DIE MEDUSEN
PHYSIOLOGISCH UND MORPHOLOGISCH
AUF
IHR NERVENSYSTEM
UNTERSUCHT
Dr.
THEODOR EIMER
PROFESSOR DER ZOOLOGIE UND VERGLEICHENDEN ANATOMIE AN DER UNIVERSITÄT ZU TÜBINGEN
TÜBINGEN,
VERLAG DER
H.
1878
LAUPP'SCHEN BUCHHANDLUNG
C-E
DRUCK VON
H.
LAUI'l' IN TÜBINGEN.
SEINEM LEHRER UND FREUNDE
HERRN
Dr.
AUGUST WEISMANN,
PROFESSOR DER ZOOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT ZU FREIBURG
IN
i./Br.
VEREHRUNG GEWIDMET
VOM
VERFASSER.
V orwo
Das schon vor mehr
als
Jahresfrist
Arbeit haben Umstände, deren Beseitigung
r
t.
angekündigte baldige Erscheinen meiner
nicht in meiner Macht
verhindert.
lag,
Seitdem die kürzeren Nachrichten, welche ich über verschiedene Ergebnisse derselben
bekannt gegeben habe, veröffentlicht worden
der physiologischen
nach der morphologischen Seite
als
meiner Mitarbeiter
,
Herr
mehr oder weniger
Der acht wissenschaftliche Geist
gehende Bearbeitung erfahren.
eine
hat der Gegenstand sowohl nach
sind,
Romanes,
der den
ersteren
welchem der
in
,
Weg
ein-
betrat
,
unsere
Beziehungen behandelte, führte zu privatem Austausch der Meinungen, welcher unsere
Arbeit wesentlich
gefördert
hat.
Der morphologische Theil derselben dagegen
von ähnlichem Einfluss unberührt geblieben und
sachen im Folgenden durchaus so dar,
wie ich
ich
sie
stelle
die
beobachtet hatte
zu
da ich nicht ahnen konnte, dass ich binnen Kurzem mehrere Nachfolger
beitung des Nervensystems der Zoophyten finden würde.
Carmarina handelnde
—
ist
sogar fast ganz in der
schon vor zwei Jahren niedergeschrieben hatte.
Tafeln theilweise schon
hier,
seit
Ein Abschnitt
Form gegeben,
Deshalb
und
ist
bezüglichen That-
in
einer Zeit,
in
—
der Bearder von
welcher ich ihn
weil die
zugehörigen
nahezu ebenso langer Zeit ausgeführt waren
,
ist
auch
wo meine Beobachtungen am meisten mit denjenigen Anderer zusammenfallen,
die Darstellung eine von diesen völlig
unabhängige geblieben.
VI
Bei
Ausführung der Abbildungen
der
Princip verfolgt
habe
bei
so hat
zu
Zeichnungen zu vermeiden
Zeit ihrer Anfertigung ein fast unbebautes Gebiet
ich
vielleicht
peinlich
das
allein
ich
nur genau nach vorliegenden Präparaten darzustellen
,
hielt es für geboten, alles Schematisiren
Da
ich
zum Gegenstande
,
,
welche zur
hatten.
an der Besorgung eines grossen Theils der Correctur verhindert war,
mein Assistent, Herr Dr. Fickert,
unterziehen und
die
Güte gehabt, sich dieser Mühe zu
sage ihm dafür den besten Dank.
ich
Flemming
Ebenso danke ich meinem
Einräumung der Hülfsmittel
seines La-
boratoriums und für wiederholte Zusendung von lebenden Medusen, sowie
dem Herrn
Freunde Professor
in
Kiel
für
Verleger für die Ausstattung des Buches.
Jueenheim
a.
d.
Bergstrasse
im November
1878.
Inhaltsverzeichniss.
Einleitung
I. Theil: Physiologische Beobachtungen und Versuche
1
15
I. Die vier Grundversuche
IL Von den normalen Bewegungen des unverletzten Thieres
III.
Einfluss von Sauerstoffmangel auf die
IV. Operative Versuche
zum Zweck
Bewegungen
der
17
18
Medusen
23
der Feststellung der Ausgangspunkte der rhyth-
24
mischen Contractionen und damit der Nervencentren
27
V. Halbiren, Viertheilen und Achttheilen von Aurelia und Cyanea
VI. Versuche
zum Zweck
der Feststellung der Art der Verbindung der verschiedenen
Theile des Körpers der topoueuren Medusen
28
durch Nervenfasern
32
VII. Zerstören oder Verletzen der Randkörper
VIII. Erholung gelähmter Thiere. Widerstandsfähigkeit gegenüber operativen Eingriffen
IX.
Im
freien
X. Folgen des Durchschneidens oder der Loslösung der Muskelschichte
....
XL
Art des Absterbens der Aurelien und ihrer Theilstücke
XII. Beherrschung der vegetativen Thätigkeit durch die contractilen Zonen
XIII. Einige Operationen an Aurelia aurita mit Bezug auf das bisher Geschilderte
Wirkung
51
<>1
...
ihrer
38
49
Leben verstümmelte Aurelien
65
in
74
fortlaufend beobachtet
XIV. Verhältnis? zwischen der Grösse der Thiere und der Anzahl der in der Zeiteinheit von ihnen ausgeführten Contractionen und Verhältniss dieser Zahl zum Form84
werth getheilter Thiere
XV. Versuche an Cycloneuren
XVI. Untersuchungen Anderer.
90
Vergleichuug der Ergebnisse derselben mit den
nigen
XVII. Hauptsächlichste Ergebnisse
inei-
92
128
VIII
Seite
II.
Theil
:
Morphologische Untersuchungen
135
137
Toponeure Medusen
137
Literatur
Methoden der Untersuchung
I. Gröbere Bau Verhältnisse der Kandlappeu
II. Feinerer Bau der Randkörper
III. Feinerer Bau der Randlappen
1
155
171
IV. Zellen und Fasern des übrigen Körpers
185
Cycloneure Medusen
I.
194
Allgemeine Bauverhältnisse von Schirmrand und Segel
202
209
IL Der Ringnerv
Typische Ganglienzellen des Schirmrandringes
IV. Nervenepithel der Wand des Schirmrandringes
V. Belegzellen des Stützblattes des Schirmraudringes.
211
III.
lien.
213
Ringganglion.
Radialgaug-
216
222
Spaugengauglien
VI. Die Hörbläschen
VII. Untere Schirmoberfläche, deren Epithelien, Muskel-
Das Nervensystem der übrigen Cycloueureu
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
VIII.
41
143
und Nervenelemente
.
.
230
240
246
EINLEITUNG.
.Liängst schien mir
"Wissenschaft
kaum
zu
sein,
als
nach
die
den
Dies nicht etwa allein wegen der Aus-
im Thierreiche.
Anfängen des Nervensystems
Fragen der zoologischen
eine unter den ungelösten
eingehenden Bearbeitung würdiger
einer
welche solche Arbeit der Feststellung der Beziehungen zwischen Ontogenie
beute,
und Phylogenie, den vielumworbenen Grössen des Tages, zu bieten versprach: wohl
achtete
ich
nicht
allein
auch
solchen
Gewinn hoch und
logischer Untersuchung
meinem Plane voraus;
setzte ihn bei
minder wichtig und lohnenswerth schien
auf Grund morpho-
mir,
es
und zugleich au der Hand des Experiments, eine Vorstellung
zu gewinnen über die Art und den Grad der Ausbildung des psychischen Vermögens
der niederen Thiere.
Ich wünschte
demnach
vor Allem
zu
erfahren
zuerst Einrichtungen auf, welche unzweifelhaft
wo
:
im Thierreiche
treten
dem Nervensystem zuzurechnen
sind
und welche Schlüsse lassen uns diese Einrichtungen, gestützt auf Vergleichung mit
entsprechenden, bei höheren Formen vorhandenen Organen, auf den
sie
vermittelten intellectuellen Lebens ziehen
1
?
—
Sodann:
Werth
des durch
welchen Beziehungen
in
stehen diese definitiven Einrichtungen zu den Entwicklungsphasen des Nervensystems
der höheren Thiere und wie lassen
sie
sich für die
Lehre
vom
ursächlichen
Zusammen-
hang zwischen Entwicklungs- und Stammesgeschichte verwerthen'?
Bei solcher Fragestellung
Nur
Aufgabe fruchtbar werden;
,
die
Protozoen
Untersuchung der Metazoen konnte für
die
treten
mussten
allein
in deren Körper, auf
ausser Betracht
kommen.
Lösung des letzten Theils der
auch dem ersten Hess sich nur an Thieren näher
Grund der gemeinsamen Anlage
fraglicher Richtung Differenziruugen erwartet
bar und
die
vollständig mit denen der übrigen zusammenstellen
Keimblättern, nach
in
werden mochten,
die sich
unmittel-
und vergleichen
Als Object meiner Studien drängten sich mir daher zunächst die
lassen.
Zoöphyten
1
auf.
fand
und an den wenigen Stellen, wo
hier weithin brach
Das Feld lag
schien,
Nur
meist tauben Weizen.
ich bald
es
bebaut
Anwendung
ausgedehnteste
die
so zeigte sich in Kurzem, zum Ziele führen.
kaum
an dem Gegenstande versucht worden.
Mit
Diese Methode war aber vorher
mehr oder weniger grosser Bestimmtheit hatte man „Nerven" und „Ganglien" im
Methode
der histologischen
konnte,
Körper unserer Thiere erwähnt, aber durch keine sorgfältige histologische Unter-
suchung war die Annahme solcher
Geryoniden
1
)
—
war
dies
kaum
In
dem
von Häckel
einzigen
bei
den
in der Darstellung, als
was Abbildungen
anbetrifft,
Ueberzeugung von der richtigen Deutung des Geschilderten bei
sichere
eine
dass
—
mit so mangelhaften Belegen geschehen, sowohl was An-
gabe charakteristischer Merkmale
Dritten
als eine berechtigte hingestellt.
welchem Nervenzellen beschrieben worden waren
Falle, in
um
bewirkt werden konnte, dies
so weniger, als der
Autor
selbst viel-
fach zweifelnd und unsicher sich aussprach.
Zufällige
Umstände
—
der Reichthum an Untersuchungsmaterial, den ich bei
einem auf der Insel Capri im Jahre 1871 genommenen und 1872 wiederholten länge-
—
ren Aufenthalte antraf
cpiallen
bung des
Nervensystems
überhaupt
bald
bei
Da
zu beginnen.
Thiere
dieser
sich
Anhaltspunkte, welche
alle
tungen dieses Systems
vollständig
mich veranlasst, meine Studien an den Rippen-
hatten
anBeroeovatus
und zwar
die bis dahin gültige Beschrei-
nicht
als
richtig
herausstellte
den höheren Typen uns an die Hand geben
im Stiche Hessen
,
so
,
da
morphologischen Einrich-
die gröberen
mich hier
,
musste die Arbeit gleichsam ab ovo beginnen
:
ge-
wissermassen Zelle für Zelle, Faser für Faser musste im Körper des Thieres untersucht werden und
erwarten war,
seits
charakteristisch
morphologisch
und mühevoll
sich
die Differenzirung der
ist
sein,
dass
,
ausgebildet
kaum
fanden,
sich
eines
1)
E.
welches
,
demselben sonst nirgends
Die früher gültige Annahme eines
II.
Häckel,
in
,
doch
Wege zum
Nervensystems
dahin an die Seite gestellt werden konnte
und
sich,
so dass
wie
von vornherein zu
Bindegewebselemente einer-
hohem Grade
so
zum anderen
sie
zum
Theile vielfach
unterscheidbar sich darstellten, so musste es höchst schwierig
auf so ungebahntem
die Feststellung
Natur
I.
Gewebe
wenig vorgeschrittene erwies,
und Muskel- und Nervenelemente andererseits
Theil
als
da
als eine
die Familie der Rüsselquallen
in
so primitiver
und
Dafür ergab
eigenartiger
der Thierreihe irgend Aehnliches bis
2
).
am
,
Ziele zu gelangen.
aboralen Pole des Körpers der Rippen-
Jenaische Zeitschrift
für Medicin
und Naturwissenschaft
Bd. 1865.
2)
Th.
Eimer,
Rippenquallen, Leipzig,
Zoologische
Engelmann
Studien
1873.
auf
Capri
I,
Ueber Beroe ovatus
,
ein Beitrag zur
Anatomie der
quallen gelegenen Gehirns und acht von demselben, mit den Radiarge fassen verlaufen-
den „Nerven"
demnach
ist
nicht
dem Thatsächlichen
entsprechend.
Ein
umschriebenes Nervensystem im Sinne desjenigen der höheren Thiere
bei
diesen
Zoophyten
nicht
vorhanden:
fehlt
es
umgrenztes
streng
ein
Dagegen
ebenso wie aus Bündeln von Nervenfasern bestehende „Nerven."
der
convexe
die
von
Aussenfiäche
in
des Ektoderms
benachbarter in unterhalb
deckenden
Beroe
feinen Nervenfadchen
ausserordentlich
Verbindung
körperlich
Ektodermzellen
deren
,
überhaupt
ist
sich
mit
eine
je
Gehirn
steht jede
einem
Anzahl
im Gallertgewebe gelegene gröbere Ner-
venfäden sammelt, die wieder mit zahlreichen Nervenzellen in Zusammenhang stehen;
von
letzteren
durchziehen
aus
nach Art der „Nerven"
Nervenfasern
der höheren Thiere
nach den verschiedensten Richtungen
um
,
ohne irgend in
,
vereinigt zu sein
,
sich schliesslich
,
,
gröbere
Stränge,
die Körpersubstanz
durch Vermittelung von
motorischen Ganglienzellen, an die Muskelfasern, insbesondere an die unter der Epithelialkleidung
der Magenhöhle gelegene Muskelschichte
vom Ektoderm entsprungenen Nervenfadchen sammeln
oder weniger
ausgesprochen ganglienzellenartig umgewandelten Ende
oder der aus ihrer Vereinigung gebildete Nervenfaden
faser,
—
anzusetzen.
in eine Muskelfaser fort
:
Neurom uskelfasern.
—
Andere der
dem mehr
sich unmittelbar in
einer Muskel-
setzt sich unmittelbar
Die Nervenzellen stehen
viel-
fach durch ungemein feine, theilweise mittelst höchst eigenartiger Anastomosen netz-
förmig verbundener Fäden untereinander in Zusammenhang.
legenen
müssen
derselben
des Nervensystems
ist
als
Gehirnzellen
aufgefasst
werden
Die
peripherisch
ge-
der Centralapparat
:
somit über den ganzen peripherischen Theil des Körpers ver-
der Beginn einer
engeren Lokalisirung desselben
dadurch angedeutet, dass in
der Gegend des Afterpols eine grössere Ansammlung von Ganglienzellen stattfindet als anderwärts. Von dieser Gegend aus ziehen nun auch
breitet,
—
indessen:
einer höheren Centralisation
—
ist
acht Züge von mikroskopisch feinen Nervenfadchen unter den Schwingplättchenreihen
gegen den
Mund
hin.
Die als Epithel die Körperdecke
empfindung dienen
;
bildenden Ektodermzellen werden
besondere Tastzellen finden sich ausserdem
auch die übrigen Sinnesorgane und ebenso die Nervenzellen selbst
derm hervorgegangen betrachtet werden müssen
decke
das
Nervensystem
bei
Beröe
herstellt,
,
demnach
so
haben
der Tast-
am Mundrande.
als
aus
Da
dem Ekto-
so zu sagen die Körper-
wir
hier
Einrichtungen
vor uns, welche jenen vorübergehenden Zuständen in der Entwicklung höherer Thiere
entsprechen, da das äussere Keimblatt, das Ektoderm, als Nervensystem thätig
die
animalen Beziehungen des Organismus zur Aussenwelt besorgt
—
ein
1*
ist,
Blatt-
nervensy stem
man
wie
,
im Gegensatz
es
höheren Thiere, welcher strangförmig
Während
dem
zu
ist,
die Rippenquälle auf der einen Seite
durch den Besitz eines, wenn-
gleich tiefstehenden Centralapparates als zu willkürlichem
weist
von
die
der Entwicklung
tieferen Stufe
einer
Einrichtung des Neuromuskelapparates darauf hin
der Aussenwelt noch zu einem
fallen
ist,
welche
,
während
Was
sehr grossen
,
Handeln befähigt
des Nervensystems
dass
ihre Reaktionen
mit steigender Ausbildung dieses Apparates mehr und mehr zurücktritt.
pole gelegene ganglienähnliehe Gebilde angeht,
habe
so
welche Ausläufer nachzuweisen.
daran irgend
am
aboralen Körper-
zusammengesetzt gefunden,
ich dasselbe aus Zellen
Insbesondere bin ich nicht im
an welchen ich Eigenschaften von Nervenzellen nicht festzustellen vermochte.
,
erübrigte
gegenüber
Theil in das Gebiet der Reflexthätigkeit
das von verschiedenen Autoren für das Gehirn der Rippenquallen erklärte,
Stande gewesen
erscheint,
Thieren ohne nervösen Centralapparat ausschliesslich herrschend
bei
sie
Apparat der
ausgebildeten
nennen könnte.
Ich habe desshalb in
meiner Beroe'- Arbeit
wenn auch nicht als Gehirn, so doch wenigstens als specifisches
dürfte ihm auf Grund meines anatomischen Befundes nicht einmal diese
Durch diese bedingte Ausdrucksweise wollte ich meinem Urtheil in Be-
gesagt: „So sehr nahe es liegt, diesen Körper,
—
Sinnesganglion aufzufassen
Bedeutung zugestehen"
treff
ich
(Seite 62).
Das Lageverhältniss des Körpers
der endgültigen Entscheidung eine gewisse Reserve auferlegt wissen.
ihm
zu den Sinnesorganen und die Unmöglichkeit,
—
ganglion zuzuschreiben
In einem oder
Reserve.
wesshalb ich
auch
ihn
selbst,
venzellen zu erkennen.
möchte
ich
logisch
kaum
vermuthen, dass
in
ich
seitdem
dem
ist
—
kurzweg gesagt, dass
Daraus möchten Dritte schliessen
,
nicht die eines Sinnes-
veranlassten zu solcher
ich „das Ganglion nicht
ich leugne die Existenz
nur nicht im Stande war, seine Zellen
die bezüglichen Verhältnisse
bei
Sinneskörper doch Nervenzellen gesucht werden müssen
ähnliche Nervenzellen
sein
finden
brauchten,
sich
in
den
Es würde dann der Sinneskörper
als
dem Medusen untersucht
Nerhabe,
welche morpho-
,
deren Ausläufer sehr schwer nachzuweisen sein
die Sinnnsorgane tragenden
Anschwellungen des
von Craspedoten und sehr niedrig gebildete reichlich auch auf den Randkörpern
Nervenringes
spedoten.
wenn
„Sinneskörper" bezeichnete
in Wirklichkeit
ich
gekennzeichnet zu
als solche
Denn
könnten.
während
Jetzt,
als
Referate meiner Angaben
dem anderen
anerkenne" oder selbst dass ich dasselbe leugne.
des Sinneskörpers
irgend andere Bedeutung,
ein Sinnesganglion
bilden.
übrigen Auffassungen in Betreff des Nervensystems der Ctenophoren
Dass durch
nicht berührt
solche
der Acra-
Lösung meine
würden, wird aus dem
Folgenden hervorgehen.
Zu der
Zeit,
mit Beroe beschäftigt war, erschien die Abhandlung von
als ich
Kleinenberg über Hydra'),
dermzellen
dieses
Zoophyteu
Autor den äusseren, nicht
spruch nahm.
viduellen
in
als
welcher die in contractile Fortsätze endigenden Ekto„Neuroinuskelzellen"
,
indem der
in
und der Stammesentwicklungsgeschichte entnommene Gesichtspunkte
these angesehen werden,
1)
wurden
Nervenapparat
So sehr allgemeine, aus dem Gesetz der Beziehungen zwischen der
Auffassung als berechtigt erscheinen Hessen
schnittes
erklärt
coirtractilen Theil dieser Zellen als
als sich die
zum Nervensystem durch
Nikolaus Kleinenberg,
,
so
musste
sie
doch so lange
als
Anindi-
diese
Hypo-
Zugehörigkeit des äusseren Ektodermzellenab-
keine ausgesprochene morphologische oder chemische
Hydra, eineanatoinisch-entwicklungsgesekichtliche Untersuchung, Leipzig 1872.
Eigenschaft nachweisen Hess oder so lauge als dieser Nachweis nicht wenigstens an
verwandten Formen geführt werden konnte.
besondere die Auffindung
Meine Beobachtungen an Beroe,
von Neuromuskelfasern bei diesem Thiere,
^tatsächlichen Beweis für die Berechtigung der
den
Kleinenberg'schen Auffassung:
Beroe sind die die Ektodermzelleu mit den Muskelfasern verbindenden Fäden
zweifelhafte Nervenfäden morphologisch zu erkennen
hier vorliegende Einrichtung einfach als
ins-
lieferten
und
es
als
bei
un-
erweist sieh die ganze
eine durch bedeutendere Differenzirung aus
der Stufe der Neuromuskelzellen abzuleitende.
Während aber
liefert
dem Neuromuskelfasersystem
bei Beroe ausser
nervöser Gentralapparat entwickelt
gerade letzteres Thier einen Repräsentanten für jene
men, deren Handeln ausschliesslich
Trotzdem dass
die
in
Beziehungen
und mnsste sich
und ob
stehenden Organis-
zwischen
Form
der
liegt
füllt.
des Nervensystems
bei
zwischen beiden doch eine ziem-
mir auf das Lebhafteste der Wunsch aufdrängen, an-
dere Zoopbyten zu untersuchen,
seien,
tiefer
den Bereich des Reflectorischen
Beroe uud bei Hydra so unverkennbare sind,
liche Kluft
ein gesonderter
haben wir diesen bei Hydra noch nicht und
ist,
um
zu erfahren
,
wie die Verhältnisse hier gestaltet
nicht speciell Einrichtungen auffinden Hessen, welche jene beiden
sich
Ausserdem war
Formen verbinden.
es
mir auch desshalb Bedürfniss, die Untersuchung
auf andere Gruppen auszudehnen, weil die Verwerthung der vergleichenden Methode die
Aussicht bieten musste, die von mir gegebene Deutung meiner Beobachtungen zu
gen.
festi-
Endlich gehören sehr wichtige unter den von mir geschilderten Thatsachen zu den
und schwierigst zu erkennenden und zu beurtheilenden histologischen Dingen,
feinsten
von der Existenz derselben keineswegs von
so dass ich eine Bestätigung selbst
jedem
meiner Nachfolger in der Untersuchung erwarten durfte, und so musste mir schon
aus
diesem Grunde
meiner Auffassung durch Herbeiführung weiteren
daran liegen,
Materials eine breitere Basis zu schaffen.
Als
13.
nächsten Gegenstand
Dezember 1873,
Beroe erschienen
also
war
hielt
,
der
Untersuchung
noch in demselben Jahre,
ich
in
der
wählte
in
ich
die
Am
Medusen.
welchem meine Arbeit über
physikalisch-medicinischen Gesellschaft
zu
Würzburg einen Vortrag über im September vorher an der schleswig'schen Ostseeküste
an Aurelia aurita und
Cyanea capillata
von mir angestellte Versuche.
Versuche bestanden darin, dass ich die genannten Thiere
,
um
Diese
ein Urtheil über die
Ausbildung und über den Grad und die Art der Lokalisirung eines Nervensystems
in
ihnen zu gewinnen, nach verschiedenen Richtungen durchschnitt und zertheilte
1)
Sitzungsberichte
der
1873/74, Seite II; erste Sitzung
am
physikalisch-ruedieinischen
13.
Dezember
1873.
Gesellschaft
zu
Würzburg
für
das
').
Gesellschaftsjahr
Der Inhalt jenes Vortrags wurde wiedergegeben
erschienenen
bandlungen
von
Aurelia
und
aurita
Aufsatz,
Cyanea
Grund des Experiments war
einem
in
„Ueber
überschrieben
capillata
den Würzburger Ver-
in
Theilbarkeit
künstliche
Individuen"
physiologische
in
Auf
').
schon jetzt möglich zu schliessen, dass bei den acra-
es
Umam Schirmrande
spedoten Medusen der wesentlichste Theil des Nervensystems in acht je in der
dass weder
gebung der Randkörper gelegenen Bezirken sich finde,
noch sonstwo ein Nervenring vorhanden
derjenigen
Thiere
höherer
nicht
sei,
existiren
wie
vielmehr Nervenfasern
,
im Sinne
dass überhaupt Nervenstränge
Beroe
bei
und nach verschiedenen Richtungen das Gallertgewebe durchziehen,
einzeln
dass das Nervensystem dieser
Medusen beschaffen
sei,
dem von mir
ähnlich
kurz,
bei
den
Rippenquallen beschriebenen.
Auch über
suchung konnte
die
in
ganz wie bei Beroe,
dem Gehirn
der höheren Thiere; fand dagegen, wie
Umgebung
dort in der Gegend des Afterpols, so hier in der
wie
so
ich vermisste,
:
im Körper von Aurelia und Cyanea umschriebene Centralorgane
des Nervensystems, entsprechend
aus
anatomische Unter-
durch die
Bestätigung dieser Schlüsse
jenem Vortrag schon Nachricht gegeben werden
das Experiment
elemente, Fasern und Zellen"
verlangt hatte
es
der Randkörper, durch-
„ungewöhnlich
,
zahlreiche Nerven-
2
).
Ich habe nun seitdem die Untersuchung an Medusen fortgesetzt und die vorliegende Schrift befasst sich mit den Ergebnissen dieser Untersuchung.
in den Monaten August
und September 1871 verfolgte
und zwar abermals an der Ostseeküste,
in
dem
münder Bucht, zunächst an Aurelia und Cyanea w eiter.
T
wie an anatomischen Thatsachen im Folgenden
wird,
ist,
meine Aufgabe,
in
Betreff
Was
an physiologischen
dieser Thiere
mitgetheilt
abgesehen von einigen Einzelheiten, welche an conservirt mit nach Hause
genommenem
wonnen.
ich
kleinen Bade Niendorf an der Trave-
Material noch ergänzt worden sind
,
schon in der genannten Zeit ge-
Die Hauptergebnisse meiner Untersuchungen, so
Bauverhältnisse
der
Randkörper,
das
Vorhandensein
von
B.
z.
die-
merkwürdigen
zapfenartigen Bildungen
zwischen den Pigmentzellen des äusseren Augenfleckes und ebenso zwischen den übrigen
Geisseizellen
misch
der Randkörper,
den Uebergang
verzweigte Nervenfädchen
Epithel bildet, unter
,
aller dieser Zellen in
feinste dichoto-
deren Gesammtheit einen Nervenfilz unter dem
welchem wiederum Ganglienzellen
liegen
,
die interessante
Um-
bildung der gewöhnlichen Ektodermzellen zu den percipirenden Elementen der speci-
1)
Th.
Eimer
2)
Verhandlungen der physikal.-tued. Gesellschaft zu Würzburg N. F. VI. Band 1874. Auch erschienen in:
»Zoologische Untersuchungen« I. Heft. Würzburg Stabe 'sehe Buchhandlung 1874.
Würzb. Verhandl. a. a. 0. S. 155; Zoologische Untersuchungen S. 63.
1
höhere Ausbildung
fischen Sinnesorgane ,' die allmälige,
Umgebung
des
Nervensystems
der
in
der Randkörper überhaupt, als einer Modifikation der allgemeinen Eigen-
—
schaften des Ektoderms
schiedenen Fachgenossen,
Wieder sheim und F
Seitdem habe
1
esc
ich,
meinen Freunden und damaligen Würzburger
a.
h
mm
sowie meinem Freunde E 1 e
,
um
Thatsaehen habe ich damals (1874) schon ver-
diese
alle
u.
i
Colle°-en
n g mittheilen können.
einiger nachträglich aufgetretener physiologischer Fragen
den Versuch gemacht, mir Sendungen von lebenden Aurelien aus
willen, wiederholt
Flemming
welche mein Freund
Kiel zu verschaffen,
haben
Allein die Versuche
mir
dortselbst
besorgt
nach vielem Misslingen zum Ziele geführt.
erst
hat.
In einer
grossen Blechbüchse mit durchlöchertem Deckel in viel Seewasser versendete Thiere
kamen
immer
fast
—
eine Anzahl
gar vollständig zerfetzt an.
todt oder
kleine Individuen
und
lebensfrisch geblieben
sie
waren
etwa
nur
von
es, welche ich zu
als
man
Versendung verwendete und
3
erwies
sicher
sich
späterhin
Versendung
die
die Reise zu schicken.
Methode zu
diese
ist
sind,
zur
gebraucht worden war, ihrer nur wenige
Menge Seewassers auf
sehen von der Unzuverlässigkeit
ihrer
ziemlich
Dieser Erfolg wurde erst
nur im Frühling zu haben
sie
als die Vorsicht
in unverhältnissmässig grosser
und
wie
kleine Individuen,
—
den zu beschreibenden Ver-
suchen über das Absterben in Jodserum verwendet habe.
erreicht,
Nur einmal waren
cm. Durchmesser
2
auf
Abge-
Als zweckmässig
kostspielig.
folgende Weise:
Liter haltendes Glas wird zu zwei Dritttheilen mit Seewasser gefüllt
etwa
ein
und mit nur
zwei oder drei kleinen Aurelien oder mit einigen Sarsien auf die Post gegeben.
So hatte
ich
zuerst
im Frühjahr 1877
Freude,
die
Sarsien
hierher
nach
Tübingen lebend zu erhalten und während längerer Zeit in ihrem munteren Treiben
und Anderen
beobachten
können.
zu
zeigen
Darauf gelang dasselbe mit Aurelien
und später mit der am meisten empfindlichen Cyanea.
Nahrung
volle acht
Ehrenberg
Tage lebend im Aquarium erhalten
1835 und
hat sich schon in den Jahren
,
Aurelien habe ich fast ohne
Cyanea
1836
ebenfalls
Aurelien aus
mehrere Tage.
Wismar und Stralsund
und Cyanea aus Copenhagen nach Berlin schicken lassen und gelang es ihm nach wiederholten Versuchen,
erstere lebend zu erhalten, nachdem viel Wasser fassende lange Cylindergläser „mit Ausschluss eines Verbandes
von Blase und mit Einschluss
kühleren Witterung im November,
12.
November
7 Stück 2 bis
sagt
von
etwas,
aber wenig Luft"
Ehrenberg,
gelang
4 Zoll grosse Exemplare ganz unversehrt und lebend
mit der Post ankamen, die noch Montag den 14. und Dienstags
am
Akademie und
in
sie
in der Sitzung der physikalischen Klasse der
Gesellschaft als lebende Thiere vorgezeigt
1)
Abhandl.
Ehren berg: Ueber
d. kgl.
Akad.
d.
angewendet worden waren.
der Versuch so wohl,
die
werden konnten"
Akalephen
des
Wissensch. zu Berlin aus
der
am
von Stralsund in Berlin
Bewegung
zeigten, dass
Versammlung der naturforschenden
').
rothen Meeres
dem
15. so deutliche
Bei der
„dass Sonnabend
und den Organismus der Medusen der Ostsee.
Jahre 1835, Berlin 1837, S. 257 und 258.
8
Der wiederholte Wechsel meiner Stellung,
im Jahre 1874 und dann
zuerst
1875, hat die alsbaldige Veröffentlichung meiner Untersuchungen unmöglich gemacht.
Als ich aber in der Lage war und angefangen hatte, mich mit dieser Aufgabe zu beschäftigen
,
schien
es
mir mehr und mehr preiswürdig und machte sich theilweise
insbesondere
,
auch an Graspedoten
zur Lösung verschiedener Fragen
manchfaltigeres Material
Solche Art
gleichung zu verschaffen.
auf
der Behandlung allein
nach verschiedenen Richtungen hin vollständige und
eine
durch
Stoffes selbst das Bedürfniss geltend,
auch im Interesse des schon bearbeiteten
noch ausgedehntere Untersuchungen
')
dem Wege
bot
mir ein
,
der Ver-
mir die Aussicht,
erschöpfende Arbeit
zu
—
Im März und April 1876 benützte ich desshalb die zoologische Station
und
gewann dort die im Folgenden dargestellten Ergebnisse an Carmarina
zu Neapel
liefern.
hastata, Geryonia exigua und anderen Cycloneuren sowie unter den Toponeuren an Pelagia noctiluca und Rhizostoma Ouvieri. Es beschäftigte
,
mich diesmal vollauf
morphologische Untersuchung.
die
Exemplaren vorkommende Carmarina war
es,
Besonders die in zahlreichen
deren Anatomie mich
fesselte.
Um
aber an
diesem Thiere die durch die anatomische Untersuchung erkannten Einrichtungen des Ner-
vensystems physiologisch zu beleuchten und zu verwerthen, ging ich im August 1877 noch-
mals nach Neapel.
Während meines
freilich nicht
mehr
als
dreiwöchentlichen Aufent-
haltes erhielt ich jedoch jetzt nur 2 todte, noch dazu halbverstümmelte
Dafür war ich
Carmarina.
sonders an
lich
Gas siopea borbonica zumachen, von welchen
vorkam
,
während
Wenngleich
hatte.
sie
Exemplare von
der Lage, einige Experimente an Rhizostoma und be-
in
die letztere
nun sehr
im Frühling des vorhergehenden Jahres gänzlich
die Versuche,
reich-
gefehlt
welche ich anstellen konnte, mir werthvoll gewesen
sind, so erschwerte doch die ausserordentliche Hitze, unter deren Einfluss die Lebens-
fähigkeit der Thiere
nöthigt,
litt,
deren cousequente Verfolgung und schliesslich war ich ge-
meinen Aufenthalt vor Abschluss meiner Studien abzubrechen.
in Folge dieser
Ungunst nöthig gewesen,
lassen,
und
in
So wäre es
meiner Untersuchungen
wenn ich anders meinem ursprünglichen Plane treu
derThat konnten mich nur besondere Gründe dazu veran-
noch weiter hinauszuschieben
bleiben wollte;
die Veröffentlichung
,
von ihm abzuweichen.
1) Statt der so ungemein schwerfällig klingenden Bezeichnungen ^Graspedoten« und »Acraspedoten« erlaube
mir im Folgenden
indem ich der Darstellung meiner über das Nervensystem unserer Thiere erlangten Ergebnisse vorgreife, die von Cycloneuren (Craspedoten) und Toponeuren (Acraspedoten) zu gebrauchen.
Bekanntlich ist
von der Schwerfälligkeit des Ausdrucks abgesehen
jene von Gegen baur eingeführte Nomenklatur keine
tadellos richtige.
So besitzt gerade die von mir vorzugsweise untersuchte ?Acraspedote« Aurelia aurita ein kleines
Segel.
Auch bei den Charybdeiden, die gewöhnlich zu den Acraspedoten gestellt werden (siehe freilich später)
findet sich nach Fritz Müller ein solches.
Bezüglich der Gründe, durch welche die bedingte Aufstellung jener
Nomenklatur trotzdem gerechtfertigt war, vergleiche Gegenbaur, Grundzüge der vergl. Anat. S. 125.
ich
—
,
—
9
Nur
einem vor Kurzem im Archiv
iu
über den Zellkern
lichten Aufsatze
1
)
für mikroskopische
Ergebnisse meiner morphologischen Untersuchungen
mitgetheilt,
das Erscheinen dieser Arbeit
u.
veröffent-
an Medusen unter Hinweis auf
auch histologische Abbildungen gegeben,
Bei meiner Rückkehr von Neapel, Anfangs September,
A. von Nervenelementen.
von Claus:
traf ich die Arbeit
Anatomie
hatte ich inzwischen gelegentlich verschiedene
„Studien über Polypen
und Quallen der Adria"
welche einige vorläufige Mittheilungen über das Nervensystem des Toponeuren,
wie Bemerkungen
über meine physiologischen Versuche an denselben enthält
diese Publikation veranlasst, die Hauptergebnisse
bekannt zu geben, that ich
genommen
welcher
hatte,
unter
Titel
der Medusen"
system
eine
meiner Untersuchungen
wenige Tage nachdem ich von derselben Kenntniss
dies,
auf der Münchener Naturforscher Versammlung in
dem
),
so-
zurückkommen werde.
Arbeit, auf deren Inhalt ich
Durch
,
2
„Ueber
einem Vortrag,
und über
Theilbarkeit
künstliche
Nerven-
das
im XV. Band des Archivs für mikroskopische Anatomie
er-
schienen und auch in den amtlichen Bericht über die Naturforscherversammlung auf-
genommen
ist.
Da
damals zur Ausgabe
der über Carmarina handelnde Theil
vorbereitet war, so
war
ich
Abhandlung schon
dieser
im Stande, gelegentlich
dieses Vor-
trags schon einige der bezüglichen Tafeln der zoologischen Sektion lithographirt vorzulegen.
—
Einige
Wochen
später erschien eine weitere vorläufige Mittheilung „Ueber
das Nervensystem und die Sinnesorgane der Medusen" von 0. und R.
Hertwig
3
).
Die
Verfasser haben ebenso wie ich unter den Cycloneuren vorzugsweise Carmarina unter-
sucht und ihre Angaben lieferten mir eine erfreuliche Bestätigung der wesentlichsten
der
Untersuchungen weniger weit gediehen,
körperstiele
die
über
Ueber
von mir vorher veröffentlichten Ergebnisse.
ausschliesslich
Beziehungen des
für
Inhalts
den Gegenstand angeht,
Münchener Vortrag im Archiv
indem
sie hier
—
das
Nervensystem
halten.
dieser
vorläufigen
Mittheilung
so
habe ich mich darüber
für mikroskopische
Toponeuren sind
die
ihre
den Epithelbelag der Rand-
zu
in
Was im
Uebrigen
meinen
Arbeiten
einem Zusatz zu dem
Anatomie ausgesprochen 4 ).
Eine nicht minder erfreuliche Bestätigung hat der physiologische Theil meiner
bisher veröffentlichten Untersuchungen in seinen Hauptsätzen durch einen englischen
1)
Th. Eimer, »Weitere Nachrichten über den Bau des Zellkerns,
f. mikr. Anat. XIV. Bd.
nebst
Bemerkungen über Wirnperepi-
thelien« Arch.
d. Wissenschaften, math. natw. Cl. XXXVII. Bd. I. Abth. Wien 1877.
Med. und Naturw. Bd. XI. N. F. Bd. IV.
4) Nachträgliche Bemerkung: Die inzwischen erschienene ausführliche Arbeit Hertwigs: »Das Nervensystem und die Sinnesorgane der Medusen«, Leipzig, Vogel, 1878, wird mir Veranlassung geben, auf diese Be-
2)
Denkschr. d. kais. akad.
3)
Jenaische Zeitschrift
f.
ziehungen zurückzukommen.
2
10
George
Forscher,
Romanes,
J.
Würzburger Verhandlungen
,
Derselbe
erfahren.
ohne von meinen
ist,
wenig gangbaren
freilich einer
Zeitschrift,
in
den
bekannt ge-
gebenen Versuchen etwas zu wissen, gleich mir auf den Gedanken gekommen, Medu-
Ergebnisse
stimmen nicht nur
seiner Studien
geschilderten Thatsachen
überein
sondern
,
und der Behandlung des Gegenstandes
artige
der Hauptsache mit den von mir
in
es
sogar
ist
letzteren passend ergänzen.
Romanes
conica
des
*),
gleich-
ein Jahr
Die erste Mittheilung
zu einer Zeit, da ich schon
meiner Untersuchungen an der Ostsee gemacht hatte, über welche
im Folgenden
A.
Romanes um
und bekannt gegeben.
darüber veröffentlichte er in der Zeitschrift „Nature"
u.
merkwürdig
die Verschiedenheit der
Die ersten seiner Versuche hat
später als ich, nämlich 1874 angestellt
die zweite Reihe
Art der Fragestellung
die
bei uns Beiden häufig eine
während wir uns andere Male wieder gerade durch
,
zu zertheileu und die
der Erforschung des Nervensystems künstlich
zum Zweck
sen
ausführlicher
,
beobachtete
als
geschehen
schon
nach dieser Mittheilung,
dass
hatte,
eines der vier Sinnesbläschen ausgeschnitten
Schnitt
entsprechenden Schirmabschnittes entstand.
berichtet
,
wenn
an
er
werden
vollständige
er zwei
soll.
Slabberia
Lähmung
nebeneinander ge-
legene Bläschen aus, so erschien die Hälfte des Thieres gelähmt „the loss of motion
being quite as decided
and the area of
,
the case of hemi-section of the
spinal
occurrence quite as well defined
its
Schnitt
chord."
Bläschen aus, so entstand an den zwei gegenüberliegenden Seiten
,
nach Ausschneiden
aller vier hörte jede
nischer oder chemischer Reiz sei
im Stande,
Beweg ungsfähigkeit
jetzt
noch auch nur
Gewebsstückchen
dung belassen,
;
schnitt
,
gleichviel
so setze es seine
auf.
Kein mecha-
die leichteste Con-
Werde dagegen irgend
traction in irgend einem Theile des Körpers herbeizuführen.
ein
Lähmung
bewegte sich nur noch der vierte Theil des Schirmes und end-
er ihrer drei aus, so
lich
as in
,
zwei gegenüberliegende
er
wie gross, mit einem der Sinnesbläscheu in Verbin-
rhythmischen Contractionen
Unter diesen Angaben nun stimmt
fort.
diejenige
freilich
,
welche
besagt
,
dass
Segment einer Meduse, dessen Sinnesbläschen ausgeschnitten worden,
jeweils
jedes
für sich
gelähmt
sei,
mit meinen Versuchen ebenso wie mit den späteren, von
an anderen Formen angestellten, durchaus nicht überein
bei Cycloneuren wie bei Toponeuren, stets das
locomotorischen Centren bis auf eines
dieses einzigen
ganze
November 1874
Schirm
selbst
to April 1875.
fortpflanzt,
dann noch, wenn
Nummer vom
5.
Romanes
diesen contrahirt sich,
Thier sogar dann noch,
ausgeschnitten sind,
Centrums über das ganze Thier
contrahirt sich der
1) Vol. XI.
ganze
— nach
November
indem
und
sich die
bei den
wenn
alle
Wirkung
Cycloneuren
nur irgend ein Stückchen
1874, S. 29.
11
worden
Randes daran belassen
des
Auch
ist.
die
Behauptung, dass weder che-
mische noch mechanische Reize nach dem Ausschneiden der Sinnesbläschen noch Contractionen zu bewirken im Stande seien,
vielmehr so gut wie zurückgenommen.
dem
„Preliminary
Titel
1S7G
Jahre
—
schickt
).
Die Abhandlung
ist
trotz
1
Steindrucktafeln.
Titels
ihres
Sie
—
auch nicht wiederholt, der erste
Diese zweite Veröffentlichung erschien unter
on
Observations
Locomotor
the
im November 1875
System of Medusae"
an
umfangreich
ziemlich
sich auf ausführliche
gründet
Es werden diese beiden
richtig.*
Romanes
in der späteren Veröffentlichung
Sätze
nicht
ist
die Gesellschaft
und
begleitet
im
einge-
von
zwei
und zahlreiche Untersuchungen
an Cycloneureu sowohl wie an Toponeuren und die Ergebnisse dieser Untersuchungen
deren Uebereinstimmung mit
sind es,
Zwar
erwähnt habe.
den von
bekannt gegebenen ich
mir schon
weiss der Verfasser auch bei Abfassung der neuen Publikation
von den letzteren noch nichts
,
jedoch
theilt
in
meine Abhandlung nachträglich (im Februar
einer Nachschrift
1876) bekannt
mit
geworden
,
ihm
dass
und
sei
be-
spricht dieselbe.
Aus dem Mitgetheilten
Thema
statten
ersichtlich
,
dass
wie
in
,
es
sei
,
Was meine
unabhängig von denselben.
zu
ist
Aufmerksamkeit erregt hat
die
hohem Grade das
auf Grund meiner Arbeiten
eigene Leistung angeht,
meine Thätigkeit durch
vorliegende
äussere Verhältnisse
so
kam
sei
,
es
wenig
ihr
wiederholt so sehr
unterbrochen wurde, sowie dass ich nur je kui'zen Aufenthalt an der See zu nehmen
im Stande war.
Leider
ist
und
an
für
sich
Binnenländer
der
der
bei
Beschäftigung mit
Seethieren in Rücksicht auf die Ausführung einer vollendeten Arbeit sehr im Nachtheil
,
schon desshalb
,
gesetzt werden muss.
wenn
es sich,
liegender
weil dieser ein bestimmter
Ganz besonders muss
wie im vorliegenden Falle,
Felder
handelt.
Da
stellt
sich
um Bebauung
der
—
je eine
treten,
fast gänzlich brach-
oft erst
nach
neue Frage ergibt sich
Lösung der vorhergehenden und vor einer Reihe der wichtigsten
steht der Forscher vielleicht erst unmittelbar vor
Und was besonders
dem gebotenen Abbrechen
physiologische Untersuchungen angeht
lichkeit der Controle einzelner
Anstellens neuer Versuche
Transact Roy.
,
der Arbeit.
so trat mir die
Unmög-
Versuche in Rücksicht auf neue Gesichtspunkte, oder des
beim Niederschreiben auch der vorliegenden Abhandlung
wiederholt empfindlich entgegen.
1) Philos.
dann zu Tage
noch
richtige Angriffspunkt
einer Anzahl vergeblicher, mühevoller Vorarbeiten
jetzt erst aus der
Termin gewöhnlich von vornherein
dieser Nachtheil
Soc. Vol. 166, pt.
I.
S.
269
ff.
12
Dies schien mir uöthig hervorzuheben gegenüber den
berechtigterweise nachträglich
berücksichtigt
,
diese
mir
doch
was unter gegebenen Verhältnissen möglich war
,
wohl bevvusst,
Forscher erreichen können
Solcher, welche
"Wenn ich auch
und jene Frage unbeantwortet gelassen habe.
glaube erreicht zu haben
ich
Stimmen
und Jenes im Folgenden nicht
ich Dies
dass
finden,
,
wie
sehr
viel
welche in Beziehung
so bin
auf die Möglichkeit andauernder
oder gar ständiger Benützung des Materials glücklicher gestellt sind als
Meine Abhandlung wird sich naturgemäss
logischen
,
mehr an abschliessenden Ergebnissen
ich.
in zwei Theile theilen, einen physio-
und einen morphologischen, entsprechend dem Gange meiner Untersuchung,
welche mit
dem Experiment begann und auf Grund
der Ergebnisse desselben nach
morphologischen Einrichtungen suchte.
Was den
physiologischen Theil
Beobachtungen und Versuche
als
Ganzes vorführen
und
veröffentlichten Thatsachen kurz wiederhole
es ist dies
werde
so
anbetrifft,
die
indem ich
,
ich
werde
dem
schon desshalb noth wendig, weil jene, wie aus
recht wichtige
streut
,
Roman es
und ferner
—
von
über denselben Gegenstand vorführen
der
grösste Theil
Grund unseres gemeinsamen Arbeitsfeldes
Güte,
mir
,
die
,
erst
,
da und dort zer-
nachträglich bekannt
sind.
Nachdem Vorstehendes und
die
Mitgetheilten hervor-
Mit meinen Ergebnissen
— darunter
diejenigen
in
des Folgenden noch im Jahre
Roman es,
1877 niedergeschrieben worden war, hatte Herr
verfassten
—
vergleichen
insbesondere
und nirgends bisher sachgemäss berücksichtigt
geworden
von mir schon
Anzahl älterer Arbeiten oder gelegentlicher Beobachtungen
sodann
ich eine
die
neuen an dieselben anknüpfe
geht, nicht allenthalben hinreichend bekannt geworden sind.
werde
meine bezüglichen
ich
mir unaufgefordert einen Theil des Manuscripts
Abhandlung
1
)
über
die
mit
welchem
ich auf
Correspondenz getreten war,
briefliche
Locomotionscentren
einer
der
neuen
Medusen
von
ihm
zuzusenden.
Daraus schien hervorzugehen, dass wir uns über einen wichtigen Punkt nicht einigen
könnten, nämlich darüber, ob, wie
schneiden
oder
Da
,
wie
der
ich
sich unsere
Rom an es
behauptet,
in der
Regel schon Ab-
Randkörper Bewegungslosigkeit der Toponeuren (Aurelia) hervorrufe
gefunden
habe
,
erst
Ausschneiden
der Randkörper mit
Umgebung.
Befunde in dieser Beziehung räthselhafter Weise schroff und unver-
mittelt gegenüber standen, so entschloss ich
1) Der bald darauf in den
Locomotor System of Medusae.«
mich
,
meine Arbeit nicht zu
Philos. Traneact. Vol. 107 erschienenen
Arbeit:
veröff'ent-
»Further observations on the
13
liehen,
bis
ich durch einige weitere
Versuche womöglich herausgefunden hätte, welche
Ursachen unserer Differenz zu Grunde liegen möchten.
ne
meinen Erfahrungen bestehen.
zu warten
Arbeit noch
zum Zweck
Kiel
durch
und
Ich
setzte
beschloss
Verkehr
sich
die
1
)
stellte
—
wenn
ohne Verletzung des Gallertgewebes, welchem er ansitzt
diese
Operation
Schirmrandstückes
Gegensatz
in
(contractile
ich
zum Ausschneiden auch
Roman es
Zone);
des
—
als
von der Ent-
Abschneiden desselben an der Wurzel
ein
sich
Meinungsverschiedenheit
auf einem Missverständniss beruhend herausstellte: ich hatte,
Stiels
auf
mit der Veröffentlichung meiner
Kurz vor der Abreise klärte
fest.
indem
die Sache,
ernung des Randkörpers sprach,
fest
auf den Monat April 1878 einen Aufenthalt in
weiterer Untersuchungen
brieflichen
also
Roma-
Sprach sich einerseits
sehr bestimmt in seinem Sinne aus, so musste ich andererseits ebenso
s
seines
im Auge und
ihn umgebenden
erklärte mir dagegen, dass er bei
der Operation, die er als Entfernung des ßaudkörpers bezeichnet hat, jeweils auch ein
Stück des Gewebes, welchem letzterer ansitzt, mit
sich,
was den
Begriff ..contractile Zone"
angeht,
weggenommen
hatte, während er
im Gegensatze hiezu wörtlich an die
von mir zum Zweck allgemeiner Orientirung zuerst gegebene Beschreibung
sie
sogleich wiederholt
werden wird.
So ergab sich,
hielt,
dass wir thatsächlich
wie
unsere
Resultate in diesem Punkte wohl als vereinbar ansehen durften.
Freilich
Roman es
hatte
lithensäckchen in der Regel
behauptet, dass sogar schon
Lähmung
der lokomotorischen Nervencentren zu suchen
schers dürfte
seiner
somit nach jener Erklärung,
seitdem
gegeben hat 2 )
Trotz
,
Zerstören der Oto-
hervorrufe und dass daher in diesen der Sitz
sei.
Diese
Angabe des englischen For-
welche er inzwischen auch öffentlich in
erschienenen zweiten Abhandlung in den Philosophical Transactions
wohl selbstverständlich
der Lösung
als
der Differenz
nicht begründet hin wegfallen.
ging
ich
nach Kiel und habe dort während
eines zehntägigen Aufenthalts noch einige physiologische
achtungen gemacht
welche ich
,
,
und morphologische Beob-
da die betreffenden Abschnitte des Textes
schon
vorher geschrieben waren, diesem noch nachträglich beifügte unter besonderem Hinweis
auf die
Zeit
ihrer Entstehung.
mir neu
ausgeführter
rade
die
für
Frage
Operationen
vom „Knicken"
Es
wird sich zeigen,
vor Allem
in
der Thiere,
Ausschneidens von Stücken des Schirmrandes
dass die Resultate von
hohem Grade wichtig waren
ge-
vom lähmenden
des
d.
i.
Erfolg
sammt Randkörper.
stets am Bandkörper den oberen Theil oder Stiel und den unteren oder
Unter den von mir untersuchten Arten sind nur bei Cyanea capillata beide
Abschnitte nicht deutlich auch in der äusseren Form von einander abgesetzt.
1)
Ich unterscheide
im Folgenden
das Krystall- oder Otolithensiickchen.
2) a. a.
0. Vol. 167, S. 750.
14
Das Gewebe
in der
Umgebung
hervorruft, habe
des Randkörperansatzes
,
dessen Ausschneiden
meinem Aufsatz „Ueber
jene
Lähmung
keit
von Aurelia aurita und Cyanea capillata"
ich in
Nach meinen damaligen Beobachtungen
künstliche Theilbar-
contractile Zonen
als
ich diese
schilderte
bezeichnet.
bei Aurelia
aurita
als
„nur wenige Millimeter breite Gewebszonen, welche in ihrer Längenausdehnung' die
Umgrenzung
werden
,
ein
des halbkreisförmigen, je
schnittes bilden"
').
Beschreibung nicht etwa so gemeint sein
es solle diese
„contractiler Zone"
Randkörperchen bergenden (Rand-) Aus-
Es muss zur richtigen Beurtheilung des Folgenden hervorgehoben
verstehe darunter eben nur jeue Gebiete der Umbrella in
der Randkörper, welche durch so grossen Reichthum
sind, dass ihre
losigkeit
der
gewöhnlich
Entfernung
Medusen zur Folge
nach allen Richtungen hin
die contractile
,
ob
als
ich unter
eiuen morphologisch scharf umgrenzten Bezirk verstehe.
Zone nicht
festzustellen.
an Nervenzellen ausgezeichnet
länger dauernde oder absolute Bewegungs-
Da aber
hat.
spärlicher
Ich
der Gegend des Ansatzes
werden,
diese
so
ist
Nervenzellen
eine
nur
scharfe
allmälig
Grenze
für
Die im Folgenden mitzutheilenden neuerdings
von mir beobachteten Thatsachen werden aber auch eine ausserordentlich grosse indi-
viduelle Verschiedenheit der Thiere im Verhalten gegenüber dem
den operativen Eingriffe nachweisen
:
sie
in
Mass der Länge und Breite der contractilen Zone durchaus nicht
selbst unter
Voraussetzung gleichgrosser Thiere
kleinstes Stückchen des
Frage stehen-
werden zeigen, dass jenes früher angegebene
Gewebes, welchem
weggenommen zu werden braucht, um
die
gilt,
dass vielmehr
für
Wurzel des Randkörperstieles
länger
dauernde
Fälle,
alle
manchen nur
Lähmung
ein
ansitzt,
hervorzurufen,
während anderen grosse Stücke desselben ausgeschnitten werden müssen, wenn Dasselbe erreicht
ertragen.
werden
Versuche vor Augen.
allein für die
1)
soll,
wieder andere aber die bedeutendsten Verstümmelungen
Höchst Bemerkenswerthes im letzteren Sinne führten mir gerade die Kieler
Sie
bestätigten
vollauf
meine Ansicht,
dass
die
Randkörper
Leitung der rhythmischen Contractioneu nicht massgebend seien.
Würzb. Verh. N.
F. VI. Bd. S. 138.
Zoolog. Unters.
S.
46.
I.
THEIL.
PHYSIOLOGISCHE BEOBACHTUNGEN
UND VERSUCHE.
I.
Erster
Versuch.
Die
Die vier Grundversuche.
Grundlage
aller
meiner späteren
Versuche
und
damit
am 5. September 1873 von mir gemachte Beobachtung '), dass sich ein Randstückchen einer
Aurelia aurita, welches ich im Zusammenhang mit einem Randkörper
ausgeschnitten hatte, auf das Lebhafteste rhythmisch contrahirte,
ähnlich dem herausgelösten Herzen eines Frosches.
Zweiter Versuch.
Durch allmäliges Verkleinern dieses Stückchens
und schliesslich durch Herausschneiden des Randkörpers selbst
liess sich feststellen, dass die rhythmischen Contr actione n ausgingen von der Gegend des Ansatzes des letzteren an den Schirmrand, genauer: von einer nur wenigeMillimeterbreitenGewebszone,
welche in ihrer Längenausdehnung die Umgrenzung des halbkreisförmigen, je ein Randkörperchen bergenden Ausschnittes bildet.
Denn alle diejenigen Abschnitte des Stückchens, welche nicht
mit jenerGewebszone inZusammenhang waren, erschienen regungslos; ebenso alle anderen aus gleichviel we chem T heile des Medusenkörpers ausgeschnitenen Stücke, die dieses Zusammenhangs entbehrten.
Jene in der Zahl von acht am Schirmrand vorhandenen wichtigen Bezirke
belegte ich mit dem Namen der contractilen Zonen.
Dritter Versuch.
Schnitt ich einer Meduse alle acht contractilen
Zonen aus, so vermochte sich dieselbe unmittelbar nach der Operation gar nicht mehr zu contrahiren, war unbeweglich, wie todt.
aller
im Folgenden mitgetheilten physiologischen Thatsachen
bildete die
1
1)
Vergl. »Ueber künstliche Theilbarkeit von Aurelia aurita« etc.
a.
a.
0. 1874.