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YIIL
Beiträge zur Anatomie und Histologie der IVlyzostomen.
I.
Myzostoma
asteriae Marenz.
Von
Rudolf Ritter von Stummer-Traunfels.
Dr.
XXXIV—XXXVIII
Mit Tafel
und 2 Figuren im Text.
Einleitung.
Im Laufe
der
letzten
Jahre hat sich die schon zuzeiten der
letzten diesbezüglichen Publikationen v.
Graffs i
recht bedeutende
An-
zahl der Myzostoma- AYten nicht unerheblich vermehrt, so daß
man
heute innerhalb dieses Genus bereits 85 Spezies zählt.
sich
Obwohl
schon infolge ihrer äußerlichen Verschiedenheiten eine engere Grup-
pierung immer mehr
sie
dennoch
als
Notwendigkeit herausgestellt
in einer einzigen
eventuellen Teilung der letzteren die
allgemein durchgeführte
eine
hat, so
mußten
Gattung vereinigt bleiben, weil zu einer
Handhaben
fehlten, die
nur durch
und eingehende anatomische
suchung geliefert werden konnten,
v.
Graff
Unter-
hatte in seiner grund-
legenden Monographie 2 nur zwei Myxostoma-kxiQn in dieser Hinsicht
behandelt.
Später
kamen durch
und Wheelerö noch weitere
13 Spezies in
die Arbeiten von Nansen'^,
Prouho*
Es wurden daher im ganzen
anatomischer Beziehung genauer untersucht und zwar:
elf dazu.
M. glahrum F. S. Leuck.^ M. cirrifermn F. S. Leuck., M. gigas Ltk.,
M. giganteum Nansen, M. graffi Nansen, M. cmyenteri Gralf, M. circinatum Wheeler, M. akutum Graff, M. platypus Graff, M. belli Wheeler,
M. cryptopodium Wheeler, M. ereinita Wheeler und M. pulvinar Graffi.
[Die in den Anmerkungen fett gedruckten Zahlen beziehen sich auf die
korrespondierenden Kopfzahlen im Literaturverzeichnis (p. 358).]
1
13
und
6
Es
sei hier
Clarks
14.
5 29, 30, 31.
2 10.
3 21.
4 23 und 24.
der Vollständigkeit halber noch die neueste Mitteilung H.
erwähnt, welcher auch auf Ophiuren [Ophioceras
(5)
schmarotzende Myzostomen vorgefunden
Arbeiten
a.
d. zool. Inst,
zu Graz. VI.
hat.
Die genaue
[?]
und
Beschreibung
21
J.
Ästroceras)
der
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Eudolf Ritter von Stummer-Traunfels,
264
die Erfahrungen, welche dadurch
Obwohl
[496
gewonnen wurden, ausge-
reicht haben, die so lange umstrittene Stellung dieser Formengruppe
innerhalb des Systems mit einiger Sicherheit bestimmen zu können, so
genügten
sie
um
aber keineswegs,
Systematik derselben
in die engere
war aber diesbezüglich ein gewisser
Erfolg zu verzeichnen, als der Nachweis erbracht wurde, daß unter
den Arten öfters nicht unerhebliche Verschiedenheiten auch in Bezug
auf die Anordnung und Ausbildung mancher Organe bestehen, VerAuf
schiedenheiten, die sogar spezifischen Charakter haben können.
eine weitere, für die Systematik wichtige Tatsache wurde durch die
Klarheit zu bringen.
Insofern
obigen Untersuchungen ebenfalls Licht
merkwürdigen Sexualverhältnisse,
sogar
zu einer
nämlich auf die
geworfen,
die bei
manchen 3£yxostonia-Avten
anscheinenden Geschlechtstrennung führen können;
(protandrischer Hermaphroditismus verbunden
mit Dimorphismus ge-
wisser Alterstufen).
Infolge dieser beiden Erfahrungen erscheint es daher als ein Gebot der Notwendigkeit, auch die innere Anatomie bei der Aufstellung
eines auf begründeter Basis fußenden Systems der
Dieser Auffassung hat sich schon
zuziehen.
schlossen
und auch neuerdings
maßen Ausdruck:
»v.
Graff
gibt
in his
v.
Wheeler^
Myzostomen heran-
Graff
nicht
taxonomic papers wisely refrained
from subdividing the genus Myxostoma^ althoug he appears
recognized the lack of uniformity in the species.
less well
aware of the necessity
ver-
derselben folgender-
to
He was
have
doubt-
of utilizing internal as well as
ex-
ternal anatomical characters in delimiting groups of species, but the
State of preservation of the Challenger
types
well
specimens and their value as
made a thoroug examination impossible. It is, perhaps, as
that the genus was not subdivided into several genera, for it
now appears from
facts to
be recorded in the present paper, that the
adolescent stages of several, and probably of
all
species of
Myxostoma
are remarkably simihxr in their Organization, althoug the adults
may
present differences to which a systematist might attach generic values.
The
final
estimate
of these characters must depend on a thorough
morphological aualysis of
be
left to
all
the species of the group and this
Den Weg, welcher durch
für
die
jetzt
die
eben dargelegten Gesichtspunkte
künftigen Jf?/^05to;«a-Bearbeiter
vorgezeichnet
ist,
welche vermutlich einer oder zwei neuen Arten angehören,
jedoch noch nicht zu Gesicht gekommen.
1 30, p. 228, Abs. 3.
letzteren,
may
future investigators.«
verfolgt
ist
mir bis
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Beiträge zur Anatomie und Histologie der Myzostoraen.
497]
265
I.
auch die vorliegende Abhandlung über M. asteriae Marenz., eine Art,
welche durch ihre streng endoparasitäre Lebensweise innerhalb der
Arme einiger Seesterne besonderes Interesse bietet.
Während
der österreichischen Tiefsee-Expedition
(S.
M.
S.
»Pola«)
wurde in den Monaten Juli und August des Jahres 1893 von v. MaRENZELLER ein in den Armen von Asterias richardi E. Perr. und
Stolasterias neglecta
E. Perr. (== Asterias edmuncli Ludw.) ^ endoparalebendes und bis dahin unbekanntes Myxostoma aufgefunden.
Marenzeller beschrieb dasselbe 2 und nannte es: Myxostoma aste-
sitisch
V.
Nähere Angaben über die Lebensweise desselben machte dann
riae.
der ebengenannte Forscher in seiner etwas später erschienenen Ab-
handlung über die Echinodermen der
Tiefsee-Expedition 3.
österr.
In
derselben Arbeit suchte er auch die freiwillige Autotomie der beiden
von dem Myxostoma befallenen Seesternarten auf die Beeinflussung
der letzteren durch jenes zurückzuführen.
Die Angaben v. Maeen-
zellers sollen
als
in
Nachfolgendem, sowohl was die Speziesdiagnose,
auch was die biologischen Beziehungen des Myxostoma asteriae
anbelangt, vollinhaltliche Wiedergabe finden:
4
»»Das
c.
M. Herr Kustos Dr. Emil
unter
dem
Titel
i>
:
Myxostoma
Marenzeller
v.
berichtet ferner über die Auffindung einer
Myxostoma-Art
asteriae n. sp.,
ein
in Seesternen
Endopa rasit von
^sfenas-Arten«.
Es war bisher nicht bekannt, daß Myxostoma außer Crinoiden
auch andre Echinodermen heimsuche.
Allein die Zugehörigkeit des
von mir entdeckten Parasiten zu dieser Gattung
Myxostoma
asteriae^ so
nenne ich die neue
ist
ganz zweifellos.
Art, sitzt in
den Armen
der von der österreichischen Tiefseeexpedition aufgefundenen AsteriasArten, Asterias richardi Perrier und Stolasterias neglecta Perrier, und
zwar
in
einem großen, aus der Erweiterung eines der beiden Blind-
därme entstandenen Divertikel. Zwei und selbst drei Arme eines
und desselben Tieres können gleichzeitig infiziert sein. Er veranlasst
durch seine bedeutende Größe eine Hypertrophie des Armes in Breite
und Höhe. Dadurch wird es auch möglich, die Anwesenheit des
Parasiten in intakten Individuen zu erkennen.
Das erste Exemplar
wurde in einem losen Arme entdeckt. Auffallend ist die ungewöhnKörperform
liche
(breiter als lang)
sonders im Verhältnis
1
16, p.
4
17, p.
395—396.
2—3.
zum
2
Wirt.
17^ p.
und
die
Größe an
sich,
Die vorläufige Diagnose
2—3.
3
is, p.
sowie be-
mag
13 und 15.
21*
lauten:
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Eudolf Ritter von Stummer-Traunfels,
266
Myzostoma
asteriae n. sp.
lang aus einem 15
mm
5
breit,
mm
lang aus
Körper
[493
breiter als lang (7
mm
breit,
4
langen Arme von Ästerias richardi, 8,5
einem 40
mm
Arme von
langen
Rand nicht
mm
mm
Stolasterias
verdünnt, glatt, etwas wellig.
neglecta), derb,
ohne Anhänge.
EUcken
Parapodien und Klebdrüsen (Saugnäpfe) in gewöhnlicher
glatt.
Anzahl, doch namentlich die letzteren rudimentär, unweit
in gleicher
Höhe
stehend.
vom Eande
Die Klebdrüsen nicht ganz in der Mitte
Mund
zwischen zwei Parapodien.
ventral zwischen zwei Parapodien.
After ventral, etwas vor Beginn des hinteren Drittels der Körperlänge.
Zwei Geschlechtsöffnungen an gewöhnlicher Stelle.
Welche Rolle Myzostoma asteriae in dem Leben
namentlich von Ästerias richardi
spielt,
habe ich
in
seines Wirtes,
meiner gleich-
der kaiserl. Akademie übergebenen Abhandlung über die in
zeitig
den Jahren 1893 und 1894
ditionen
suche in
von den
österreichischen Tiefseeexpe-
gesammelten Echinodermen näher auseinandergesetzt. Ich
seiner Anwesenheit eine bestimmte Erklärung für die bei
diesem Seesterne von frühester Jugend an auftretende wiederholte
Autotomie. «
Weiter^:
^>
Ästerias
richardi
bekundet
außerordentliche
seine
Die Scheibe ist
Arme
deutlich von den Armen abgesetzt und neben ganzen oder verkrüppelten Exemplaren wurden auch zahlreiche einzelne Arme mitge-
Neigung, sich seiner
bracht,
die
zu entledigen, zeitlebens.
entweder während des Fangens
Meeresgrunde aufgelesen wurden.
abfielen,
Bestreitet
man
die Teilung des Seesternes durch die Scheibe gehe
am
oder schon
daß
und jede Hälfte
die Ansicht,
wieder zu einem neuen Individuum ergänzt werde, oder daß an den
abgelösten
Armen neue Individuen heranwachsen,
bringt
man
also
das fortgesetzte Zerstören und Wiederersetzen in keinen Zusammen-
hang mit der Vermehrung der Art;
so
muß man
Reduktion der Zahl der Arme im Alter
führt?
sich fragen,
welchen
hat das Tier von der wiederholten Autotomie, die, wie die
Vorteil
zeigt,
Ich glaube die Erklärung in einem
zu einer Erschöpfung
Vorkommen gefunden
zu
haben, das an und für sich von großem Interesse und vollkommen
geeignet
ist,
das Leben des merkwürdigen Seesternes zu beeinflussen.
beherbergt in seinen Armen einen Parawelcher der bisher nur als Ecto- und Endoparasiten
der Crinoiden bekannten Gattung Myzostoma angehört.
Ästerias richardi
siten,
Die Dimensionen desselben sind an sich und besonders im Ver-
1
18, p. 13.
499]
Beiträge zur Anatomie
und unter
Histologie
der Myzostomen.
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liältnisse
zu seinem Wirte kolossale.
M.
Das Myxostoma, ich nenne es
mm und eine Breite von 7 mm, ist
ganz ungewöhnlich, breiter als lang. Es liegt, die
asteriae, hat eine
und das
also,
ist
267
I.
Länge von 4
Bauchfläche nach oben, in einem großen Divertikel, das aus
dem hy-
pertrophierten AnfangsstUcke eines der beiden Blinddärme entstanden
ist
und deckt diese zum
Teil.
Ich entdeckte dasselbe zuerst in einem
Ein solcher, von dem Myxostoma heimgesuchter
losen Arme.
wird etwas verbreitert und merklich höher.
Geleitet durch diesen
Arm
Um-
stand förderte ich bisher aus ganz intakten Tieren weitere drei zu
Armen
und desselben Seesternes
Solange der durch den Mund als Larve einwanje ein Exemplar.
dernde Parasit klein ist, wird er seinen Wirt wenig* behelligen. Mit
Tage.
Ich fand sogar in zwei
zunehmender Größe wird
eines
durch den beständigen Eeiz und
im Darm und Skelett hervorruft, so lästig
er aber
die Veränderungen, welche er
werden, daß sich das Tier endlich in radikalster Weise von seinem
Peiniger durch freiwillige Amputation des
Armes
geht infolge Lockerung des Zusammenhangs
erwachsenen Tiere
die
jungen sechsarmigen Seesterne ebenso
wachsen
dieser
fallen.
Bei
ein
wie die alten und
kann
Arm, auch
sich der Prozeß
ein neugebildeter
dem
einzigen größeren
Exem-
Armen dieselben Myzowenn mehrere Arme zuabgestoßen werden, und möglicherweise geht auch manchmal
plar des Stolasterias neglecta saßen in
gleich
Für
Werden
Ich erwähnte bereits, daß ich in einem Ästerias
richardi zwei ilrme bewohnt fand.
stomen.
infiziert
die Parasiten rascher als ihr Wirt, so
öfter wiederholen, bald dieser, bald jener
zum Opfer
oder dieser
Vorgang kaum anzuzweifeln.
die
ist
befreit,
spontan verloren.
Es
ist
gesunder
drei
somit gar nichts Auffälliges,
Arm
mit
kranken
zugleich verloren.
Die beständi-
gen Körperverluste erschöpfen den Seestern frühzeitig und
er bringt
im Alter nicht mehr zur Ausbildung eines sechsten Armes. Bei
Ästerias richardi und neglecta liegt der Autotomie eine bestimmte
es
Veranlassung zu Grunde.
Es
ist
der
Kampf um
das Dasein.
—
Viel-
leicht bleiben diese beiden Fälle nicht vereinzelt.«
Durch die gütige Vermittlung des Herrn Hofrats v. Graff stellte
v. Marenzeller in liberalster Weise eine ganze
Anzahl, im Durchschnitt gut konservierter Exemplare von M. asteriae
zum Zwecke der genaueren Untersuchung zur Verfügung. Beiden
Herren sei hiermit für ihr Entgegenkommen der wärmste Dank ausmir Herr Kustos Dr.
gesprochen.
von Stummer-Traunfels,
Rudolf
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268
[500
Speziesdiagnose.
Schon zu Beginn der Untersuchung- zeigte es
wie notwendig
von Myzostoma- Arten nicht nur nach
äußeren Merkmalen, sondern auch mit Rücksichtnahme auf die innere
es
bei
ist,
sich,
der Beschreibung
Im gegenteiligen Falle ist bei der Kleinund
äußerlichen
heit
Ähnlichkeit der Mund- und Kloakalöffnung eine
Verwechslung derselben und damit eine vollständig verkehrte OrienOrganisation vorzugehen.
tierimg des 3Iyxosto7?ia-K'öi'-peYS sehr leicht möglich; außerdem können
dem Autor
aber
wichtige systematische Merkmale entgehen, die auf
Abweichungen im Bau und
ruhen.
Infolge der
in der Verteilung der inneren
Organe be-
eben erwähnten Unterlassung enthält auch die
bis jetzt geltende Speziesbeschreibung des M. asteriae eine Reihe
von Irrtümern, welche durch nachstehende revidierte Speziesdiagnose
richtig gestellt seiend
Myzostoma
Körper
queroval,
breiter als
Randsaum und -Anhänge.
etwas gewölbt.
asteriae Marenz.
Rand
lang,
glatt,
ziemlich flach,
etwas wellig.
Bauchseite etwas konvex.
Rücken
Parapodien ohne
schwach ausgebildet, doch nicht rudimentär.
ohne
derb,
glatt,
Girren
Ihre Entfernung
Körperrande beträgt etwa den zehnten Teil der Körperbreite.
Seitenorgane (»Saugnäpfe«) vorhanden. Dieselben
vom
Neun
liegen in der Linie
der Parapodien und zwar je vier auf jeder Körperseite zwischen den
und
letzteren,
tersten
ein unpaares^ in der
Parap odiumpaare.
dem
Medianebene zwischen dem hin-
Darm
Leibesmuskulatur reduziert.
kurz,
oben gebogen. Mund^ ventral
dem Beginne des zweiten Dritteiis der Körperlänge.
Pharynx, Magen und Enddarm (Rectum und Kloake) fast gleich lang.
Jederseits zwei vom Magen abgehende Hauptstämme der Darmverin
hintersten Abschnitte nach
etwas hinter
zweigung.
und
Die Kloakenöffnung
letzten
Dritteiis
liegt dorsal,
weibliche Geschlechtsöffnung
am Grunde
epithels.
i
an der Grenze des zweiten
der Körperlänge und unmittelbar
(Uterusöflfnung).
vor ihr die
Beide münden
einer grübchenförmigen Einstülpung des dorsalen Körper-
Je ein Ovarium (»problematisches Organ« Nansen) an der
Es
sei hier jedoch hervorgehoben, daß v. Marenzeller die von ihm aufDiagnose selbst als eine »vorläufige« bezeichnete.
2 Dieses unpaare Seitenorgan erscheint in der ursprünglichen Diagnose als
»Mund«.
gestellte
3
Der »After«
in der ursprünglichen Diagnose.
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undunter
Histologie
der Myzostomen.
501]
Urspruug-sstelle der rechten
seitlich
vom Magen
an gewöhnlicher
und linken Hauptabzweigung des »Uterus«,
Männliche Geschlechtsüffnungen
gelegen.
»Peues« schwach entwickelt.
Stelle.
269
I.
Samenblasen
In jeder Körperhälfte nur ein Vas deferens vorhanden.
Ein
Paar von Nephridien (»latero-ventrale Oviducte« Nansen) mit getrennten Nephrostomen und ebensolchen Nephroporen.
Die letzteren
fehlen.
liegen fast unmittelbar hinter
dem Magen,
dem proximalsten Ab-
in
schnitte der Kloake.
Geschlechtsverhältnisse: M.
asteriae ist bis jetzt nur als funk-
tionierender Hermaphrodit aufgefunden worden.
bei den bisher gesehenen
Länge und
5— 8,5 mm
Exemplaren
Breite
i.
in
Größe:
Sie schwankt
den Ausmaßen von 3,3—5
Fundort:
mm
Lebt endoparasitisch in
den Armen von Stolasterias neglecta E. Perr. und Asterias richardi
E. Perr. innerhalb der Darmdivertikel.
Anatomisch-histologischer Teil.
Material und Untersnclmugsmetliode.
Das mir zur Verfügung gestellte Material bestand aus sechs Exemwovon drei Exemplare aus Stolasterias neglecta
plaren von M. asteriae^
und drei aus Asterias richardi stammten. Zur Aufarbeitung gelangten
davon fünf Exemplare, weil es sich herausgestellt hatte, daß das Material sehr ungleichmäßig konserviert war und daher mehr Exemplare
zur Untersuchung herangezogen werden mußten, als bei gleichmäßig
guter Konservierung notwendig gewesen wäre.
Über die Methodik der Untersuchung ist im allgemeinen wenig
Bemerkenswertes zu berichten. Nachdem die Objekte in ihrer natürlichen Lage innerhalb des Seesternarmes abgebildet worden waren,
wurden sie in Paraffin eingebettet und in nicht allzudUnne Schnittserien zerlegt.
Zur Beobachtung gelangten Querschnitte, sowie auch
Gefärbt wurde mit Hämavertikale und horizontale Längsschnitte.
toxylin-Fuchsin-Pikrinsäure (nach v. Gieson).
Diese Methode
leistete
besonders bei der Untersuchung der Parapodien, speziell der Borstendrüse und der Parapodialmuskulatur durch die scharfe Differenzierung
des Muskel- und Bindegewebes ausgezeichnete Dienste.
Immerhin
blieben jedoch einerseits die Kleinheit der Gewebselemente, andrerseits die nicht
ganz tadellose Erhaltung des Materials ein Hindernis
für feinere histologische Untersuchungen.
1
Die Exemplare aus Stolasterias neglecta waren im allgemeinen größer
die aus Asterias richardi.
als
Eudolf
Eitter von Stiimmer-Traiinfels,
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270
[502
Integuiuent.
Dieses besteht bei 21. asieriae ebenso wie bei den übrigen
Hypodermis,
Grenzschicht und dem Hautmnskelschlauch.
zostomen aus vier Schiebten: der Cuticula, der
Mjeiner
In folgendem wird die natürliche Reihenfolge der einzelnen La-
und sich aus der Eichtung von außen
Zweckmäßigkeitsgründen nicht eingehalten
gen, wie sie hier angeführt ist
nach innen hin
ergibt, aus
sondern gleich mit
Hypodermis
dem
wichtigsten Teile des lutegumentes, mit der
begonnen.
Bisher herrschte allgemein die Auffassung, daß dieselbe aus einer
Lage cvlindrischer oder mehr kubisch geformter Zellen
bestehe, welche spindelförmige, beziehentlich runde Kerne besäßen
und mit ihren Basalenden in einer bindegewebigen Cutis stäken i.
Erst Nansen 2 hatte zweierlei Formen von Hypodermiszellen beschrieben.
Er unterscheidet nämlich die gewöhnlichen »Epidermiszellen« und weiter große Zellen, welche »inside of the epidermic cells«
gelegen seien imd Fortsätze gegen die letzteren aussendeten. Über
die Endigungen dieser Fortsätze äußert sich Nansen unentschieden:
einschichtigen
bei einigen
ter
von den großen Zellen konnte er jedoch drüsigen Charak-
nachweisen.
cells are
Daran anschließend sagt
Diese Angaben Nansens, welche trotz
»Several such large
er:
found situated amoug the epidermic
cells.«
ihrer Dürftigkeit
darauf
Myzostomen ein weitaus kompli-.
Aufbau der Hypodermis würde nachweisen lassen, als bisher angenommen wurde, erfahren durch entsprechende Befunde bei
M. asteriac eine Bestätigung: Die Hypodermis ist auch hier aus zwei
schließen ließen, daß sich bei den
zierterer
verschiedenen Zellformen zusammengesetzt, nämlich
aus den schon
von den früheren Autoren beschriebenen cylindrischen Zellen und
andererseits aus echten Drüseuzellen,
welche zwischen die ersteren
eingekeilt sind.
Die cylindrischen Zellen
kurzweg Cylinderzellen
(hier
genannt)
treten ihrerseits in zwei, morphologisch gleichwertigen aber gestaltlich
verschiedenen Modifikationen auf.
Die erstere von diesen
Fig. 1 Ca), welche jedenfalls auch die ursprünglichste
hauptsächlich
auf der Dorsalseite
des Tieres.
Die
(Taf.
Cylinderzellen
bilden hier große Bezirke der Hypodermis, ohne daß sich
sie eine
XXXV,
findet sich
ist,
zwischen
einigermaßen größere Anzahl der später zu beschreibenden
Gkaff.
1
V.
-
21. p.
10. p. 26.
70 und
71.
Abs. 3 und 4; Beard,
1,
p. 548.
Abs.
2.
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und unter
Histologie
der Myzostomen.
503]
Hypodermdrüsenzellen einschiebt.
dem
mit gegenüber
Höhe
Ihre Gestalt
cylindrisch
fast
ist
271
I.
Kopfteile nur wenig verschmälerter Basis.
beträgt 16, ihre Durchschnittsbreite 3
—4
/.i,
Ihre
wobei die erstere
gegen den Körperrand hin gegenüber der letzteren allmählich abnimmt.
Ihr Cytoplasma ist granuliert, besonders am distalen Zellende, wo-
kuppenförmig gegen die Cuticula vorwölbt, und durch
sich mit Hämatoxylin stark färbenden Körnchen
dunkel und undurchsichtig wird. Eine Streifung desselben, wie eine
selbst es sich
die
zahlreichen,
BeardI und Nansen ^ gesehen haben, konnte
solche
M.
ich
daher bei
Die etwas oberhalb der Zellbasis ge-
asteriae nicht beobachten.
welche entsprechende Farb-
legenen kugeligen oder ovalen Kerne,
Die Fuß-
aufnehmen, entbehren der Fortsatzbildungen.
stoffe begierig
enden der Cylinderzellen sind sehr schwer zu erkennen. Sie bilden
ein unterhalb der Hypodermis gelegenes Geflecht, welches, da in
dasselbe Muskel-, vielleicht auch Nervenfibrillen eintreten, der Grenzschicht (Cutis der Autoren) beigezählt
werden muß
Die zweite Modifikation der Cylinderzellen
findet sich in der
Hypodermis
dort,
Anzahl von Hypodermdrüsenzellen
des Tieres.
im allgemeinen
gleichen,
die
auftritt,
also auf der Ventralseite
um
für die breiten Drüsenzellen
Ihre Längendimensionen bleiben
wie die der erstbeschriebenen Modifi-
auch die Breitenausmaße
am
Gegen
distalen Zellende.
hingegen sinkt die Zellbreite
um
ein bedeutendes,
Während
Cytoplasma zwischen den beiden Formen
die Zelle hier schließlich fadenförmig wird.
Struktur des
Fig. 3 Cx)
Hier werden die Cylinderzellen, dadurch daß sich ihre
Platz zu machen, trompetenförmig.
Zellbasis
276).
(p.
XXXV,
wo neben ihnen auch eine größere
Basalenden bedeutend verschmälern,
kation,
(Taf.
so
die
daß
bezüglich der
der Cylinder-
macht der Besitz von »geschwänzten
Kernen« 3 die der zweiten Art sehr auffällig. Mit der Verscbmälerung
des Zellleibs geht nämlich bei ihnen auch eine allmähliche Breitenreduktion des Zellkerns Hand in Hand, und zwar in solchem Maße,
zellen kein Unterschied besteht,
daß das Basalende des letzteren gegen die Zellbasis hin
Derselbe
ausgezogen wird.
fadenförmigen Ausläufer
ist
in
einen
bezüglich
seiner Richtung augenscheinlich durch die an der Innenseite der Grenz-
schicht (Basalmenbran
;
vgl. p. 274, 276) auftretenden
wurzeiförmigen
Fortsätze beeinflußt, denn er strebt stets demjenigen von diesen zu,
welcher ihm zunächst liegt (Taf.
fibrillen,
1
1,
XXXV,
Fig. 2,
3).
Ob
er mit Muskel-
welche durch eben diese Fortsätze der Basalmembran zur
p. 548,
Abs.
5.
2
21, p. 71,
Abs.
1.
»
Vgl. Eisig,
8,
p. 300,
Abs.
2.
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von Stummer-Traunfels,
Ritter
Rudolf
272
in
Hypodermis herantreten,
Bestimmtheit
nachweisen,
Verbindung
konnte ich nicht mit
steht,
aber
es
halte
[504
für
gar
nicht
unwahr-
scheinlich.
Außer den Cylinderzellen finden sich in der Hypodermis noch
Zellen, welche von jenen völlig abweichend gebaut sind und ihrer
Funktion nach als einzellige Hautdrüsen angesprochen werden müssen.
Es sind flaschen- oder kugelförmige Gebilde, die bedeutend breiter
sind als die Cylinderzellen und zwischen diesen eingekeilt liegen.
Während sie in der dorsalen Hypodermis recht vereinzelt vorkommen,
treten
Anzahl auf, so daß auf
in der ventralen in viel größerer
sie
Schnitten durch die letztere auf durchschnittlich fünf Cylinderzellen,
manchmal aber auch zwei oder
eine,
einander liegende Drüsenzellen
Das Cytoplasma derselben
verhältnismäßig
große,
ist
kommen
knapp neben- oder über-
(Taf
XXXV,
Da
eine äußere Zellmembran zu fehlen
müssen die Drüsenzellen ihre Abgrenzung
die sie unmittelbar
Fig. 2, 3 Hdrx).
hyalin und sehr schwach färbbar, der
rundliche Kern in der Zellmitte oder etwas
exzentrisch davon gelegen.
scheint, so
drei,
umgebenden Cylinderzellen
lediglich durch
erhalten.
Dadurch,
daß die letzteren an ihrer Verbindungskante etwas auseinanderweichen,
wird ein kapillarer Spalt oder Gang gebildet, der bis zur Drüsenzelle
und durch welchen das der
reicht,
Weg
nach außen
sehen
ist,
findet.
Da die
letzteren
Cuticula,
entstammende Sekret seinen
wie später
(p.
274, 275) zu er-
aus zahlreichen, den einzelnen Cylinderzellen entsprechenden
Säulchen besteht,
die,
untereinander nur in lockerem Verbände stehend,
diesen Spaltungs Vorgang dadurch mitzumachen gezwungen sind, daß
sie
an ihren Matrixzellen
fest haften bleiben,
Zuweilen
auch weiterhin ins Freie austreten.
Ausführungsspalt
vorhanden.
nicht
In
kann das Drüsensekret
ist
diesem
jedoch ein solcher
Falle
liegen
die
Drüsenzellen als kugelige Gebilde basal zwischen den Cylinderzellen,
die hier etwas auseiuanderweichen,
wieder zusammenschließen, so daß
der Hypodermis noch in
jedoch oberhalb von ihnen sich
man weder an
der oberen Grenze
der Cuticula bei der Betrachtung von der
Fläche aus irgend welche Lücken
oder Poren wahrnehmen
kann.
anzunehmen, daß sich der Ausführungsgang dem Füllungszustande der Drüsenzellen entsprechend stets neu bildet, indem durch
Daher
ist
Dehnung des Drüsenkörpers und durch das Hervorpressen des Sekretpfropfes der ohnehin lockere Zusammenhang der
die allmähliche
Cylinderzellen gelöst wird.
hierfür
dann vorhanden
Besonders günstige Bedingungen müssen
sein,
wenn durch
wellige Faltung der Haut
Spannungsdifferenzen zwischen Basis und Kopfteil der Cylinderzellen
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Beiträge zur Anatomie und Histologie der Myzostomen.
505]
an deren Verbinduug-sflächen entstehen.
Durch
273
I.
die ventrale
Lage und
das wechselnde Spiel der ventralen Muskelmasse, der Parapodien und
der Seitenorg-ane (Saugnäpfe) v^erden zahlreiche, entweder der Körperperipherie
parallele
oder
zum Zentrum der
Ventralseite
strebende
die
Lage und
Eing- beziehungsweise Radialfalten bedingt,
Stärke
—
oft
wenn
werden
sich
in
Auf den erhobenen Faltenbergen,
welleoförmig verändern.
der Vergleich einer Falte mit einer Welle gestattet
die Cylinderzellen an ihrer Basis
während auf
gepreßt,
ihre Kopfteile
einander zu trennen strebt.
ein
ist
—
zusammen und aneinander
Zug wirkt, der sie von-
In den Faltentälern treten gleichzeitig
Dehnung der Basen und ZuDurch dieses wechselnde Spiel
die entgegengesetzten Verhältnisse ein,
sammenpressung der Kopfteile usw.
ergeben sich bei der verhältnismäßig nicht unbedeutenden Höhe der
Cylinderzellen in der Hypodermis Spannungsdifferenzen, welche trotz
der ausgleichenden Elastizität der Zellen groß genug sind,
Entleerung der DrUsenzellen zu bewirken.
letzteren eben auf
um
Falls sich nämlich
eine
die
den Faltenbergen befinden, so wird auf sie ein Druck
ausgeübt, welcher ihr Sekret in der Richtung des geringsten Widerstandes, das ist zwischen den an ihren Kopfteilen gedehnten Cylinderzellen,
auszutreten
Hypodermis
Druck auf
zwingt.
Rückt nun die betreffende
ins Faltental hinab,
so
Stelle
der
vermindert sich allmählich der
während der durch das ausgetretene
Sekret gebildete Spalt oder Gang wieder zusammengepreßt und so
der Zusammenschluß der Cylinderzellen wieder hergestellt wird.
die Drüsenzellen,
Die Drüsenzellen dürften nur eine beschränkte Existenzdauer beIhr gesamter Zellleib scheint sich sukzessive in Sekret zu
verwandeln und absatzweise, schließlich auch mit dem Kerne, nach
Wenigstens sind in den von ihnen
außen entleert zu werden.
sitzen.
stammenden Sekreten, welche
in
Form von
hyalinen,
stark tingier-
baren Tröpfchen oder aus letzteren zusammengeflossenen Membranen
nicht selten
auftreten,
nun
stark
degenerierte Kerne
anzutreffend
Da
dem Verbände
Frage, wie man sich
die Drüsenzellen bei der Sekretion vollständig aus
der Hypodermis ausscheiden,
so
entsteht die
als wahrscheinlich, daß sich die von Beard (1, p. 548 u. 549)
Tastorgane beschriebenen Körper an der Cuticula eines in Osmiumsäure getüteten M. glabrum, auf derartige, durch die Leibeskontraktionen
weit hervorgepreßte Sekretpfropfen einzelliger Hypodermdrüsen zurückführen
lassen.
Die relative Größe dieser Oebüde dürfte für diese Annahme kein Hindernis abgeben, da ja das Sekret durch das Seewasser oder durch den Einfluß der
Reagentien aufgequollen sein kann. Man vergleiche übrigens ganz analoge Bilder,
1
Es
ist
mehr
als vermutliche
die Eisig
(8,
p. 23, 24,
232; tab. III,
flg.
9)
be
Capitelliden erhalten hat.
Download
unter
www.biologiezentrum.at
von Stummer-Traunfels,
Eitter
Rudolf
274
[506
Darauf geben Bilder, welche man
ihren Ersatz vorzustellen habe.
auf Präparaten häufig vorfindet, einigermaßen Antwort. Man sieht
nämlich nicht selten, daß in der Hypodermis zwei auch drei Drüsenzellen
Von
übereinander gelagert sind.
diesen
die zu unterst (basal) ge-
ist
legene stets die kleinste und zeichnet sich durch ihren großen, rundlichen
Kern aus, während die Kerne der ober ihr befindlichen Drüsenzellen
schon deutliche Degenerations- (Schrumpfungs-) Erscheinungen
Man könnte daher
(Taf. XXXV, Fig. 3 Hdrx).
stets
wahrnehmen lassen
daß die zu unterst liegenden Drüsenzellen
die oberen dienen. Allerdings steht man dann
die Ansicht aussprechen,
zu Ersatzzwecken für
wieder vor der Frage, ob
man
die
ersteren
als
die ursprünglichen
Drüsenmutterzellen zu betrachten habe, die durch periodische Teilung
die oberen, funktionierenden Drüsenzellen liefern, oder ob die unteren
nur
als
Teilungsprodukte der oberen aufzufassen seien, insofern als
die jeweilige Drüsenzelle vor
Beginn ihrer Sekretionstätigkeit einem
Teilungsvorgange unterliegt und damit selbst ihren zukünftigen Ersatz
vorbereitet.
Eine Entscheidung zwischen diesen beiden Standpunkten
zu treffen, war ich nicht im stände.
daß ich einen Teilungsvorgang
bei
Ich
muß jedoch
hervorheben,
den Drüsenzellen nie gesehen
habe.
Diejenigen Modifikationen der Hypodermis, welche an solchen
wo sich das Integument gegen das Leibesinnere
werden bei der Beschreibung der betreffenden Organe
Körperstellen auftreten,
hineinbuchtet,
berücksichtigt werden.
V. Graff^ bezeichnete dieselbe als eine »feine glasMembran«, welche den Körper des Tieres kontinuierlich über-
Cuticula.
helle
zieht.
Nansen ^
schloß sich
v.
Graff
insoweit an, als er die Cuticula
and apparently structureless« nannte.
ihr zwei Lagen:
eine äußere, dünne
»thiu
an
und eine
ihm das
innere,
dicke und stark tingierbare.
Abscheidungsprodukt
Epithelzellen.
Er unterschied jedoch
und schwach färbbare
der
Die Cuticula
unterhalb
von
Poren oder sonstige Öffnungen hat er
ihr
ist
nach
liegenden
in ihr nicht be-
obachtet.
Gegenüber diesen Angaben vermochte ich an der Cuticula von
M.
Abweichungen zu konstatieren. Jede
scheidet hier nach außen hin eine
ihrer eignen Breite entsprechende ungefähr 2
3
dicke Lage einer
hyalinen, mit Hämatoxylin sehr schwach färbbaren Substanz ab.
asteriae nicht unerhebliche
Cylinderzelle (nur diese
allein!)
—
1
10, p. 26,
Abs.
3.
2 21,
p. 70, letzter
Abs.
(.i
Download unter www.biologiezentrum.at
Beiträge zur Anatomie und Histologie der Myzostoinen.
507]
275
I.
soweit ich zu beobachten in der Lage war, strukturlos, homogen
die,
Diese einzelnen distinkten, pflastersteinartig nebeneinander ge-
ist.
legenen und au
ihren
Berührungsflächen miteinander nur schwach
kohärierenden Säulchen bilden zusammen ein den ganzen Körper des
Während
Tieres überziehendes Häutchen, die sogenannte Cuticula.
nach den bisherigen Beobachtern die Cuticula der Myzostomen
also
gewissermaßen einheitliches Gebilde
ein
der
Individualität
die
Zusammenhang derselben
wechselseitige
daß
erhalten
ist
M.
asteriae
Der
geblieben.
nämlich ein so lockerer,
Zerreißungen der Haut eher
bei
dieselben
sich
darstellt, ist bei
Cuticulaelemente
voneinander
trennen, als daß sie sich von den unter ihnen befindlichen Cylinder-
XXXV,
zellen ablösen (Taf.
Fig.
1,
2,
3
Ct).
der Cuticulaelemente kann ich nur
Über die feinere Struktur
wenig berichten, da ich bei deren Untersuchung durch das nicht
ganz tadellos erhaltene Material gehindert wurde. Als einziges Eesultat wäre anzuführen, daß die Cuticula bei M. asteriae nicht, wie
Nansen
Myzostomen beobachtet hat, aus zwei verschieden stark färbbaren Lagen, sondern nur ans einer einzigen
Schicht von anscheinend ganz homogener Struktur besteht.
Die Grenzschicht. Alle früheren Bearbeiter von Myzostomen
bei
stimmen
andern
in der
Fußenden
Angabe
in einer
überein, daß die Hypodermiszellen mit ihren
bindegewebigen Schicht, der sogenannten »Cutis«
stäken, die ihrerseits die Verbindung der Hypodermiselemente mit
Die »Cutis« erhalte
Hautmuskelschlauche vermittele.
Gepräge dadurch, daß
ristisches
werke aus
bestehe,
sie
ihr
aus einem feinmaschigen Netz-
feinsten Fasern mit eingestreuten spindelförmigen
zwischen
welchen
sich
dem
charakte-
neben den Ausläufern
der
Kernen
dorso-
ventralen Muskelzüge 1 noch Nervenfibrillen, sowie gangliöse Elemente
vorfänden 2.
Bei M. asteriae tritt an Stelle einer derartigen »Cutis« eine zusammenhängende bindegewebige Membran, welche wegen des Mangels
von Kernen als »Basalmembran« zu bezeichnen ist (Taf. XXXV, Fig. 1,
2,
3 Bm).
Dieselbe
ist
auf der Ventralseite des Tieres etwas stärker
ausgebildet als auf dessen Dorsalseite und
Dicke daselbst zwischen
wird
sie
V4— V2
jedoch so dünn, daß
;*'•
^"^
sie selbst
demgemäß
variiert ihre
eigentlichen
Körperrand
mit starken Vergrößerungen
In ihrem ursprünglich geradist.
unterbrochen, die.
Ausbuchtungen
durch
nur mehr schwierig wahrzunehmen
linigem Verlaufe wird sie
1
V.
Graff,
10, p. 26, letzter
Abs.
2
Nansen,
21, p. 71, Abs. 1.
Download unter www.biologiezentrum.at
276
Rudolf Eitter von Stiimmer-Traunfels,
dem
jeweiligen Kontraktionszustande des Körpers entsprechend,
Hautmuskelschlauche zur Hypodermis
hin
[508
verlaufen.
Ihre
vom
innere
wurzel- und trichterförmige Fort-
Fläche zeigt ziemlich zahlreiche,
durch deren terminale gegen den Hautmuskelschlauch gerichtete
sätze,
Öffnung die in Fibrillen zerklüfteten Endabschnitte der dorso-ventralen
die Hypodermis herantreten.
Die unter sich verFußenden der Cylinderzellen stehen höchstwahrscheinlich mit
diesen Fibrillen in Verbindung.
Es war mir jedoch unmöglich, einen
MuskelzUge an
filzten
Zusammenhang
derartigen
Ebensowenig ver-
direkt zu beobachten.
mochte ich zu entscheiden, ob durch die erwähnten Durchbrechungen
der Basalmembran auch Nervenfasern an die
Fußenden der Cylinder-
Wie schon einmal hervorgehoben wurde,
zellen herantreten.
setzte
und der Mangel an frischem Materiale
die Kleinheit der Zellelemente
derartigen diffizilen Untersuchungen unüberwindliche Schwierigkeiten
Immerhin konnte
entgegen.
ich
das Fehlen eines subepithelialen
Ganglienzellenplexus konstatieren.
Die Basalmembran erscheint auf
Längs- oder Querschnitten im allgemeinen
chen; auf Schnittstellen jedoch,
man, daß
sieht
sie
welche
als ein strukturloses
sie
Häut-
der Fläche treffen,
in
aus einer homogenen, schwächer färbbaren Grund-
substanz besteht, in welcher stärker gefärbte Fasern verlaufen.
Wenn man die an der Grenzschicht von M. asteriae gewonnenen
Befände mit den entsprechenden Befunden bei andern Myzostomen
vergleicht,
M. asteriae die subepitheliale
Fußenden der Cylinderzellen und
erkennt man, daß
so
Schicht, welche aus
den
bei
verfilzten
aus den an die Hypodermis herantretenden Muskel-, vielleicht auch
Nervenfibrillen
besteht,
»Cutis«, wie sie
spricht.
Bei
bei
plus
der
Basalmembran der sogenannten
andern Myzostomen beschrieben wurde,
der letzteren
sind
die
Bindegewebselemente
Gewebe) das eigentliche Substrat,
läres
Hypodermiszellen
in
ent-
(retiku-
welches die Fußenden der
und Nervenfibrillen eintreten.
In der Grenzschicht von M. asteriae hingegen sind die Bindegewebselemente von dem aus den Fußenden der Cylinderzellen, den Muskelund Nervenfibrillen "^(P) gebildeten Filze abgesondert und gleichsam
,
die
Muskelfasern
zu der Basalmembran verdichtet.
Der Hautmuskelschlauch,
den
ilf?/A:o5toma-Bearbeitern
schlauche
eine
v.
Graff
geblieben,
ist
welcher
der einzige unter
dem Hautmuskel-
eingehendere Aufmerksamkeit zugewendet hat.
Er
sagt über denselben folgendes^: »Der gelungene Nachweis eines der
1
10. p. 27.
,
Download unter www.biologiezentrum.at
Beiträge zur Anatomie und Histologie der Myzostornen.
5091
277
I.
Epidermis dicht anliegenden Hautmuskelschlauclies scheint mir von
für die systematische Beurteilung der Myzostomen zu
Es wird derselbe bei M. cirriferum aus zwei Lagen von MuskelDie äußere besteht aus radial vom Zentrum der
fasern gebildet.
Scheibe zum Rande verlaufenden und hier auf die andre Seite Übertretenden Fasern, während die innere Lage aus parallel zum Körper-
Wichtigkeit
sein.
rande
in
Form
konzentrischer Ringe gelegten Fasern zusammengesetzt
M. glahrum. Hier ist
der Hautmuskelschlauch doppelt so dick als bei M. cirriferum^ nämlich 0,008 mm und wird offenbar aus mehreren Lagen konzentrischer
Weniger klar liegen
ist.
und
und
die Verhältnisse bei
radialer Fasern gebildet, welche vielfach ineinander übergreifen
sich
Nansen ^
verfilzen.«
ebenfalls den Hautmuskel-
bespricht
schlauch und bemerkt dazu, daß er eine derart regelmäßige Anordnung
der Schichten,
wie
sie
v.
Graff
beschreibt,
nicht
wahrgenommen
habe.
Der Hautmuskelschlauch von M.
asteriae ist auf der Dorsalseite
stärker entwickelt als auf der Ventralseite
konnte,
beurteilen
und
soweit ich
scheint,
nach dem
Typus des von v. Graff bei
M. cirriferimi beschriebenen
gebaut zu
nämlich
geführten
ma
sein.
einen
Betrachtet
man
1)
CL^i^=ii=i=;=ii=i=^=^=^=^^^^^iiii^-
V
genau median
Längsschnitt (Sehe-
a der Textfigur
l)^,
"^
J^'
so sieht
Ciikii^-^<--'->>-^j^.^
^j
))
man im Hautmuskelschlauche
zwei Schichten:
Eine äußere,
>
deren Fasern durchaus längsgeschnitten
und
eine
innere,
deren Fasern quergetroffen sind.
/^-
Die letztere wird von den dorso-
'
-//^-^f/^^^:-^^
"^
Textfig.
ventralen Muskelzügen, welche,
nachdem
sie
sich
y
:
,. ...
•>\
.
"^
1.
in Fibrillen
Basalmembran bis zum Körperepithel vordringen, in eine Reihe von getrennten Bündeln zerlegt. Auf Längsschnitten, welche etwas seitwärts geführt worden sind (Schema h\ besteht
zerfasert haben, durch die
1
21, p. 71.
äußere Schicht des HautmuskelDie Faserschichten sind der
Einfachheit wegen nur durch Linien und Punkte dargestellt, ohne auf ihre jeweilig größere oder geringere Entwicklung Rücksicht zu nehmen.
2
In der betreffenden Textfigur
ist
die
schlauches rot, die innere schwarz eingezeichnet.
Download unter www.biologiezentrum.at
Eudolf Ritter von Stummer-Traunfels,
278
[510
die äußere Schicht zumeist aus diagonal geschnittenen Fasern, die sich
nur
am
vordersten und hintersten Körperrande in längsgeschnittene ver-
Die innere Hautmuskelschicht
wandeln.
Querschnitten hingegen,
ist
den
durch
die
v^^ie
Myxostoma-KJdx^QX^ geführt wurden (Schema
Schema
in
größten
ist die
c),
Auf
a.
Durchmesser des
äußere Schicht
Kücken- und Bauchseite aus quergeschnittenen Fasern
zusammengesetzt, die gegen den Seitenrand des Körpers hin allmählich in diagonal- und schließlich in längsgeschnittene übergehen.
in der Mitte der
Die innere Hautmuskelschicht zeigt
am
Seitenrande quer- gegen die
Mitte hin etwas diagonal geschnittene Fasern.
Es würden demnach die
der obigen Figur rot bezeichneten
in
Fasern den Radialfasern, die schwarz markierten den Zirkulär- oder
Kingfasern entsprechen, die
v.
Grafp
bei
M. cirriferum beschrieben
Die in den Textfiguren klare Anordnung der Schichten
hat.
ist
in
jedoch durch Einschiebung andrer Muskelfasern eine
minder deutliche. Die Hautmuskelschichten werden nicht nur allein
Wirklichkeit
von den dorso-ventralen Muskelzügen durchbrochen, sondern auch die
Ausläufer der großen Parapodialmuskeln durchsetzen sie zum Teil
und stören dadurch
die Übersichtlichkeit des Bildes.
Parapodien.
Die Ähnlichkeit zwischen den Parapodien der Myzostomen und
den gleichnamigen
Polychäten
ist
Organen
von
den
der
Chätopoden beziehungsweise
früheren
Autoren
so
oft
der
hervorgehoben
worden, daß ich mich hier bloß auf die Kegistrierung dieser Tatsache
beschränken zu dürfen glaube.
Da
anfänglich von der Morphologie des ilf?/zo5to;««-Parapodiums
wenig mehr
als die
Zahl und Form der Borsten, sowie die Anordnung
der Muskulatur bekannt war, so spielten bei den erwähnten Vergleichen
weniger anatomisch
festgestellte
Tatsachen
als
man doch
dem Fußstummel
vielmehr die äußere
Ähnlichkeit die Hauptrolle; verglich
zu der gleichen Zeit das
Myxostoma-?M&^o^mm
der Tardigraden^
mit
!
Erst
durch die Untersuchungen Naxsens^, welche die Kenntnis über den
Bau
des
ersteren einigermaßen erweiterten,
wurde eine geeignetere
derartige Vergleiche geschaffen.
So hat sich neuerdings
Basis für
Wheeler3 bemüht,
präzisieren
die
systematische Stellung der Myzostomen zu
und deren Beziehungen zu den Chätopoden vergleichend-
Graff,
1
V.
2
21, p. 77,
3
30, p.
10, p.
Abs.
285—287.
2,
69—70.
3.
Download unter www.biologiezentrum.at
Beiträge zur Anatomie und Histologie der Myzostomen.
511]
279
I.
anatomisch festzustellen, wobei er auf Grand der NANSENSchen Befunde, die er durch eigne Beobachtungen ergänzte, die beiderseitigen
Parapodien zu homologisieren versuchte. Die Übereinstimmung, welche
sich dabei in den von ihm angezogenen Punkten, das sind: das Vor-
von Parapodialcirren,
handensein
die feinere Struktur der Borsten
Bildung
der
letzteren durch eine einzige Zelle erund endlich die
geben hat, genügte wohl, um die Vermutung einer Homologie aus-
um
zusprechen, jedoch nicht,
Dazu war
eine solche zu begründen.
Anzahl der Vergleichspunkte noch immer zu gering. Denn während
unsre Kenntnis über die Morphologie und die Entwicklung des
die
Chätopoden-Parapodiums
Eisig 2
\^on
herrschte
zu
einem
trotz
durch
von
Arbeiten
die
gewissen Abschlüsse
Spengel^
und
gebracht worden war,
NANSENSchen Untersuchungen über die BauDunkel oder
der
verhältnisse des Myxostoma-'Psirscpodmms vielfach noch
Unklarheit.
Diese Lücke
soll
nun durch
die nachfolgende Beschreibung des
Da
Parapodiums von M. asteriae ausgefüllt werden.
dasselbe ein-
facher gebaut zu sein scheint als die Parapodien jener Myxostoma-
welche Nansen
Arten,
auch
sich
besser
suchungen eignen
als
Objekte vorgelegen haben, so dürfte es
als
Paradigma
für
künftige
Bevor ich auf die Beschreibung
selbst übergehe, seien
Worte über das durch die Untersuchung
einige
insofern als dasselbe auf die
stattet,
einschlägige Unter-
als diese.
genommen hat. Es konnte nämlich ein
mus im Baue des Myxostoma- und
Form
mir noch
erzielte Resultat ge-
der Darstellung Einfluß
solch weitgehender Parallelis-
des
Chätopoden-Parapodiums
nachgewiesen werden, daß dadurch eine Homologie der beiden
zweifellos sichergestellt erscheint.
Anlage und die Entwicklung des ersteren leider so gut wie
erste
kaum
—
—
ist,
die diesbezüglichen Angaben Beards ^ können
mehr als für Vermutungen in Anspruch genommen werkann dieser Sicherheit nicht viel Abbruch tun. Statt mich daher
nichts bekannt
den
fast
Selbst der Umstand, daß über die
für
,
habe ich es vorgezogen, die
Homologie der betreffenden Parapodien schon in der Form der Darstellung zum Ausdrucke zu bringen, und zwar in der Weise, daß zur
Bezeichnung von entsprechenden Organteilen die aus der Morphologie
in
langatmige Vergleiche einzulassen,
des Chätopoden-Parapodiums bereits bekannten Ausdrücke auch auf
das if?/%osfoma-Parapodium angewendet wurden.
1
26, p.
Arbeiten
472—484.
a. d. zool. Inst,
2 s,
p.
zu Graz. VI.
564-577.
3 1,
p. 561,
In dieser Hinsicht
Abs. 3
22
u. 4.
Download unter www.biologiezentrum.at
Eudolf Ritter von Stummer-Traunfels,
280
[512
mich eng an die Arbeiten von Eisig ^ und E. Meyee^ gehalten, auf welche bei den bezüglichen Textstellen auch stets verwiesen worden ist.
habe
ich
Die Orientierung der Parapodien zur Medianebene des
Myzostoma und die Bestimmung von Lage und Richtung
in ihnen selbst^.
Bekanntlich besitzen alle Myzostomen fünf Paare von Parapodien,
welche auf der Bauchseite des Tieres in gleichbleibenden Abständen
voneinander und in einer dem kreisförmigen, lang- oder querelliptischen
Körperrande parallelen Linie
verteilt
sind,
so
zwar, daß das
dritte
Paar regelmäßig in die »Transversanebene« des Tieres zu
liegen kommt.
Diese gewissermaßen radiäre Verteilung der Parapodien ist, wie schon v. GtRAFF'* hervorgehoben hat, eine Anpassung an
(mittlere)
die
Bedingungen der Festheftung, und damit zu erklären, daß sich im
Lauf der Stammesentwicklung bei den langgestreckten Stammformen
der Myzostomen die »Prinzipalachse« der
»
Trans versanachse<' gegen-
über stark verkürzt hat und dadurch bei dorso-ventraler Abplattung
Myzostoma herausgebildet wurde.
Mit der radiären Verlagerung der Parapodien mußte auch eine
entsprechende Anordnung des Nervensystems (radialer Verlauf der
die scheibenförmige Gestalt des
zehn Hauptnervenstämme)
hier deshalb
erwähnt
sei,
Hand
in
Hand
gehen, eine Tatsache, welche
weil sie für die Bestimmung der Lage und
Eichtung in den Parapodien von Wichtigkeit
ist.
Die letzteren sind nämlich äußerlich zwar ziemlich regelmäßig
(konisch)
geformte,
innerlich
ganz unsymmetrisch gebaute
jedoch
Körperteile, bei welchen es nur in beschränktem
die
Maße möglich
ist,
Lage und Richtung der
sie zusammensetzenden Organe oder Organvon Symmetrieachsen oder -Ebenen abzuleiten, welche in ihnen
teile
selbst
gelegen
sind.
Ebensowenig kann aber auch
infolge
ihrer
radiären Verteilung, welche es bedingt, daß jedes einzelne von ihnen
Weise zur Medianebene des Tieres orientiert ist, die
Lage und Richtung in ihnen ohne weiteres auf die allgemeine Orientierung im Myxostoma-'KäxT^QY bezogen werden.
in verschiedener
1
8.
2
19.
Vgl. F. E. Schulze,
Über
der Lage und Richtung im
1—7. Erlangen 1895.
Jene in
dem vorliegenden Abschnitte zur Bezeichnung der Orientierung verwendeten
Ausdrücke, welche der eben genannten Abhandlung entstammen, sind durch
3
Thierkörper.
Biolog. Centralbl.
die Bezeichnung
Bd. XIII.
Anführungszeichen gekennzeichnet.
4 13, p. 5, Abs. 1, 2.
p.
—
Download unter www.biologiezentrum.at
Beiträge zur Anatomie und Histologie der Myzostomen.
513]
281
I.
Diese Frage läßt sich jedoch sofort in befriedigender Weise bewenn man von der Voraussetzung- ausgeht, daß die scheiben-
antworten,
förmigen Myzostomen von Stelechopus - ähnüchen Formen abzuleiten
sind, bei
welchen die Fußstummel senkrecht zur Medianebene
orientiert
waren.
Als Wegweiser dient hierbei die bei den ersteren verkürzte Form
des in das Körperzentrum verlegten Bauchstranges mit seinen radial
und in gerader Richtung auf die Parapodien ausstrahlenden Haupt-
nervenstämmen.
Denkt man
sich das
Myzostoma
in absoluter Ruhe, so
daß seine
sämtlichen Fußstummel eine durch die Erschlaffung ihrer Muskulatur
man dann durch die
Achse eines jeden der ungeteilten Hauptnervenstämme eine auf
bedingte Gleichgewichtslage einnehmen und legt
der »Frontanebene«
Parapodium
In diese
des Tieres senkrecht stehende Ebene, so wird
von dem betreffenden Nervenstamme innervierte
zwei, dem Volumen nach gleiche Längshälfteu teilen.
das
diese letztere
in
Richtungsebene, wie
der Regel
Längsachse
die
des
sie
genannt
dem
sei,
wird dann auch in
betreffenden Parapodium
zu-
gehörenden Stutzstabes zu liegen kommen.
In jeder Körperhälfte werden nun die einzelnen Richtungsebenen
mit der Medianebene des Tieres je
einen bestimmten Winkel bewerden muß, je näher der betreffende
Fußstummel dem »Caudalende« des Myzostoma gelegen ist. Dieser
Winkel ist bei dem ersten (»rostralen«) Parapodium ein spitzer, wird
schreiben, der
bei
dem
dritten
(»caudalen«)
Für
ist
nun
um
die
am
so größer
(mittleren)
Stumpfesten
ein
rechter,
»
dem
bei
ist
Bestimmung der Lage und Richtung
die Richtungsebene des dritten
mit der
und
am
in
wichtigsten.
den Parapodien
Sie fällt nämlich
Trans versanebene« des Tieres zusammen und infolgedessen
sind auch die durch sie getrennten Parapodhälften genau
»rostrad«
Im Hinblicke auf die vorausAbstammung der Myzostomen muß man diese Orientierung
beziehungsweise »caudad«
gesetzte
fünften
i.
im Parapodium
orientiert.
als die ursprüngliche betrachten,
übrigen Fußstummel übertragen.
Man
hat
und
dann
in
sie
auch auf die
den Richtungs-
ebenen der letzteren das Mittel in der Hand Lage und Richtung in
ihnen in morphologisch korrekter Weise zu bezeichnen.
Jede Eichtungsebene bildet mit der Medianebene des Tieres zwei Winkel,
sind.
Hier sind nur die dem »Rostralende« der
Medianebene zugewendeten gemeint.
1
die
einander komplementär
22*
Download
unterEitter
www.biologiezentrum.at
von Stummer-Traunfels,
Eudolf
282
Am
Parapodium von M.
[514
sind drei Abschnitte zu unter-
asteriae
scheiden:
Der häutige Teil des Stummels
A.
als
äußere Umhüllung
des Hakenapparates;
Borstendrüse;
Borstenmuskulatur.
B. die
C. die
Der häutige Teil des Stummels
A.
Die Fußstummel von
i.
schwach entwickelt. Sie stellen kleine, über die
Wärzchen dar, welche infolge der an
erhobene
wenigBauchfläche
M.
asteriae sind nur
ihrer Oberfläche auftretenden konzentrischen Eingfalten teleskopartig
zusammengeschoben zu
befindet
Form
eines
An
sein scheinen.
Austrittsöffnung
die
sich
länglichen,
in
ihrer abgeplatteten Spitze
des funktionierenden Hakens
Richtungsebene gelegenen
der
in
Spaltes.
Dieser führt nach innen in einen engen Gang, die Hakenscheide
(Taf. XXXV, Fig. 6, 11 Hsch), die sich nach kurzem, geradlinigem
Verlaufe an der gegen die Körperperipherie gewendeten Seite sack-
förmig erweitert.
Diese im Querschnitte sichelförmige Erweiterung,
Scheidensäckchen nenne,
die ich
biegt nach
oben allmählich ab
und endet unter sukzessiver Verschmälerung ungefähr
an den
sich der Handteil (vgl. p. 290)
XXXV,
(Taf.
die
Fig. 6, 11 Ss; Taf.
Hakenscheide an die später
Stiel
XXXVI,
(p.
285
in der
Gegend,
wo
des Stützstabes ansetzt;
Fig. 7 Ss).
Proximal grenzt
—291) zu beschreibende Borsten-
drüse und zwar setzt sich der die erstere auskleidende Teil des ventralen Körperepithels direkt in das Drüsenepithel der letzteren hin fort
285, letzter Abs., p. 286, Abs.
(vgl. p.
1).
Der die Parapodien von außen überziehende Teil des ventralen
Körperepithels
ist
einerseits durch die
Höhe
der Zylinderzellen, andrer-
durch die sehr zahlreich vorhandenen Hautdrüsenzellen charak-
seits
terisiert.
Diese verteilen sich auf die ersteren im Verhältnisse von 1
:
3.
Infolge der Ringfalten an der Außenseite des Parapodiums scheinen
auf Schnitten
die Zylinderzellen
Cuticula
ist
gut
oft
fächerförmig angeordnet.
entwickelt und die
einzelnen
Die
Säulchen derselben
zeigen besonders hier die Tendenz sich aus ihrem allgemeinen Ver-
bände
zu
isolieren
(vgl.
p. 275).
Auch
die
Hakenscheide und das
Scheidensäckchen werden von einer Fortsetzung beziehungsweise Einstülpung des ventralen Körperepithels
die
ausgekleidet,
es sind
Hypodermzellen hier bedeutend niedriger geworden.
1
Vgl. V. Graff, 10, p. 30, 31.
jedoch
Auch
die
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Beiträge zur Anatomie und Histologie der Myzostomen.
515]
283
I.
Dicke der Cuticula hat abgenommen, eine Gliederung der letzteren
den Zylinderzellen entsprechende Säulchen ist nicht mehr
in einzelne,
wahrzunehmen.
Fig. 7 Bm\ die an der Außenseite
normale Entfaltung bewahrt, verdickt sich bei
ihrer Umbiegung in die Hakenscheide und behält auch weiterhin
Die Basalmembran
(Taf.
XXXVI,
der Parapodien ihre
am Grunde
sowohl
Dicke
derselben
auch im Scheidensäckchen diese
als
bei.
Der Hautmuskelschlauch der Ventralseite schlägt auf
die Para-
podien nicht über, sondern dessen MuskelzUge umkreisen nur dieselben, indem
sie
eine
ziehung freilassen K
An
Lücke
für
Stelle des
deren Hervorstreckung und Ein-
Hautmuskelschlauches bemerkt man
schwache Schicht zarter Längsfasern, die unterhalb der Basalmembran konzentrisch von der Basis zur Spitze des Parapodiums hineine ganz
ziehen (Taf.
XXXV,
vorhanden.
Als Eeste einer solchen können Zirkulärmuskeln gedeutet
Fig. 11
PLm).
Eine Ringfaserschicht
ist
nicht
werden, welche die Austrittsöfifnung des Hakens und weiterhin auch
die Hakenscheide umspannen (Taf. XXXV, Fig. 11 Sph.Hsch).
Die
Wirkung derselben kommt der eines Sphinkters gleich.
Der Raum zwischen dem Parapodialintegumente und der Hakenscheide nebst Scheidensäckchen wird vom Parenchym erfüllt, in
welchem die Ausläufer der Parapodretraktoren und die Parapodialdrüsen eingebettet sind.
Was die ersteren anbelangt, so stimmt darin M. asteriae vollständig mit der seinerzeit von v. Graff^ bezüglich des M. glabrum
gegebenen Beschreibung überein.
Es finden sich ebensowohl die
»Retractores parapodii centrales« als auch die »Eetractores parapodii
peripherici«, allerdings in bedeutend schwächerer Ausbildung als bei
dem
letztgenannten Myzostoma.
7 Pdr), welche bei allen
Drüsen
sind, liegen bei
XXXV,
Taf XXXVI, Fig. 6,
daraufhin untersuchten Myzostomen einzellige
M. asteriae ausschließlich in dem bei hervor-
Die Parapodialdrüsen
(Taf.
Fig. 6 Pdr;
gestülptem Parapodium über die Bauchfläche prominenten Teil desselben und zwar stets unterhalb
(distal)
von den großen, sich an das
Distalende sowie an den Handteil des Stützstabes ansetzenden Muskel1 Vgl.
Eisig, 8, p. 567, Abs. 1. Im Widerspruch mit dem vorliegenden
Befunde steht jedoch die Angabe v. Graffs: 10, p. 31, Abs. 2, nach welcher
der Hautmuskelschlauch auch auf die Parapodien »in Form einer besonders bei
M. cirriferum deutlichen Eing- und einer Längsfaserschicht« überschlägt.
2
10, p. 37,
Abs.
1,
2,
3.
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Eudolf Eitter von Stummer-Traimfels,
284
griippen.
Sie umkreisen hier zu
scheide und das
5—7
Scheidensäckchen.
[516
Paketen vereinigt die HakenIn
beiden
diese
gießen sie ihr zähflüssiges Sekret, das aus einer
keit besteht, in der zahh'eiche, sich mit
Räume
er-
homogenen Flüssig-
Hämatoxylin stark färbende
Körnchen suspendiert sind. Dasselbe scheint zur Schlüpfrigmachung
des Hakens bei dessen Durchtritt durch die Hakenscheide zu dienen.
Die Drüsen selbst sind ziemlich umfangreiche, birnförmige und mit
großem, rundlichem Kern versehene Zellen, deren tief in das Paren-
chym
eingebetteter
gang ausgezogen
in
Zellleib
ist.
einen dünnen,
langen Ausführungs-
Alle die zu einem Drüsenpakete gehörenden
Zellen durchbrechen mit ihren Ausführungsgängen die
Basalmembran
des Scheidensäckchens beziehungsweise der Hakenscheide vereint,
und zwar an einer ziemlich kleinen circumscripten Stelle, um dann
weiterhin zwischen den Zylinderzellen der Hypodermis ins Freie auszumünden (Taf. XXXVI, Fig. 7).
Über die morphologische Herleitung der Parapodialdrtisen vermag
ich nur Vermutungen zu äußern.
Die Annahme, daß sie epithelialen
Drtisenzellen des Körperinteguments
homolog
seien,
welche
sich,
zu
Paketen vereinigt, unter die Basalmembran in das Parenchym eingesenkt hätten, dürfte die meiste Wahrscheinlichkeit für sich haben.
Von den früheren Autoren hat Sempera
gemacht,
die
ersten
welche auf Parapodialdrüsen zu beziehen sind:
Angaben
»Dieses
Organ findet sich nur bei M. tuhercuhsum. Es scheint aus zelligen
Elementen zu bestehen und wird von einer feinen Membran eingehüllt,
welche sich gegen die Rinne des Haken hin etwas verengert und so
einen sehr kurzen Kanal bildet, der, wie es scheint, mit der Rinne,
in welcher sich der
Haken
und abbewegt,
Verbindung
steht.
Dies scheint auf eine drüsige Natur des Gebildes hinzudeuten;
sollte
es
die
vielleicht
Rinne
auf-
eine Art Schleimdrüse sein,
ergossener Schleim
die
in
deren sezernierter und in
Beweglichkeit des
Hakens
er-
höhte?«
Sempers bezügliche Abbildung zeigt deutlich Hakenscheide und
Scheidensäckchen, welches von einem granulierten Inhalte erfüllt ist.
Wenngleich er daher die eigentlichen Drtisenzellen nicht gesehen hat,
sondern nur die Räume, in welche dieselben ihr Sekret entleeren,
wenngleich er ferner diesen Räumen eine falsche Deutung gibt, indem
er
ihnen die
eigentliche
Sekretionstätigkeit
dennoch auf der richtigen Spur.
1
25, p. 51,
Abs. 4; tab. IV,
2
10, p. 39,
Abs.
4.
fig-.
v.
2
l.
zuschreibt,
Graff hat
tab. III,
%.
so
war
er
später 2 die Existenz
8.
Beiträge
517]
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Anatomie und Histologie der Myzostomen.
zxir
285
I.
einer derartigen Drüse geleugnet
und dieselbe für einen »Haufen von
genommen.
Nach den Angaben von
Naxsen scheinen jedoch Parapodialdrüsen bei Myzostomen weit verbreitet zu sein und zum Teile ganz gewaltige Dimensionen (»giant
cells«)! annehmen zu können.
Der genannte Forscher hielt die bein
seiner
treffenden Organe
ersten Arbeit 2 für Parapodialganglien,
welche Ansicht er jedoch später^ widerrief und dieselben richtigerweise
Samenzellen«
Anspruch,
in
Parapodialdrüsen deutete.
als
Nansen
solche
hat,
und welche
er als: »a peculiar organ«, »having the form of a glass
bulb-receiver«
4,
habe ich
M.
bei
Derartige eigentümliche Bildungen, wie
inmitten der Parapodialdrüsen bei M. graffi gesehen
»a receiver-shaped organ«
ferner als:
asteriae
trotz
&
bezeichnet,
aufgewendeten Mühe nicht be-
aller
obachten können.
Die Borstendrüse.
B.
Jene Organe, welchen bei den Chäto-
poden die Bildung und Umhüllung der Borsten
»Borsten säckchen«
»Borstendrüsen«
oder
^
zufällt,
sind
bezeichnet worden.
als
Sie
entstehen aus cölomwärts gerichteten Einstülpungen oder Wucherungen
des Ektoderms, welchen sich dann mesodermale Bildungen
teils
in
Form von peritonealen (zelligen oder membranösen) Umhüllungen,
teils in Form von Muskelgewebe angelagert haben
Auch bei den Myzostomen sind von den Autoren drüsige, im
^.
Innern der Parapodien gelegene Säckchen beschrieben worden, in
welchen die funktionierenden Borsten liegen ^ und die Ersatzborsten
werden 9, und welche, wie es die nachstehenden Beobachtungen
beweisen dürften, den Borstendrüsen der Chätopoden
homologe Organe sind.
Bei dem genannten Myzostoma bestehen dieselben aus einem
inneren die Borsten teils bildenden, teils umhüllenden Drüsenepithel
und aus einem äußeren bindegewebigen Überzuge, der hier in Form
gebildet
bei
M.
asteriae
Sackmembran,
einer Grenzlamelle, der
und dem ersteren gegenüber
21, p. 73,
21, p. 72, 73; tab.
3
22, p. 285,
*
21, p. 73, Zeilen 12 u. 13.
5 21,
E.
Abs.
1
2
als
Eisig,
8,
7
Eisig,
1.
Anm.
p. 108,
c.
sie
nenne,
fungiert.
auftritt
Obwohl
1.
I,
fig.
1; tab.
8; tab. VI,
XIX,
fig.
Tafelerklärungen zu tab. VI,
6
wie ich
Membrana propria
Abs.
p. 100,
fig.
1-5,
10, 11; tab. VII, fig. 10, 11.
9.
fig.
2—8,
11,
12 und tab. VII
fig.
1—10.
2.
Abs.
2,
Meyer, 19, p. 500, Abs. 2.
8 Semper, 25, p. 51, letzter
9 V. Graff, 10, p. 34, Abs.
3; p.
354-358;
Abs., p. 52, Abs. 1;
1.
Abs.
2; p. 571,
Abs.
3.
Nansen,
21, p. 77,
Abs.
3.
p. 567,
Eudolf
Ritter
von Stummer-Traunfels,
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286
[518
wir über die Entstehung der Borstendrüse in dem Myxostoma-Köi-per
soviel wie nichts wissen, so dürfte doch das Drüsenepithel als reines
Ectodermderivat aufzufassen
Organ mit dem
und
sich
lassen.
sein,
da es auch bei
dem
ausgebildeten
Verbindung
ventralen Körperepithel in direkter
steht
keine Grenzen zwischen den beiden Zelllagen feststellen
Ebenso dürfte auch die Sackmembran
als eine direkte Fort-
setzung der integumentaleu Basalmembran angesehen werden können.
Die Borstendrüse
Anzahl von
setzt sich aus einer
(vier bis sechs)
werden
Haken, je
Follikeln zusammen, welche durch das Drüsenepithel gebildet
und je
eine Borste (den
oder zum
einen Ersatzhaken),
solchen
Stützstab, den funktionierenden
umschließen.
mindesten den Basalabschnitt einer
Diese Follikel,
welche außenseitig von der
Sackmembran überzogen jedoch nur zum
durch Zwischen-
Teile
lamellen der letzteren voneinander geschieden sind,
Hauptachse
Parapodiumkegels aus
des
in
folgen von der
caudader
(vgl.
p.
281)
Eichtung fächerförmig aufeinander, so zwar, daß ein jeder von ihnen
mit seiner Borste einem Blatte dieses Fächers entspricht, wobei der
Drehpunkt
für
einzelnen Blätter
die
Borstendrüse gelegen
ist.
ungefähr
am
Distalende
der
Die Öffnungen der Follikel, somit auch die
Spitzen der in ihnen enthaltenen Borsten, sind dabei der Parapodium-
Ja nach der Art der im Follikel eingeschlossenen
spitze zugewendet.
Borste kann
man
einen Stützstabfollikel,
einen
Hakenfollikel
und eine Reihe von (zwei bis vier) Ersatzborstenfollikeln unterscheiden. Es muß aber hervorgehoben werden, daß die Borstendrüse
als ein einheitliches
Organ aufzufassen
ist,
trotzdem
sie sich
aus ein-
zelnen, jedoch nur durch die Art der in ihnen eingeschlosseneu Borsten
voneinander verschiedenen Follikeln zusammensetzt.
Das
die letzteren
auskleidende Drüsenepithel steht nämlich innerhalb der ganzen Drüse
in
kontinuierlichem
Zusammenhange und
seine
Elemente haben in
jedem Follikel den gleichen Charakter.
Von den die Borstendrüse zusammensetzenden Follikeln ist der
des Stützstabes der größte und wichtigste.
Er liegt im Parapodiumkegel axial,
da die Hauptachse des letzteren mit der Stützstabachse
zusammenfällt und
ist
in zwei, entfernt voneinander gelegene Abschnitte,
einen proximalen und einen distalen, geschieden. Der erstere (Taf.XXXV,
Fig. 6 la) bildet das
Proximalende der Borstendrüse und hat ungefähr
die Gestalt eines mit der
Mündung nach abwärts
gerichteten Topfes,
welchem das Basalende des Stützstabes steckt. Der distale Abschnitt (Taf.XXXV, Fig. 6 Ib), grenzt unmittelbar an die Hakenscheide
an und besitzt mehr die Form eines mit seiner Mündung nach oben
in
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Beiträge zur Anatomie und Histologie der Myzostomen.
519]
287
I.
gewendeten und an seinem Boden dureWochten Napfes, an dessen
Innenwand sich der Handteil des Stützstabes mit seiner konvexen
Außenseite anschmiegt, wobei er jedoch nur die eine Hafte des Napfes
ausfüllt (Taf.
XXXVI,
Fig. 6 Stst).
Durch
die andre Hälfte des letzteren
wird im Vereine mit der konkaven Innenseite des Handteils eine
diatan offene Röhre gebildet, welche unmittelbar in die Hakenscheide
mündet und
Hakenführungsrohr
als
der
Spitzenteil
(Taf.
XXXVI,
des
funktionierenden
Fig. 6 Hkf).
bezeichnet
weil in ihm
gleitet
Vermittels des Distalabschnittes des Stütz-
stabfollikels steht die Borstendrüse mit der ventralen
bindung, da sich diese im
sei,
Hakens auf und ab
Wege
Hypodermis
in Ver-
der Hakenscheide direkt in das Drüsen-
epithel des ersteren fortsetzt (Taf.
XXXV, Fig.
11 Taf. XXXVI, Fig.
;
6, 7).
Für die Kontinuität des Epithels der Haken scheide und des Drüsenepithels spricht auch der Umstand, daß das Hakenführungsrohr von
einem cuticularen Häutchen
(Taf.
XXXVI,
Fig. 6 Ch) ausgekleidet
welches im Bereiche der durch das Drüsenepithel gebildeten
ist,
Wand
eine direkte Fortsetzung der Cuticula des Hakenscheidenepithels darstellt.
Dieses Häutchen umspannt vom Hakenführungsrohre aus
außerdem noch den ganzen Handteil, wobei es längs dessen eingekrümmter Schmalkante zu einem breiten Bande anschwillt (Taf. XXXV,
XXXVI,
Fig. 11 Bdi] Taf.
findet sich
Fig. 6 Bd^).
Eine ebensolche Verdickung
auch an einer knorrigen, der freien eingekrümmten Schmal-
am
Distalende
des
Taf XXXVI,
Fig. 6 Bd^).
Es
kante des Handteils gegenüberliegenden Leiste
Stützstabes (Taf.
ist
XXXV,
Fig. 11 Bd^;
einleuchtend, daß durch den eben geschilderten Verlauf des cuticu-
laren Häutchens die Festigkeit des Hakenführungsrohres, welches den
Haken
auch
bei seinen
Bewegungen
stets in fester
nicht nur zu leiten, sondern denselben
Verbindung mit dem Handteile
als
dem
punkte der beim Einhaken wirkenden Kraft ^ zu erhalten
unerheblich
außerdem
erhöht wird.
Durch den cuticularen Überzug werden
im Innern des Hakenführungsrohres glatte Flächen ge-
schaffen, welche das Aufleichtern.
und Abgleiten des Hakens jedenfalls
er-
Die erwähnten cuticularen Verdickungen dringen überall
zwischen die
ein
Angriffshat, nicht
am
Handteil befindlichen Höckerchen und Vorsprünge
und stehen mit der Substanz desselben in äußerst fester, beinahe
Über die Bedeutung, welche sie für den
untrennbarer Verbindung.
Ansatz der mächtigen Stützstabretraktoren besitzen, wird später gesprochen werden.
1
V.
Gkaff,
10, p. 39,
Abs.
1.