Indexierung mathematischer Literatur
Die Revision der Mathematics Subject
Classification MSC
Bernd Wegner
Institute of Mathematics, TU Berlin
Editor-in-Chief of
Zentralblatt MATH, MathEduc, STMA-Z
Editor of
ERAM, EMANI, EMIS, RusDML
ÖMG+DMV Congress
Graz, September 2009
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Themen
Alte Schlagwortsysteme
Wozu Schlagworte und Klassifikationscodes
Die Entwicklung des MSC
Alternative Systeme
Aktuelle und tradierte Probleme mit dem MSC
Was ist neu beim MSC 2010?
Wohin geht das MSC - moderne Ansätze zur
Indexierung
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Alte Schlagwortsysteme
Zustandsbeschreibung um 1900
Literaturdokumentationsdienste wie JFM
Sachliche Erschließung war ein Aspekt unter
anderem
Gallica-Math: Répertoire Bibliographique des
Sciences Mathématiques
Table des classes du répertoire
Keine Standardisierung
JFM Kapitelüberschriften
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Alte Schlagwortsysteme
Übersichtsartikel
E. Wölffing:
Über die bibliographischen Hilfsmittel der
Mathematik. Deutsche Math.-Ver. 12, 408-426
(1903) (JFM 34.0047.01)
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Schlagworte, Klassifikation wozu?
★ Sachbezogene Gruppierung und Anordnung in
Bibliotheken, Bibliographien und
Literaturinformationsdiensten.
✰Sachregister
✰Baumstruktur beim Publizieren in gedruckten
Informationdiensten
★ Begriffsbezogene Recherchen in
Referenzdatenbanken
★ Selektion für Kataloge und
Programminformation
★ Verschiedene Präzisionsniveaus
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Die Entwicklung des MSC
★ 60er Jahre: MOS Schema zur Organisation eines
Mathematical Offprint Service der AMS
★ Übernahme als Klassifikationssystem für die
Mathematical Reviews (AMS Classification)
✰In Konkurrenz zu dem von der IMU als offiziellles
Klassifikationssystem propagierten UDC
✰Zentralblatt hat UDC ebenfalls ingnoriert
✰RZMat hat UDC eingesetzt (jetzt UDK)
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Die Entwicklung des MSC
★ 70er Jahre: AMS Classification etabliert sich als
Standard für die Mathematik, trotz aller Defizite
★ Übernahme als Klassifikationssystem für das
Zentralblatt
★ Bis in die 80er Jahre tiefgreifende adhoc
Änderungen
✰58 Global Analysis
✰19 K-Theory
★ Problem für die alten Datenbankeinträge
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Die Entwicklung des MSC
★ Ende der 80er Jahre: Abkommen MR Z-MATH
über die gemeinsame Pflege der Klassifikation
unter dem Namen MSC (Mathematics Subject
Classification)
★ Aufstellung von vereinbarten Regeln für die
künftigen Revisionen
★ Revisionen
✰ MSC 1990
✰ MSC 2000
✰ MSC 2010
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Alternative Systeme
UDC, UDK (RZMat, russische Publikationen)
DDC, Dewey Index (Bibliotheken wegen
Anschluß an andere Disziplinen), Nutzung
gegen Gebühren
Library of Congress
Unesco
Thesaurus - fehlt in der Mathematik,
Multilingualität - es gibt einige Übersetzungen
Konvertierungen: intern und mit Dewey
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Probleme mit MSC - alt und neu
Heterogenität in der Granularität der Codes von
Gebiet zu Gebiet
Objekte versus Methoden: keine einheitliche
Philosophie, obwohl die Codes sich auf Objekte
beziehen sollten
Kannibalisierung klassischer Gebiete durch
moderne Querschnittsgebiete
Erreichen der Kapazitätsgrenzen
Zu viele Codes, Probleme bei der Einordnung
Querverweise helfen auch nicht mehr weiter
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Probleme mit MSC - alt und neu
Stabilität der alten Datenbankeinträge setzt
Grenzen für eingehende Verbesserungen
Die Darstellung der mathematischen Themen
und Begriffe als Baum steht im Widerspruch zu
den diversen Beziehungen zwischen
mathematischen Begriffen
Die Anforderung, die mathematischen Begriffe
in Form eines Baum zu ordnen besteht nur
noch auf einem relativ groben Niveau
Gedruckte Version von MR und Zentralblatt wird
aussterben
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Aktuelle Revision des MSC
Bereits in 2006 angedacht
Mit dem Ende von 2008 abgeschlossen, redaktionelle
Bearbeitung mitte 2009 abgeschlossen
MSC 2010 wird ab Juli 2009 eingesetzt.
Es hat sich kein Bedarf für einschneidende Änderungen
ergeben
Gebiet 97: Integration der Didaktik Klassifikation
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Die Zukunft des MSC
Die Zukunft des MSC wird in einer konservativen
Nutzung für Zwecke bestehen, die eine
Baumstruktur der Klassifikation erfordern
Hierzu bedarf es keiner weiteren Revision
Schon jetzt wird das MSC bei der
Datenbanknutzung als ein kontrolliertes
Vokabular betrachtet, bei dem die etablierte
hierarchische Struktur zwischen den Begriffen
nur eine sekundäre Rolle spielt.
Ansatz für einen Thesaurus
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Was nun?
Die mathematische Begriffswelt wird in einer
Struktur abgebildet, die die Relationen
zwischen den Begriffen korrekter darstellt
Kein Baum, noch nicht einmal ein planarer Graph
Die Relationen werden gewichtet
Jeder Begriff wird in einer oder mehreren Gruppen
(Clusters) von möglicherweise unterschiedlichem
Verwandschaftsgrad angehören
Die Gruppen müssen nicht vorher definiert sein,
sondern ergeben sich aus Abstandsbetrachtungen
Es gibt eine Abbildung ins MSC
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Was nun?
Ziel ist es,
eine optimale begriffsorientierte Suche in
mathematischen Datenbanken zu ermöglichen,
Resultate mit gleicher oder verwandter Zielrichtung
zu erkennen und möglichst komplett aufzufinden,
dem Nutzer ein optimales Instrument zum
Navigieren in für ihn interessanten Publikationen an
die Hand zu geben,
Über Onthologiewechsel Nichtmathematikern eine
bessere Chance zum Auffinden von für sie
relevanter Mathematik zu geben.
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Was gibt es?
Verschiedene Machbarkeitsstudien zu partiellen
Aspekten von einem solchen Programm
Projekte, die beim Zentralblatt entwickelte
Sachinformation in Kombination mit weiteren solchen
Daten
zum Aufbau eines Thesaurus,
zum Test geeigneter metrischer Modelle
Entwicklung eines Clustersystems für Teilbereiche der
Mathematik nutzen
Jim Pitman (Berkeley), Eugenio Rocha (Aveiro),
Michiel Hazewinkel et al., Petr Sojka (Brno) ....
Projektvorschlag von Wolfram Sperber
Zentralblatt MATH, Z-MATH
Kontakt
Bernd Wegner
Zentralblatt MATH
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