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EXPRESSIVE ADJEKTIVE IN DEN GEDICHTEN VON HEINRICH HEINE UND IHRE ÜBERSETZUNGEN – EINE ÜBERSETZUNGSKRITIK = TÍNH từ BIỂU cảm TRONG THƠ của HEINRICH HEINE và bản DỊCH – một NGHIÊN cứu ĐÁNH GIÁ bản DỊCH

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FREMDSPRACHENHOCHSCHULE
DER NATIONALUNIVERSITÄT HANOI
FAKULTÄT FÜR DEUTSCHE SPRACHE UND KULTUR
***************

BACHELORARBEIT

EXPRESSIVE ADJEKTIVE
IN DEN GEDICHTEN VON HEINRICH HEINE
UND IHRE ÜBERSETZUNGEN
– EINE ÜBERSETZUNGSKRITIK

Name:

Vũ Hồng Hoa

Geburtsdatum:

13.06.1999

Jahrgang:

QH.2017

Betreuerin:

Dr. Lê Thị Bích Thủy

HANOI - MAI 2021



ĐẠI HỌC QUỐC GIA HÀ NỘI
TRƯỜNG ĐẠI HỌC NGOẠI NGỮ
KHOA NGƠN NGỮ VÀ VĂN HỐ ĐỨC
*************

KHỐ LUẬN TỐT NGHIỆP
TÍNH TỪ BIỂU CẢM TRONG THƠ
CỦA HEINRICH HEINE VÀ BẢN DỊCH
– MỘT NGHIÊN CỨU ĐÁNH GIÁ BẢN DỊCH

Họ và tên sinh viên:

Vũ Hồng Hoa

Ngày sinh

13.06.1999

Khóa

QH.2017

Giáo viên hướng dẫn

TS. Lê Thị Bích Thủy

Chữ ký

HÀ NỘI – THÁNG 05, NĂM 2021



ZUSAMMENFASSUNG
Titel der Arbeit:

Expressive Adjektive in den Gedichten von Heinrich Heine
und ihre Übersetzung – eine Übersetzungskritik

Name:

Vũ Hồng Hoa

Der Hauptforschungsgegenstand dieser Bachlelorarbeit sind Adjektiven in zehn
Gedichten von Heinrich Heine und ihre Übersetzungen.
Diese Bachelorarbeit strebt nach folgenden Ziel:
 Die in Heinrich Heines ausgewählten Gedichten übersetzten expressiven
Adjektive bewerten
 Die Übersetzungsqualität literarischer Werke verbessern.
Forschungsmethoden:
 Für Theorie: Analyse und Synthese
 Für praktische Untersuchung: Analyse und Vergleich, Statistik

Forschungsergebnisse:
 Übersetzungskritik ist das Forschungsthema vieler wissenschaftlicher
Arbeiten, einschließlich der Bewertungsmodelle von Reiß (1986) und House
(1997, 2015).
 67 übersetzte expressive Adjektive wurden anhand des Bewertungsmodells
von Reiß (1986) mit drei Kriterien bewertet: die Loyaliät gegenüber dem
Originaltext, die Kontextanpassung und das Erfüllen der Kriterien in der
Literatur
 Die meisten übersetzten expressiven Adjektive erfüllen vollständig oder

teilweise der drei Kriterien. In Bezug auf die Loyalität wurden nur sehr wenige
Wörter untreu übersetzt. Es gibt keine übersetzten expressiven Adjektive, die
die Kriterien in der Literatur und Kontextanpassung vollständig nicht erfüllen.

i


EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG
Ich versichere an Eides statt durch meine Unterschrift, dass ich die Bachelorarbeit
mit dem Thema „Expressive Adjektive in den Gedichten von Heinrich Heine und ihre
Übersetzung – eine Übersetzungskritik“ selbständig verfasst und keine anderen als
die von mir angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Alle die für Analyse meiner Arbeit
Daten haben klaren Ursprung. Außerdem wurden die Untersuchungsergebnisse
ehrlich von mir selbst geforscht, studiert und geschafft. Ich übernehme die volle
Verantwortung für jede Unehrlichkeit der in dieser Arbeit.

Vu Hong Hoa

ii


DANKSAGUNG
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich bei der Vorbereitung und
Durchführung dieser Bachelorarbeit unterstützt haben.

Zunächst möchte ich mich bei meiner Betreuerin bedanken. Dr. Le Thi Bich Thuy
war äußerst geduldig und hat mir bei der Durchführung dieser Bachelorarbeit sehr
geholfen. Ihre kritischen Fragen und konstruktiven Kommentare sind eine
aergewưhnliche Hilfe, die wesentlich zum Abschluss meiner Arbeit beigetragen
hat. Sie hat mir nicht nur geholfen, meine Ideenbeschränkungen zu überwinden,

sondern mich auch motiviert, meine Arbeit zu erledigen.
Zweitens möchte ich mich bei MA. Le Hong Van und meinen Kommilitonen
bedanken, die mich unterstützt und mich zu meinen literaturbezogenen Kenntnissen
beraten haben. Ohne diese wertvollen Ratschläge wäre ich nicht in der Lage gewesen,
die Forschung vollständig abzuschlien. Zugleich mưchte ich mich auch bei meiner
besten Freundin und ihren Freunden in Deutschland bedanken, die mir geholfen hat,
mein sprachlicher Fehler zu korrigieren, um sie an den deutschen Stil anzupassen.
Zu guter Letzt möchte ich mich bei allen Dozentinnen und Dozenten der Fakultät für
deutsche Sprache und Kultur an der Hochschule für Fremdsprachen der Nationalen
Universität Hanoi bedanken. Sie haben dazu beigetragen, meine Sprachkenntnisse zu
verbessern und meine Deutsch- und Übersetzungskenntnisse zu erweitern. Dies hat
den Grundstein für den Abschluss meiner Arbeit gelegt.

iii


Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung

i

Eidesstattliche Erklärung

ii

Danksagung

iii

Abkürzungverzeichnis


v

Abbildungverzeichnis und Tabelleverzeichnis

vi

1. Einleitung

1

2. Theoretische Grundlagen

3

2.1. Übersetzungskritik

3

2.1.1. Zieltextabhängige Kritik

3

2.1.2. Ausgangstextabhängige Kritik

5

2.2. Modelle der Übersetzungskritik

6


2.2.1. Ansatz von Katharina Reiß

6

2.2.2. Ansatz von Juliane House

9

2.2.3. Eigenes Modell

15

2.3. Prinzipien beim Literaturübersetzen

16

2.4. Adjektive

19

2.4.1. Definition

20

2.4.2. Klassifikation der Adjektive

20

2.4.3. Expressive Adjektive


22

3. Praktische Untersuchung

24

3.1. Heinrich Heine

24

3.2. Korpusvorstellung und Vorgehensweise

25

3.3. Ergebnisse der Bewertung

26

4. Fazit

41

Literaturverzeichnis

43

Anhang

48


iv


ABKÜRZUNGVERZEICHNIS
ebd.

ebenda

u.ä.

und ähnlich

V.

Vers

G

Gedicht

v


ABBILDUNG- UND TABELLEVERZEICHNIS
Abbildung 1

Das Modell der Übersetzungskritik von House 1997

11


Abbildung 2

Das Modell der Übersetzungskritik von House 2015

14

Tabelle 1

Gesamtbewertung

27

der

übersetzten

expressiven

Adjektive
Tabelle 2

Loyalität gegenüber dem Originaltext

29

Tabelle 3

Kontextanpassung


30

Tabelle 4

Erfüllen der Kriterien in der Literatur

32

vi


1. Einleitung
Literatur ist eine Brücke, die Wissen und Kultur eines Landes in andere bringt. Die
literarische Übersetzung hilft den Lesern dabei, dieses Wissen näher zu erfassen. Das
Übersetzen ist im Allgemeinen eine große Hürde und Übersetzungsarbeiten,
insbesondere ausländischer Literatur ins Vietnamesische, werden in Fachtagungen
und Forschungsarbeiten immer noch viel diskutiert. Obwohl berühmte Übersetzer
wie Le Quang, Chu Thu Phuong, Quang Chien, Duong Tuong, Tran Duong einen
wichtigen Beitrag in der deutsch-vietnamesischen Übersetzungsarbeit leisteten,
zählen sie bereits zur älteren Generation. Trotz steigender Deutschlernerzahlen und
einem großen Interesse für Deutschland, fehlt es an hochwertigen Übersetzungen.
Einst sprach der Übersetzer Le Quang, dass die deutsche Literatur eine ergiebige
Quelle zur Nutzung sei, aber es gäbe in Vietnam tatsächlich noch nicht viele
Übersetzer (vgl. Anh Vu/Ngoc Quynh 2019). Außerdem stehen nicht viele
vorhandene Forschungsarbeiten im Bereich Übersetzungskritik zur Verfügung, was
zur Entwicklung und Verbesserung der Übersetzungsqualität beiträgt.
Während des Studiums an der Fakultät für deutsche Sprache und Kultur erwachte in
mir das Interesse für Übersetzungskritik, insbesondere in literarischer Übersetzung.
Ich bin überzeugt, dass die Bewertung einer Übersetzung mir nicht nur hilft, meine
Übersetzungskompetenz zu verbessern, sondern auch ein breites Verständnis über

andere übersetzte Bereiche aufzubauen. Als translationsorientierte Studentin bediene
ich die Absicht, dass diese Bachelorarbeit zunächst mein Interesse befriedigt und
andere Studenten inspiriert, sich mit diesem Schwerpunkt der Translation zu
beschäftigen. Ebenfalls kann es als Material für das Seminar Übersetzungskritik
gedient werden.
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Übersetzungskritik von expressiven
Adjektiven in den zehn Gedichten von Heinrich Heine und ihre Übersetzungen.
Heinrich Heine ist einer der bedeutendsten Dichter für Expressivität und die Zahl
seiner Werke ins Vietnamesische ist enorm. Deshalb habe ich zehn seiner Gedichte
ausgewählt, die als Korpusstudie verwendet werden.

1


Ziel der Forschung ist es, die in Heinrich Heines ausgewählten Gedichten übersetzten
expressiven Adjektive zu bewerten und damit die Übersetzungsqualität literarischer
Werke einzuschätzen und gegebenenfalls zu verbessern.
Dabei geht die Bachelorarbeit folgender Forschungsfrage nach:
 Wie kann man die übersetzten expressiven Adjektive in den Gedichte von
Heinrich Heine beurteilen?
Folgende zwei Methoden werden ausgeführt:
 Qualitative Methode: Analyse des Kontexts im Ausgang- und Zieltext,
Beurteilung der übersetzten expressiven Adjektive, Synthese
 Quantitative Methode: Statististik von Ergebnisse der Übersetzungsbewertung

2


2. Theoretische Grundlagen
2.1. Übersetzungskritik

Im Laufe der Zeit spielt Übersetzungskritik eine große Rolle in der
Übersetzungswissenschaft, wobei die Entwicklung der Übersetzungsqualität
vorantreibt. Somit zieht der Bereich in Bezug auf Übersetzungskritik viele in- und
ausländische Wissenschaftler an wie House (1977, 1997, 2015), Nord (1997), Reiß
(1986), Colina (2008) usw., die ebenfalls auf diesem Gebiet geforscht haben und viele
verschiedene

Argumente

Beurteilungskriterien

der

zur

Bewertung

Übersetzung

einer

Übersetzung

angesprochen

haben.

und
Bei


zu
der

Translationsmessung lassen sich zwei Ansätze erwähnen: Ganzheitliche Richtung
(auch als Funktional bekannt) und analytische Richtung (oder Fehleranalyse) (vgl.
Nguyen, 2017). Im funktionalistischen Ansatz in der Tranlationswissenschaft müssen
prominente Autoren wie Reiß, Vermeer und Nord umfassen. Insbesondere das
pragmatische-linguistische Modell von House, das teilweise auf vielen anderen
Systemen der systematischen und pragmatischen Theorie basiert, setzt sich besonders
häufig in der Übersetzungskritik ein. Allerdings werden in vorliegender Arbeit
hauptsächlich die Modelle von Reiß und House vorgestellt. Ausgehend von den
angegebenen theoretischen Grundlagen schlägt die Forscherin ein eigenes Modell vor,
das die Kriterien zur Bewertung der Übersetzung von Heinrich Heines Gedichten
anwenden wird.
2.1.1. Zieltextabhängige Kritik
Die Übersetzungskritik teilt sich in zwei Formen auf zieltextabhängige Kritik und
ausgangstextabhängige Kritik. Für die Beurteilung der Zieltextabhängigkeit ist es von
besonderer Bedeutung, dass absolut keine zu vergleichenden Übersetzungen zur
Verfügung stehen. Die gesamte Arbeit des Kritikers basiert vollständig auf der
Gestaltung der zielsprachlichen Version. Bei der Übersetzungskritik ist dies in der
Regel der erste Schritt, bevor der Inhalt, die Struktur und Stil mit dem Ausgangstext
verglichen wurden. Und um die Flüssigkeit des Textes zu erheben, sollte die
Forscherin ohne Originaltext vergleichen. Es kann davon ausgehen, dass die Analyse
und Bewertung einer Übersetzung der ersten Schritte bei der Bewertung einer
3


Übersetzung sind, gefolgt von einem Vergleich mit dem Ausgangstext (vgl. Reiß
1986: 18).
In einigen Fällen sind jedoch die zu vergleichenden Originaltexte nicht vorhanden.

Die Forscherin sollte prüfen, ob Elemente in der Übersetzung sowie die korrekte
Verwendung von Wörtern, Sätzen und Grammatik dem Originaltext entsprechen.
Wenn die Übersetzung verwirrend klingt oder dem Leser unverständlich ist, muss die
Forscherin sie erneut markieren und sich beim Übersetzer erkundigen. In diesem
Zusammenhang wies Reiß (1986: 22) auch auf zwei Kriterien hin, um Übersetzungen
basierend auf die zielabhängige Kritik zu bewerten: „Adäquatheit der Lexik unter
dem Gesichtswinkel des Sprachüblichen, die zu der Beherrschung der Normen der
Stilistik und Grammatik hinzukommen m“. Noch eine Mưglichkeit anhand von
zielabhängigen Texten beurteilen zu können, ist die Absurdität der Aussage, die
häufig auftritt, wenn den meisten Kritikern aus Zeitmangel den Originaltext zum
Vergleich fehlt. Diese „Sinnwidrigkeiten“, so schrieb H.Kellner (z.n. Reiß, 1986)
wird einfach als Übersetzungsfehler angesehen, durch die fehlende Beherrschung der
lexikalischen und grammatikalischen Kenntnisse besitzt. Oder vielleicht liegt der
Fehler in der kulturellen Inkompatibilität im Zieltext. Exemplarisch ist die
Übersetzung der Geschichte „Dornroeschen“ des Autors Chu Thu Phuong:
„Cách đây lâu lắm rồi có một ơng vua và bà hồng hậu. Ngày nào họ cũng than thở
„Ơi, giá mà mình có được mụn con!“, thế mà mãi họ vẫn chẳng có được mụn con
nào. Thế rồi một lần, khi hồng hậu đang tắm, có một con cóc nhảy khỏi mặt nước
lên bờ và nói với bà: „Ước nguyện của bà sẽ thành hiện thực, không đầy một năm
nữa, bà sẽ hạ sinh một nàng cơng chúa.“
Đúng như lời cóc, hồng hậu hạ sinh một cô công chúa. Cô bé đẹp đến nỗi nhà vua
vui mừng ban lệnh mở một buổi lễ lớn. (...)
Buổi lễ được cử hành thật long trọng. Khi buổi lễ kết thúc, các bà tiên bước lên ban
ân huệ cho cô bé bằng những thiên bẩm tuyệt vời: bà thì ban tặng đạo đức, bà lại
ban tặng sự kiều diễm, người thứ ba ban tặng sự giàu có, và lần lượt họ ban tất cả
những ân huệ người ta có thể ước được trên cõi đời...“ (Chu Thu Phương 2015: 32)

4



Folgenden Punkte machen sich bemerkbar: Erstens erscheint Kröte wohl im
Originaltext, aber im vietnamesischen Märchen wird das Frosch stattdessen
verwendet. Zweitens benutzt Chu Thu Phuong das Wort „buổi lễ“, das zur
Bezeichnung großer Zeremonie mit Feierlichkeit und Ernsthaftigkeit verwendet wird.
Da dieses Wort eine Feier mit Freude und Glück bedeutet, ist die Verwendung des
Wortes „buổi tiệc“ in diesem Fall, meiner Meinung nach sinnvoller.
Komprimiert zusammenfassend hängt die zieltextabhängige Kritik gemäß dem ersten
Schritt von dem Übersetzungsbewertungsprozesses ab. Während dieses Prozesses
wird die Übersetzung gründlich analysiert, indem Sprache, Struktur und Stil bewertet
werden. Anschließend werden der Inhalt und die Stimmigkeit des Originaltextes
verglichen. Ein Vergleich mit dem Original ist kein Zweifel erforderlich. Nur wenn
kein Original verfügbar ist, bewerten wir nur die außerschulischen Elemente der
Übersetzung.
2.1.2. Ausgangstextabhängige Kritik
Nach dem ersten Schritt der Bewertung der Faktoren Stimmigkeit und
Angemessenheit spielt ausgangstextabhängige Kritik als letzter Schritt zur
Zusammenfassung des Bewertungsprozesses. Diese endgültigen Urteile können auf
den Vergleich der Übersetzung mit dem Originaltext nicht verzichten, da der
Hauptzweck des Übersetzers darin besteht, das Willen des Autors zu vermitteln,
einschließlich Überlegungen zu texttypischen Merkmalen, innersprachlicher
Instruktionen und außersprachlicher Determinanten der sprachlichen Ausformung
des Originals (vgl. Reiß 1986: 24). Eine Übersetzung kann als erfolgreich angesehen
werden, wenn sie alle oben genannte Faktoren erfüllt. Es sei denn, diese Übersetzung
reicht nicht aus. Die Bewertung einer Übersetzung erfordert den Vergleich zum
Originaltext hinsichtlich vielen Aspekten. Reiß (1986) erklärte, dass Text auf
Texttypen und Textfunktion angewiesen ist. Ferner gewinnt die Textanalyse auch bei
der Bewertung von Übersetzungen äußerst die Bedeutung. Durch Textanalyse
werden die Faktoren in Bezug auf Kontext, Sprache, Inhalt und Willen des Autors
dargestellt. Die Bewertung der Übersetzung basiert wohl auf dem Zieltext und dem


5


Ausgangstext, da die Bedeutung der beiden Texten gleichwertig ist. Zur weiteren
Verdeutlichung wird es im dritten Teil über die Modelle der Übersetzungskritik
ausführlich beschrieben.
In den folgenden Abschnitten widmen sich die Beiträge der Modelle der
Übersetzungskritik. Anschließend wird ein eigenes Bewertungsmodell daraus erstellt
und in der Praxis nämlich in den Heinrich Heines Gedichten angewendet.
2.2. Modelle der Übersetzungskritik
2.2.1. Ansatz von Katharina Reiß
Reiß‘ Meinung über „Texttypologie der situative bzw. kommunikativen Einbettung
von Texten“ wurde aus der Theorie von Nida und Catford entwickelt. Ihre Arbeit
„Befug und Grenzen der Übersetzungskritik“ (1971) gilt als erste systematische
Grundlage für die Bewertung der Übersetzungen. Wie oben erwähnt, bewertet Reiß
Übersetzungen anhand von Texttypen. Zusätzlich vertrat Sommerfeld (2016: 17) die
Auffassung, dass Reiß neben den sprachlichen Elementen auch auf die
Konnotationsfaktoren

sowie

„Situations-,

Sach-,

Zeit-,

Orts-

und


Empfängerbezug“ achtet.
Nach Reiß’ Meinung geht das Modell der Übersetzungskritik von der Textübersicht
aus. Aus diesem Grund entwickelte sie drei Kategorien für die Bewertung der
Übersetzungen im Hinsicht auf Äquivalenz zu erzielen:
- die literarische (übersetzungsrelevante Texttypologie),
- die sprachliche (innersprachliche Instruktionen) und
- die pragmatische (außersprachliche Determinaten).
Des Weiteren schlug sie in ihrem Buch „Mưglichkeiten und Grenzen der
Übersetzungskritik“

(1986)

Modelle

zur

Übersetzungskritik

anhand

ihrer

Kommunikationsfunktion vor. Die von Reiß erwähnten Texttypen sind: der
inhaltsbetonte, formbetonte, appellbetonte und audiomediale Texttypus. Die
Unterteilung der Textkategorien und ihrer Funktionen hilft bei der Anpassung der

6



Anforderungen mit. Beim inhaltsbetonten Text sollte die Übermittlung von
Informationen in erster Linie sein. Während beim formbetonten Text sollte man vor
allem die Analogie des Forms gewahrt bleiben und beim appellbetonten Text ist es
wichtig, auf den außersprachlichen Effekt der zu beachten (ebd., 52f).
Nachdem der Texttyp und seine Funktion klar bestimmt wird, kann die Forscherin
weiterhin

zu

zweiter

übersetzungskritischen

Kategorie,

nämlich

die

„innersprachlichen Instruktionen“ übergehen. Reiß (1971: 68f) schrieb: „In Bezug
auf diese innersprachlichen Instruktionen untersucht nun der Kritiker bei den
semantischen Elementen die Äquivalenz, bei den lexikalischen die Adäquatheit, bei
den

grammatikalischen

die

Korrektheit


und

bei

den

stilistischen

die

Korrespondenz.“ Auf diese Weise ist der Kritiker nun fähig, im Hinblick auf
sprachliche Elemente wie semantische, lexikalische und grammatikalische,
stilistische Merkmale im Ausgangstext und im Zieltext gegenüberzustellen.
Sprachliche Elemente werden nur ausgewertet, wenn die Bestimmung des Texttyps
klargestellt ist. Im semantischen Bereich führt ihre Auslassung beispielsweise zur
„Verkennung von Polysemien oder Homonymien, mangelnde Deckungsgleichheit
zwischen

ausgangs-

und

zielsprachlichen

Übersetzungseinheiten,

Falschinterpretationen und eigenmächtige Änderungen am Original“ (ebd., 58). Die
lexikalische Ebene bezieht sich auf Probleme hinsichtlich der jeweiligen Hierarchie
von Fachbegriffen, Homonymen, Metaphern usw. Im grammatikalischen Bereich
wird die Übersetzung grammatikalischer Strukturen im Vergleich zum Ausgangstext

durch semantische und stilistische Aspekte überprüft. Der Stilfaktor ist eine
Mischung aus persönlichem Stil oder Retro-Stil, Stiländerungen u.ä.
Die dritte von Reiß festgelegte Kategorie der Übersetzungskritik umfasst die
pragmatische Ebene der zu übersetzenden Texten (Sommerfeld 2016: 19).
Aersprachliche Determinanten kưnnen die sprachliche Gestaltung der Übersetzung
und die Kohärenz des Textes beeinflussen, z.B. den Stituationsbezug. Eine adäquate
Übersetzung kann erstellt werden, wenn sich der Übersetzer in die Lage der
sprechenden Personen hineinversetzt (Reiß 1971: 72). Neben dem Situationsbezug
wirken sich der Zeitbezug und Ortbezug sowie der Sachbezug auch auf die
7


Übersetzung aus, die wir berücksichtigen müssen. Schließlich wollte Reiß vor allem
Kulturspezifik hervorheben. Die außersprachlichen Bedingungen umfasst auch die
Beziehung des Empfängers zum Text, die Abhängigkeiten des Sprechers (d. h. die
außersprachlichen Faktoren beeinflussen die Sprechweise des Autors und Charakters)
und emotionale Implikationen, die über die Sprache vermittelt werden.
Das Modell von Reiß war zunächst von seiner Einfachheit und Übersichtlichkeit
beeindruckt, da die Bewertung der Übersetzung nur auf einer funktionalen
Klassifizierung des Textes beruhte. Durch das „ein zu grober Raster“ wird geschätzt,
dass dieses Modell von Reiß anfällig angreifbar ist (Thiel 1984: 176). Es wurde genau
in Frage gestellt, als Reiß davon ausging, dass eine der drei Grundfunktionen der
Sprache in allen Texten wesentlich ist. In Anlehnung an das Bühler-Organon-Modell
mit drei Sprachfunktionen (Darstellung, Ausdruck, Appell) unterteilt sich Reiß in
informative, expressive und operative Texte. Eine komplexere Klassifizierung findet
sich in Morris (1946), der insgesamt sechzehn Texttypen angibt, indem er zwei Listen
mit jeweils vier Kriterien kombiniert. Apel (1983, 9) war der Ansicht, dass „kaum
ein Text denkbar ist, für den der Primat des Inhalts gegenüber der Form ausschließlich
gilt“. Koller (1983) übt auch Kritik, dass „warum gerade diese und nur diese drei
Funktionen (in der Reißschen Typologie) angesetzt werden, wenn man an die vielen

Funktionen denkt, die durchaus auf der gleichen Ebene anzusetzen sind wie die
Darstellungs- oder Appellfunktion: Texte können etwa die Hauptfunktion haben, zu
überzeugen, Sachverhalte weniger darzustellen als zu bewerten, zu belehren, zu
unterhalten, zur Reflexion anzuregen usw.“ Gleichzeitig nimmt Nord (1991: 24) an,
dass fast jeder Text zugleich einige Funktionen erfüllt, weshalb sie weigert sich,
Übersetzungen anhand von Texttypologien zu beurteilen.
Insbesondere der Einwand von Nord zeigt, in welche Richtung das texttypologische
Modell der Übersetzungskritik am meisten kritisiert wird. Wenn übersetzte Texte
jeweils eine Grundfunktion haben, erkennt Reiß nicht, dass der Übersetzung während
der Übersetzung nur eine Funktion zugewiesen wird. Dies wird deutlich, wenn es
neben den genannten Kategorien eine weitere Funktionskategorie zur Bewertung der
aufgeführten Übersetzungsleistung gibt. Dies beinhaltet zwar eine Änderung der
8


Zieltextfunktion gegenüber des Ausgangstextes, ist jedoch – im Gegensatz zu
Vermeers „Skopos“ Geltungsbereich – keine vom Übersetzer tatsächlich gewählte
Option, sondern eine Nichteinhaltung der Übersetzungsanforderungen (vgl. Reiß
1971: 93ff). Mit dem geschaffenen Modell in den 1970er Jahren wird die moderne
Übersetzungspraxis nicht mehr verstanden, bei der Übersetzungsaufgaben
zunehmend auf der Erstellung von Zusammenfassungen oder Inhalten beruhen,
populären Übersetzungen (vgl. Schreiber 2006, 388), in denen die Funktion wechselt
vom Ausgangstext zur Übersetzung.
Für die vorliegende Arbeit reicht dieser Ansatz aus, da bei der Untersuchung der
expressiven Adjektive von Heinrich Heines Gedichte durchzuführen ist, dass diese
Ausdrucksweise in formbetonte Texte zu finden ist. Das würde bedeuten, dass die
ausgewählten Gedichte im Rahmen des expressiven Texts liegen und das Modell von
Reiß vollständig zur Bewertung der ausgewählten expressiven Adjektive angewendet
werden kann. Im folgenden Abschnitt kann man ein anderes Bewertungsmodell von
House betrachten.

2.2.2. Ansatz von Juliane House
Das übersetzungskritische Modell von House versucht, pragmatische und
linguistische Parameter zu verbinden, indem sie sechs Jahre nach dem
texttypologischen Ansatz von Reiß entwickelte (A Model for Translation Quality
Assessment, House 1977) und später ausbaute (Translation Quality Assessment: A
Model Revisited, House 1997) (vgl. Sommerfeld 2016: 26). Die Ansätze von House
und Reiß haben im Wesentlichen ein Modell, das sich am Ausgangstext orientiert.
Das Modell von House ist jedoch eher stärker pragmatischer Aspekt als Reiß. House
(1997:

31)

hebt

die

Rolle

der

Textanalyse

bei

der

Bewertung

der


Übersetzungsqualität hervor. Sie hält es für notwendig, den Text unter gewissen
Umständen und in bestimmten Situationen zu platzieren. Dieses Modell basiert auf
zwei Begriffen „Situationskontext“ und „Kulturkontext“ von Malinowski (1923) (z.n.
Trieu 2017: 40). Die beiden Begriffe spielen eine wichtige Rolle, Übersetzern dabei

9


zu helfen, die Sprache zu analysieren, das Geschehen bzw. die Kultur zu erfassen und
die Bedeutung des Kontexts vollständig zu verstehen.
Pragmalinguistische Analyse des Ausgangstextes gilt als Grundlage der Bewertung
der Übersetzungsleistung. Sprache und Text werden in drei wichtige Bereiche für
Übersetzungskritik gegliedert: Register, Genre und individuelle Textfunktion, die
alle im Rahmen von Textpragmatik sind (vgl. House 1997: 108). Das Register befasst
sich, inwiefern die Realisierung der Sprache vom situativen Kontext beeinflusst wird
und ist daher auf den Handlungszusammenhang gerichtet, in dem der Ausgangstext
erstellt wird (vgl. ebd., 105). Das Register wird von House in drei Unterkategorien
„field“, „tenor“, „mode“ unterteilt. Die Dimension von field erfasst die inhaltthematische Ausrichtung des Textes oder subjektives Thema mit seinem jeweiligen
Fachlichkeitsgrad. Tenor bezieht sich auf die Beziehung zwischen Autor und
Adressat. Darin enthalten die zeitlichen, geografischen und sozialen Situationen des
Senders sowie seine intellektuelle oder emotionale Haltung („persönliche Meinung“)
während der Kommunikation. Überdies erfasst Tenor „soziale Einstellungen“, d. h.
verschiedene Stile (formell, beratend und informell). Mode meint bei der
Mündlichkeit oder Schriftlichkeit Kommunikationsmedium (einfach vs. komplex),
die Anzahl der Kommunikationsteilnehmer (monologisch vs. dialogisch). Hierbei
werden Formen in der Tat vom geschriebenen Text beispielsweise zur mündlichen
Präsentation realisiert. An diesem Punkt wird Komplexität in Einfachheit
umgewandelt (vgl. House 2015: 64).

10



Abb. 1: Das Modell der Übersetzungskritik von House 1997 (2015: 65)
House hat dieses Modell in den Jahren 1977, 1997 und 2015 auf der Grundlage
experimenteller Studien kontinuierlich überarbeitet und aktualisiert. Die Funktion in
diesem Modell wird als die Funktion des Textes verstanden. Kritiker müssen Text in
situativen und kulturellen Kontexten durch Register und Genre analysieren. In Bezug
auf sprachliche Funktionen argumentiert House (2015), dass Sprache zwei
Funktionen hat, und zwar „ideational und interpersonal function“ (inhaltsbezogen
und interpersonell). Diese beiden Funktionen basieren auf drei Funktionen von
Halliday (1973), nämlich referenziell, inhaltsbezogen und interpersonelle.
Um Rückschlüsse auf die Funktion des Textes zu ziehen, wurde der Begriff
„Genre“ von House in das Modell eingeführt. Sie betonte die Bedeutung der
Ergebnisse von Korpusstudien für die Bestimmung der Textsorten. Die Textsorten
werden wegen der unterschiedlichen Kultur, Sprache und Textstruktur durch eine
Kultur bestimmt, in der dieser Text verwendet wird. Die Textanalyse in situativen
und kulturellen Kontexten nach Register und Genre hilft bei der Bestimmung der
Textfunktionen. House (1981: 49) argumentiert, dass die Übersetzung sowohl in
Bezug auf die Funktion mit dem Original als auch verwendete lexikalische,
syntaktische Elemente und Konnektor übereinstimmt.
Das Modell wird durch sechs Schritte durchgeführt: (1) Datenanalyse des
Ausgangstexts nach Sprache (field, tenor, mode) und sie werden durch syntaktische,
11


lexikalische Analyse und Konnektor in einen kontextuellen Kontext gestellt. (2) die
Beschreibung der Originaltextesorten. (3) Schlussfolgerung über die Funktion des
Originaltextes, einschließlich der bezogenen Funktion und der interpersonellen
Funktion. (4) Analyse des Zieltexts und der Übersetzungsfunktion. (5) Vergleichung
Ausgangstext und Zieltext und Darstellung daraus die Übersetzungsprobleme und

Übersetzungsfehler. (6) Schlussfolgerung zur Übersetzungsqualität.
Zur Auswertung verschiedener Arten von Texten werden dieses Modell angewendet
werden. Dazu gehören Bewertung der Übersetzung von Literatur, Poesie, Werbetext,
Medizin und religiöser Terminologie. Steiner (1998: 17) argumentiert, dass das
Modell von House eine gute Kombination zwischen der Analyse grammatikalischer
lexikalischer Merkmale und der höheren Ebene der Register und Genre ist, um
Schlussfolgerungen über die Textfunktion zu ziehen. Dabei wird nicht nur der
situative Kontext, sondern auch der kulturelle Kontext berücksichtigt.
Nach einer pragmatischen sprachlichen Analyse des Ausgangstextes besteht der
zweite Schritt darin, die Nichtübereinstimmungen (mismatches) zwischen den
zielsprachlichen Lösungen und der inhaltlichen, sprachlichen und interpersonellen
Kategorien herauszufiltern, die bereits in der Textanalyse als relevant identifiziert
wurden. Dies wird als „covertly erroneous errors“ gekennzeichnet und sich von
fehlerhaften

Entscheidungen

des

Übersetzers

oder

ưffentlichen

Fehlern,

einschlilich wie indikativer falscher Angaben oder Verstưßen gegen das
Zielsprachensystem unterscheidet. Kritik von Frank (1986, 339) zu verstehen:
„While developing an overwhelmingly complex analytical machinery, House

has lost sight of the inner differenciations of a literary work. Treating as she
does a work as a linguistic field, she fails to notice such literary features as
changes in the narrator’s perspective, differenciation between narrator’s and
character’s utterances, forms of structural irony, or the interplay of different
styles.“

12


Die gegebene Kritik richtet sich jedoch an alle integrierte Übersetzungskritikmodelle,
was zu Verbesserungen des Bewertungsmodells führt, insbesondere der technischen
Übersetzung und der literarischen Übersetzung.
Nach House (1997) liegen zwei verschiedene Arten von Übersetzungen vor: covert
translation und overt translation. Nur covert translation erfordert einen kulturellen
Filter. Sowohl covert als auch overt translation sind Ergebnisse verschiedener Arten
der Rekontextualisierung. „versteckte Übersetzungen“ unterscheiden sich vom
Original

in

ihrer

Struktur,

ihren

inhaltlichen

Gewichtungen


und

ihrer

Berücksichtigung der Standards der Lesererwartungen, da der Einsatz von
lexikogrammatischem und textuellem Mittel bei kultureller Filterung umgeformt
wird, um den Textkonventionen und Kommunikationspräferenzen des Ziels zu
entsprechen Sprache/Kultur zu werden (z.n. Sommerfeld 2016: 29). Eine versteckte
Übersetzung schafft eine eigene Diskurswelt im Kontext der Zielsprache. Im Fall der
„covert translation“ gilt weiterhin die von House als Hauptkriterium betrachtete
Äquivalenzforderung. Das Erreichen der Äquivalenz ist nur im Bereich der Genreund Textfunktionen möglich, während Änderungen in der Regel auf Registrier und
Sprach-/ Textebene vorgenommen werden müssen (vgl. House 1997: 31). Im
Gegenteil ermöglicht overt translation dem Leser, die Funktionalität des
Ausgangstextes in seinem ursprünglichen Kontext zu sehen (vgl. ebd., 31). Bei der
covert translation können Sprachebene und Register äquivalent sein und der Kontext
in der Übersetzung muss jedoch im Vergleich zum Originaltext übereinstimmen. Bei
einer overt translation wird dies hingegen als eine Art der „Neuschaffung“ oder
Rekonstruktion des Originals angesehen, sodass die Sprache und das Register
gệndert werden kưnnen, damit die Funktionalität erhalten bleibt (vgl. ebd., 112ff).
In Bezug auf alle anderen Bereiche zählt jedoch die Äquivalenzforderung zum
„Bewertungsmaßstab“ der Übersetzung. Dieses Verhältnis muss bei der endgültigen
Bewertung der Übersetzung berücksichtigt werden.

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Abb. 2: Das Modell der Übersetzungskritik von House 2015 (2015: 127)
Im Vergleich zum Modell von 1997 illustriert das Modell von House für 2015 mehr
Korpusstudien. In dem aktualisierten Modell 2015 betonte House das Konzept eines
kulturellen Filters, das für die Bewertung der Übersetzungsqualität weiterhin von

entscheidender Bedeutung ist. Da die Definition von Sprach- und Kulturstandards
immer komplizierter wird, wird das Problem des Sprach- und Kulturaustauschs im
modernen Leben ein befragtes Thema. Es führt dazu, dass die Übersetzer und Kritiker
stetig unter Druck stehen. Manche kritisieren, dass das Modell von House 1977 den
Kritker dabei nicht hilft, funktionale Inäquivalenzspunkte zwischen dem Original und
der Übersetzung herauszufinden. Sie können entweder Übersetzungsfehler oder
interkulturelle Differenz zwischen zwei Ländern sein. Somit ist ersichtlich, dass der
oben modellierte Ansatz teilweise ein äußerst hartes Modell schafft, das die Rolle der
Übersetzung im Trend der kulturellen Innovation einschränkt. Als Proplemlösung
implementierte House im Modell 1997 und 2015 kontrastive Pragmatik in das Projekt
covert translation, das das Konzept des kulturellen Filters einführte, um den
Unterschied zwischen den beiden kulturellen Staat zu lösen.
Zusammenfassend erfordert das Modell der Übersetzungskritik von House ganz klar
und

deutlich,

dass

die

KritikerIn

über

fundierte

Kenntnisse

in


den

pragmalinguistischen Bereichen verfügen. In diesem Modell legt House Wert darauf,
sowohl den Ausgangstext als auch den Zieltext zu analysieren und damit die Funktion
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des Textes zu bestimmen. House stellte auch fest, dass ihr Ansatz zur Bewertung der
Übersetzungsqualität ist daher nicht „absolut bewertend“. Beim Typ des detaillierten
Vergleichs und der Bewertung von Ausgangs- und Zieltexten, die im Modell
vorgesehen sind, ist die Forscherin nicht in der Lage, eine einfache Beurteilung von
„gut“ oder „schlecht“ in der Übersetzung vorzunehmen. Das Modell bereitet vielmehr
den Boden für die Analyse einer Vielzahl von Bewertungsfällen, die jedoch im
Einzelfall nicht vollständig vorhersehbar wären. Dies liegt daran, dass letztendlich
jede Bewertung von einer Vielzahl von Faktoren abhängt, die die Beurteilung der
sozialen Bewertung bestimmen.
2.2.3. Eigenes Modell
Die Modelle Reiß und House sind die am häufigsten verwendeten Modelle für die
Bewertung von Übersetzungen. Während das Modell von Reiß das Texttypologie
hervorhebt und drei Kategorien aufweist: literarisch (übersetzungsrelevante
Texttypologie), sprachlich (innersprachliche Instruktionen) und pragmatisch
(außersprachliche Determinaten), um die Übersetzungsqualität anhand von
pragmatischen,

lexikalischen,

grammatikalischen

Elementen


zu

bewerten.

Vorteilhaft ist, dass der Texttyp und die Textfunktion leicht zu bestimmen sind.
Inzwischen konzentriert das Modell von House sich auf die Analyse von Ausgangsund Zieltext. Daher werden Texttyp und Textfunktion genauer und klarer dargestellt.
Das Modell von House eignet sich zur Bewertung von literarischen Übersetzungen,
veröffentlichten Werken und insbesondere kulturbezogenen Dokumenten. Dieses
Modell verlangt wohl eine große Menge an fundiertem Wissen auf dem relevanten
Gebiet, dass es sehr akademisch und kompliziert ist.
Heines Werke gehören zu den berühmten lyrischen Werken der Romantik und gilt
als führender Dichter der Epoche. Seine Gedichte haben daher immer eine
ausdrucksstarke Nuance. Und um die Übersetzung des poetischen Genres bewerten
zu können, muss die Forscherin viele Faktoren berücksichtigen, einschließlich des
situativen und kulturellen Kontexts. In dieser Bachelorarbeit wird die Forscherin das
Bewertungsmodell von Reiß 1986 wählen und drei weitere Faktoren einbeziehen:

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einschließlich der Loyalität gegenüber dem Originaltext, der Kontextanpassung, des
Erfüllens der Kriterien in der Literatur. Zu guter Letzt muss es bei der Übersetzung
von Gedichten auf den Reim und den Klang des Verses oder des gesamten Gedichts
geachtet werden, insbesondere auf die expressive Wörter, die dem Gedicht Klang
verleihen. Übrigens werden andere Faktoren sowie Reim oder Rhythmus in
Erwägung gezogen, die zum Erfolg eines Gedichts beitragen. In der experimentellen
Forschung werden jedoch nur expressive Adjektive bewertet, die übrigen Faktoren
werden auch berücksichtigt.
2.3. Prinzipien beim Literaturübersetzen

Im Allgemeinen ist Literatur einer der schwierig zu übertragenden Bereiche, da
Übersetzer viele Fertigkeiten manưvrieren und geschickte Umgänge pflegen. Reiß
(1993: 20-23) teilt sich in vier Texttypen, nämlich inhaltsbetonen (informativen),
formbetonen

(expressiven),

appellbetonen

(operativen)

und

audiomedialen

Texttypen. Um die Form literarischer Texte darzustellen, hat Le (2017: 3) sie speziell
aufgelistet: „Zur Form literarischer Texte gehưren Konponenten wie z.B. die äere
Segmentierung (Überschriften, Untergliederung in Kapitel oder Strophen etc.), die
Prosodie (metrisch gebundene oder ungebundene Sprache, Reime, phonologische
rhetorische Figuren wie Alliterationen, Lautwiederholungen etc.), die Syntax (z.B.
normhafte oder nicht-norhafte Syntax, markierte oder unmarkierte Wortstellung,
syntaktische rhetorische Figuren etc.) und auch Aspekte, die dem Bereich der
Semantik zuzurechnen sind (Stilebenen und Varianten von Sprache, semantische
rhetorische Figuren, Symbolik, intertextuelle Bezüge etc.).“ Es ist deutlich zu sehen,
dass literarische Texte die expressive Funktion hat, die Übersetzer die Aussage-,
Ausdruck- und Gestaltungswillen unter den Intentionen des Originalautors zum
Ausdruck bringen müssen (vgl. Reiß 1986: 111). Davor gibt Reiß (1976: 20) auch in
der literarischen Übersetzung vier bemerkenswerte Punkte an:
- Expressive Textfunktion: ästhetischer Effekt
- Merkmale: Autorenorientierung des Originaltextes

- Äquivalenzkriterium: Äquivalent der Ausdrucksweise
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- Übersetzungsmethode: Redupkation der künstlerischen Absichten des Autors im
Originaltext.
Im Gegensatz zu inhaltsbetonen Texten benötigt die literarische Texte Übersetzer,
die viel kreativer sind, stets das Ego des Autors bewahren und sogar das Ego von sich
selbst ausdrücken können. In diesem Sinne formuliert Le (2017: 4): „Als
Kennzeichen des Übersetzens literarischer Texte im Allgemeinen benutzt Reiß (1986:
20) den Begriff „senderorientiert/ autorgerecht“. Aus der gleichen Sicht schrieb Nord
(1993: 10) auch von den Senderintentionen, der intendierten Textfunktion, den
ästhetischen Intentionen des Ausgangstextautors. Hierzu ist ein Beispiel für eine
literarische Übersetzung aus dem deutschen Werk „Die Liebhaberinnen“ von Jelinek
(Österreichische Nobelpreisträgerin im Jahr 2004) ins Vietnamesische:
„brigitte sagt zu heinz ich brauche doch einen menschen, der zu mir hält, der für
mich da ist, dafür halte ich auch zu ihm und bin immer für ihn da.
heinz sagt, daß er darauf scheißt...
...brigitte kriecht der mutti von heinz in den arsch. dort findet sie auch nichts anderes
als die gleiche scheiße wie in der muschel, die sie gerade schrubbt. aber einmal wird
diese hinter mir liegen, dann liegt die zukunft vor mir. nein, wenn die scheiße hinter
mir ist, bin ich schon in der zukunft.“ (Jelinek 2001: 13-14)
„brigitte nói với heinz: em cần một người quan tâm đến em, ở bên cạnh em, được thế
thì em cũng quan tâm đến người ấy và luôn ở bên cạnh người ấy.
heinz nói là gã ỉa vào đó.
...
brigitte quỵ luỵ liếm đít cho mẹ heinz. ở đó cơ cũng khơng thấy gì khác với chỗ cứt
trong bồn cầu mà cơ vừa cọ xong. nhưng rồi chỗ cứt này sẽ lùi vào quá khứ, và tương
lai ở trước ta. không, khi cứt đã vào quá khứ thì ta đã đến với tương lai rồi.“ (Lê
Quang 2006: 23-25)


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