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beratung der freien berufe, recht und steuern (2008)

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Lars Lindenau | Lars Spiller

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Beratung der Freien Berufe


Lars Lindenau | Lars Spiller

Beratung der
Freien Berufe

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Recht und Steuern


1. Auflage 2008

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Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
<> abrufbar.

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Alle Rechte vorbehalten
© Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2008
Lektorat: RA Andreas Funk

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berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der
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benutzt werden dürften.
Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg
Druck und buchbinderische Verarbeitung: Wilhelm & Adam, Heusenstamm
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Printed in Germany
ISBN 978-3-8349-0446-1


Vorwort


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Die Tätigkeit von Freien Berufen wird maßgeblich vom „Stempel der Eigenpersönlichkeit“
geprägt. Daneben charakterisieren die besondere berufliche Qualifikation des Freiberuflers oder
die schöpferische Begabung diese Tätigkeit, die der Freiberufler persönlich, selbständig und fachlich unabhängig erbringt und die zumeist Dienstleistungen höherer Art zum Gegenstand haben.
Was zu den „Freien Berufen“ gehört, ist in den Normen § 1 Abs. 2 PartGG sowie § 18 Abs. 1 Nr. 1
EStG lediglich umschrieben. So werden beispielsweise in beiden Normen die „Katalogberufe“
der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Rechtsanwälte, Patentanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater,
Krankengymnasten, Architekten, Ingenieure, Handelschemiker, Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer und Lotsen genannt. Für diese Berufe erläutert das Buch die maßgeblichen rechtlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen, die – quasi „vor die Klammer“
gezogen – für alle Fälle gleichermaßen gelten.
Für die hier umfassten Freien Berufe erscheint es daher angebracht, die jeweiligen berufsrechtlichen Regelungen im Kontext zu sehen mit den einschlägigen Vorschriften des Zivil-, Gesellschafts- und Steuerrechts. Angesichts der Vielzahl von Fällen und unübersehbarer Gestaltungsmöglichkeiten im Detail steht schwerpunktmäßig eine Darstellung der Grundlagen für die Freien
Berufe im Vordergrund.
Der „Stempel der Eigenpersönlichkeit“ und die Nichtgewerblichkeit werden in der Zukunft die
wesentlichen Kernelemente und Charakterzüge freiberuflicher Tätigkeit bleiben. Die meisten
Freien Berufe unterliegen berufsrechtlichen Rahmenbedingungen bzw. Standesordnungen, die
sich zum Teil in jüngster Zeit als veraltet erwiesen haben. Daher wurden viele davon überarbeitet
und liberalisiert. Nicht zuletzt hat die fortschreitende Entwicklung auf europarechtlicher Ebene
für weitere Reformansätze bei den Freien Berufen gesorgt. Zudem werden abgeschottete Märkte
wie z.B. der Gesundheitsmarkt zunehmend in Richtung eines Wettbewerbssystems aufgebrochen.
Dies wird zu einem Paradigmenwechsel einiger dort tätiger Berufsgruppen führen. So wird die
„Europäisierung“ der Freien Berufe das Beratungsbedürfnis nicht egalisieren oder gar vereinfachen, sondern eher zu einer weiteren Komplexität führen. Für die Beratung der „Freien Berufe“ ist
es daher unumgänglich, die Wechselbeziehungen der beteiligten Rechtsgebiete Berufs-, Zivil- und
Steuerrecht zu beachten und danach zu gestalten.
Die Autoren sind seit einigen Jahren in der Beratung von Freiberuflern tätig, insbesondere in der
rechtlichen und steuerlichen Beratung von Ärzten und daneben durch bundesweite Seminar- und

Fortbildungsveranstaltungen sowie rege Literaturtätigkeit ausgewiesen.
Für die Mitarbeit an diesem Buch ist insbesondere herzlich zu danken: Den Rechtsreferendaren
Frau Katrin Wenig und Herrn Seong-Jun An, dem angehenden Diplom-Betriebswirt Claus-Ferdinand Sauler sowie für eine unermüdliche Fleißarbeit den Teamassistentinnen Frau Susann Kühne
und Frau Sarah Greiner.
Uttenreuth, im Januar 2008
Dr. Lars Lindenau
Rechtsanwalt

Hersbruck, im Januar 2008
Lars Spiller
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Steuerrecht

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Inhaltsübersicht

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Vorwort
Inhaltsübersicht
Literaturverzeichnis
§1
Der Begriff der „Freien Berufe“
A. Die freiberufliche Praxis

I.
Merkmale und Abgrenzung zum Gewerbebetrieb
1. Merkmale des freien Berufs
2. Abgrenzung zum Gewerbebetrieb
II. Veräußerbarkeit einer freiberuflichen Praxis
1. Allgemeines zur Praxisveräußerung
2. Gegenstand der Veräußerung
3. Veräußerungspreis
4. Übergabe von Patienten-/Mandantenunterlagen
B. Aufgabe der freiberuflichen Tätigkeit
§2
Zivilrecht
A. Fortführung einer freiberuflichen Praxis
I.
Übertragung der Freiberuflerpraxis
1. Definition des Kaufgegenstandes
a) Materielle Kaufgegenstände
b) Immaterielle Kaufgegenstände
2. Kaufpreis
3. Übernahme des Mandanten-/Patientenstamms
a) Zwei-Schrank-Modell
b) Besonderheit ärztlicher Praxen
c) Beispielsklausel: Arztpraxis
4. Übernahme von Gegenständen
a) Grundsatz
b) Beispielsklausel: Zahnarztpraxis
5. Übernahme von Verträgen
6. Übernahme von Personal
7. Wettbewerbsverbot
a) Grundsätze

b) Einschränkungen des Wettbewerbsverbots
c) Besonderheiten einzelner Berufsgruppen
d) Beispielsklausel: Arztpraxis
e) Praxishinweis: Flexible Regelung
8. Rechnungs-/Leistungsabgrenzung
II. Verpachtung einer Freiberuflerpraxis
B. Gründung, Erweiterung, Auflösung einer Freiberuflergesellschaft
I.
Einzelne Rechtsformen und Rechtsformvergleiche

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Inhaltsübersicht
Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts
1. Zweck der Gesellschaft
2. Rechts- und Parteifähigkeit, Haftung, Binnenrecht
3. Grauzonen
a) Dreidimensionale Beratung erforderlich

b) Arztpraxen: Die vierte und fünfte Dimension
III. Die Partnerschaftsgesellschaft
1. Einordnung
2. Voraussetzungen
3. Vor- und Nachteile
a) Beispielsfall
b) Praxishinweis: Haftung
c) Praxishinweis: Namensschutz
d) Vergleich mit einer Freiberufler-GmbH
4. Gründung
a) Partnerschaftsvertrag
b) Praxishinweis: Aktive Mitarbeit
c) Eintragung der Partnerschaft
5. Die Partnerschaftsgesellschaft im Rechtsverkehr
a) Innenverhältnis
b) Außenverhältnis
c) Praxishinweis: Handelndenhaftung
d) Ausscheiden eines Partners
e) Praxishinweis: Streit über Abfindung
6. Die Auflösung
7. Die steuerliche Behandlung
IV. Die Personenhandelsgesellschaften
1. Offene Handelsgesellschaft
2. Kommanditgesellschaft
3. GmbH & Co. KG
4. Stille Gesellschaft
V. Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung
1. Voraussetzungen
2. Besonderheiten der Ärzte-GmbH
VI. Die Aktiengesellschaft

VII. Die englische Limited
VIII. Rechtsformvergleiche
IX. Grundsätze zu Gesellschaftsverträgen
1. Partner der Freiberuflerpraxis oder Angestellter?
2. Haftung für Altverbindlichkeiten
a) Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR)
aa) Haftung des Eintretenden
bb) Haftung des Ausscheidenden
b) PartG (Partnerschaftsgesellschaft)
aa) Haftung des Eintretenden
bb) Haftung des Ausscheidenden

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II.

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Inhaltsübersicht

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c) oHG (Offene Handelsgesellschaft)
aa) Haftung des Eintretenden
bb) Haftung des Ausscheidenden
d) Kommanditgesellschaft (KG)
aa) Haftung des Eintretenden
bb) Haftung des Ausscheidenden
e) GmbH
3. Erbfall bei Freiberuflergesellschaften
a) Allgemeines
b) Erbengemeinschaft
c) Rechtsfolgen des Erbfalls
4. Ausscheidens- und Abfindungsregelungen

a) Allgemeines
b) Abfindungsklauseln
c) Ausschliungsrecht
X. Gesellschaftsrechtliche Gestaltungsmưglichkeiten
1. Einschränkungen des Kündigungsrechts von Gesellschaftsverträgen
2. Abgeltung des „Goodwill“ durch Mitnahme von Geschäftsbeziehungen
3. Vermeidung eines „Rosenkriegs“
a) Familienrechtliche Grundlagen
b) Gesellschaftsrechtliche Konsequenzen
c) Notwendigkeit eines Ehevertrags
d) Regelungen im Gesellschaftsvertrag
e) Vermeidung eines wirtschaftlichen Desasters
XI. Besonderheiten bei Ärzten
1. Die Zulassung als öffentlich-rechtlicher Status
a) Zulassung ist kein disponibles Wirtschaftsgut
b) Ausblick: Zulassung ist ein disponibles Wirtschaftsgut
2. Anforderungen des Vertragsarzt- und Berufsrechts
3. Ausschreibung und Verzicht
4. Gemeinschaftspraxis oder Praxisgemeinschaft?
C. Werbung bei Freiberuflern
I.
Grundlagen
II. Rechtsanwälte
III. Steuerberater
IV. Wirtschaftsprüfer
V. Ärzte
Steuerrecht
A. Steuerrechtliche Grundlagen für Freiberufler
I.
Einführung

1. Persönliche Steuerpflicht
2. Sachliche Steuerpflicht
3. Gewinnermittlung Grundlagen
a) Đ 4 Abs. 1 EStG Betriebsvermửgensvergleich
b) Gewinnermittlung gemọò Đ 5 EStG
c) Gewinnermittlung gemọò Đ 4 Abs. 3 EStG

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Inhaltsübersicht


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II. Gewinnermittlung bei Freiberuflern
III. Wechsel der Gewinnermittlungsart
1. Wechsel von § 4 Abs. 3 EStG zu § 4 Abs. 1 EStG
2. Wechsel von § 4 Abs. 1 EStG zu § 4 Abs. 3 EStG
IV. Gewinnoptimierung
1. Rỹcklage gemọò Đ 6 b EStG
2. Bildung einer Ansparrỹcklage gemọò Đ 7 g Abs. 6 EStG
V. Abgrenzung der Einkunftsarten
1. Einkünfte aus selbständiger Arbeit
2. Die einzelnen Berufsgruppen bei selbstständiger Arbeit
3. Problem der Nachhaltigkeit, Gewinnerzielungsabsicht
und Liebhaberei
4. Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit
5. Einkünften aus Gewerbebetrieb
a) Beschäftigung von Arbeitnehmern
b) Vertretung
c) Mehrere Tätigkeiten
d) Personenzusammenschlüsse
B. Umsatzsteuer
I.
Einführung
II. Der Unternehmer
III. Organschaft
IV. Nutzungsüberlassung

V. Scheinsozien
VI. Umsatzsteuerbefreiungen
VII. Besonderheiten bei den Heilberufen
VIII. Kleinunternehmer
IX. Leistungen ins Ausland
X. Optionsrecht
XI. Unternehmerisch und privat genutzte Gebäude
XII. Liquiditätsbelastung
C. Gewerbesteuer
I.
Einführung
II. Grundfragen zu Gewerbesteuergefahren bei Freiberuflern
1. Besonderheiten bei Ärzten
2. Besonderheiten bei WP-, StB- und Rechtsanwaltskanzleien
III. Steuerliche Mitunternehmerschaft versus Bürogemeinschaft
1. Mitunternehmerschaft
a) Mitunternehmerrisiko
b) Mitunternehmerinitiative
aa) Beteiligung am Vermưgen einschlilich stiller Reserven
und Geschäftswert
bb) Beteiligung an Gewinn und Verlust
cc) Haftung der Gesellschafter
dd) Entnahmerecht

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ee) Mitarbeit von Gesellschaftern
ff ) Stimmrecht
2. Bürogemeinschaft
IV. Gewerbesteuergefahren interprofessioneller Kooperationen
Bedeutung der Rechtsformen für die Einkunftsarten
Steuerbelastung und Rechtsformvergleich

I.
Besteuerung einer GmbH
1. Besteuerung auf Ebene der GmbH
2. Besteuerung der Gesellschafter
II. Besteuerung einer GbR
III. Fazit
Fallvarianten bei Veräußerung der Praxis, Kooperationen
I.
Gründung/Erweiterung einer Freiberufler-Sozietät
1. Einmalzahlung an den Aufnehmenden
2. Zwei-Stufen-Modell
3. Einbringung gem. § 24 UmwStG und Ausgleichszahlung in das
Gesellschaftsvermögen
a) Ansatzwahlrecht
b) Wechsel der Gewinnermittlungsart
c) Einbringungsstichtag
d) Offene Honorare
e) Probleme beim Buchwertansatz
aa) Variante 1
bb) Variante 2
cc) Variante 3
f) Ergänzungsbilanzen
g) Schädliche Entnahmen
h) Probleme bei der Rückkehr zur Einnahmenüberschussrechung
i) Probleme beim Zwischenwertansatz
j) Verkehrs-/Teilwertansatz
4. Gewinnvorabmodelle
II. Betriebsveräußerung und -aufgabe
1. Verkauf einer Einzelkanzlei
2. Verkauf eines selbständigen Teils einer Einzelkanzlei

3. Gewinnermittlung
a) Umsatz und Grunderwerbsteuer
b) Teilentgeltlicher Verkauf einer Einzelkanzlei
4. Betriebsaufgabe
5. Aufgabe eines selbständigen Teils einer Einzelkanzlei
6. Ausscheiden aus einer Sozietät
a) Veräußerung an einen Dritten
b) Veräußerung an die verbleibenden Gesellschafter
Realteilung von Freiberuflerpraxen
I.
Grundlage
II. Voraussetzungen
1. Betriebsaufgabe

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Inhaltsübersicht

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§4

2. Übertragung einer wesentlichen Betriebsgrundlage
3. Einhaltung der Sperrfrist
III. Spitzen- und Wertausgleich
IV. Sonderprobleme
V. Sachwertabfindung
1. Ausscheiden aus mehrgliedriger Gesellschaft
2. Ausscheiden aus zweigliedriger Gesellschaft
VI. Fazit
H. Vorweggenommene Erbfolge und Tod eines Freiberuflers
I.
Vorweggenommene Erbfolge
1. Unentgeltliche Aufnahme als gleichberechtigten Sozius
2. Unentgeltliche Aufnahme im Wege des Zwei-Stufen Modells
3. Teilentgeltliche Aufnahme
II. Tod eines Freiberuflers
1. Tod des Einzelpraxisinhabers

2. Tod eines Sozius
a) Gesetzliche Regelungen
b) Nachfolgeklauseln
Due Diligence einer Freiberuflerpraxis
A. Allgemeines zur Due Diligence
I.
Anlässe
II. Ziele und Funktionen
III. Perspektiven
IV. Umfang
V. Vorgehen und Aufbau
B. Notwendigkeit einer Due Diligence für freiberufliche Praxen
C. Instrumente einer Due Diligence
I.
SWOT-Analyse
II. Fundamentalanalyse
D. Wirtschaftliche (Market) Due Diligence
I.
Beschreibung des Leistungsangebots
II. Marktverhältnisse und Wettbewerbsposition
E. Steuerrechtliche (Tax) Due Diligence
F. Rechtliche (legal) Due Diligence
G. Technische (technical) Due Diligence
H. Organisatorische (organizational) Due Diligence
I. Personelle (Human Resources) Due Diligence
J. Finanzielle Due Diligence
I.
Analyse der Vergangenheit
II. Planungsanalyse
K. Due Diligence vs. Unternehmensbewertung

L. Die Wahl des Gutachters

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Inhaltsübersicht
Bewertung von Freiberuflerpraxen
A. Allgemeines zur Bewertung
I.
Theoretische Überlegungen
1. Wert vs. Preis
2. Funktionsabhängigkeit der Bewertung
3. Nutzendefinition und -messung
4. Zwischenfazit
II. Ertragswertverfahren
1. Grundlagen
2. Erfolgsprognose

3. Kalkulationszinssatz
4. Planungshorizont
5. Beispiel
III. Bewertungsanlässe und deren Implikationen auf das
Bewertungsverfahren
1. Bewertungsanlässe mit Eigentumswechsel
2. Bewertungsanlässe ohne Eigentumswechsel
3. Implikationen
IV. Besonderheiten freiberuflicher Praxen
B. Allgemeines zu branchenorientierten Preisfindungsmethoden
I.
Substanzwert plus Goodwill
1. Substanzwert
2. Goodwill
II. Kritik
C. Die Bewertung von Arztpraxen
I.
Empfehlungen der BÄK
II. Spezielle Kritik an der BÄK-Methode
D. Die Bewertung von Anwaltskanzleien
I.
Empfehlung der BRAK
II. Spezielle Kritik an BRAK-Methode
E. Bewertung von Steuerberaterkanzleien
F. Wirtschaftsprüferkanzleien
G. Architekten- und Ingenieurbüros
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OFD Koblenz, Verfügung vom 12.12.2005, DB 2006, S. 127

23


1

§ 1 Der Begriff der „Freien Berufe“

1
1

2

3

4

sU

pp
Le
x


Einen einheitlichen Oberbegriff der „Freien Berufe“ gibt es nicht.1 Der Gesetzgeber hat sich
damit begnügt, in einzelnen Normen solche Berufe aufzuzählen, die die typischen, wichtigen und
wesentlichen Merkmale eines freien Berufs haben. Die Aufzählungen finden sich insbesondere in
§ 1 Abs. 2 PartGG sowie § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2 EStG. So werden beispielsweise in beiden Normen die „Katalogberufe“ der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Rechtsanwälte, Patentanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Krankengymnasten, Architekten, Ingenieure, Handelschemiker,
Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer und Lotsen genannt. Bei dem Katalog des § 1 Abs. 2 PartGG handelt es sich um eine erweiterte Fassung des § 18 Abs. 1 Nr. 1
Satz 2 EStG und der dazu ergangenen finanzgerichtlichen Rechtsprechung.2 Die Vorschrift des
§ 1 Abs. 2 PartGG hat extensiven Charakter, weil der Gesetzgeber möglichst vielen freien Berufen die Partnerschaftsgesellschaft ermưglichen wollte. Demgegenüber hat die Regelung des § 18
Abs. 1 Nr. 1 Satz 2 EStG die Funktion, die Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit gegenüber denen
aus gewerblicher Tätigkeit abzugrenzen.
Im Unterschied zu den gerade genannten Vorschriften hat das Schrifttum zum Handelsrecht bisher einen engeren Begriff des freien Berufs herausgearbeitet, der Überschneidungen mit dem
Anwendungsbereich des § 2 HGB vermeiden sollte.3 Letztlich verbleibt bei einzelnen Berufsangehưrigen ein Überschneidungsbereich zwischen § 2 HGB und § 1 Abs. 2 PartGG, der zu einem
Wahlrecht zwischen Partnerschaftsgesellschaft und OHG/KG führt.
Davon zu unterscheiden sind schließlich die – in der Praxis äußerst bedeutsamen – Fälle, in
denen der Freiberufler neben seiner freiberuflichen Tätigkeit zusätzlich eine gewerbliche Tätigkeit ausübt. Hier steht die steuerrechtliche Problematik einer möglichen „Infizierung“ der Einkünfte im Fokus. Diese ist für die handelsrechtliche bzw. partnerschaftsrechtliche Einordnung
ohne Belang.
In jedem Fall ist die Tätigkeit des Freiberuflers gekennzeichnet durch eine hohe Personenbezogenheit und eine immateriell-individuelle Wertschöpfung. Sie trägt damit den „Stempel der
Eigenpersönlichkeit“.4 Nach wie vor wird dieser „Stempel“ für die meisten hier genannten Berufe
zukünftig prägendes Alleinstellungsmerkmal freiberuflicher Tätigkeit sein. Der Stempel ist das
besondere Vertrauensverhältnis, das maßgebliche Grundlage der Geschäftsbeziehung zwischen
Freiberufler und seinem Auftraggeber ist.

A.

Die freiberufliche Praxis

Regelmäßig übt der Freiberufler seine Tätigkeit in einer Praxis aus. Generell wird als „Praxis“
bezeichnet
■ der ausgeübte Beruf eines freiberuflich Tätigen,
■ die Gesamtheit der Mandanten/Patienten/Klienten und auch
■ der örtliche Mittelpunkt der selbständigen Arbeit.5

1
2
3
4
5

Vgl. BVerfG, Beschluss vom 25.10.1977, Az.: 1 BvR 15/75, BStBl. II 1978, S. 125, Schmidt EStG § 18 Rn. 60.
MünchKomm-Ulmer PartGG § 1 Rn. 17.
Vgl. MünchKomm-Ulmer PartGG § 1 Rn. 17.
Vgl. Achter Stbg 2003, S. 67/68.
Wollny Unternehmens- und Praxisübertragungen Rn. 3404 ff.

25

5


1
6

Die freiberufliche Praxis ist die Summe von Beziehungen, Aussichten und Möglichkeiten, die in
weitem Umfang auf dem Vertrauern der Auftraggeber zu dem Berufsangehörigen beruhen und
deshalb in ihrem Fortbestand eng mit der Person des bisherigen Praxisinhabers verknüpft sind.6

I.
1.

8

Merkmale des freien Berufs


Freiberufliche wie z.B. ärztliche, steuer- und rechtsberatende sowie wirtschaftsprüfende Tätigkeiten sind höchstpersönliche Dienstleistungen.7 Diese Höchstpersönlichkeit ist ein typisches
Merkmal. Daneben ist für freiberufliche Tätigkeiten regelmäßig prägend, dass diese selbstständig/eigenständig, weisungsfrei, eigenverantwortlich und aufgrund einer qualifizierten Ausbildung
ausgeübt werden. Zudem besteht zum Auftraggeber eine personal-vertrauensvolle Beziehung.8
Einige Berufsgruppen haben einzelne Merkmale zwischenzeitig in berufsrechtlichen Regelungen
modifiziert oder ergänzt, so dass es nicht darauf ankommt, dass jeweils alle Merkmale erfüllt sind.
Trotzdem bleibt z.B. der Status des Berufsausübenden zur Unterscheidung zwischen freiberuflicher und unselbständiger Tätigkeit maßgeblich. So übt ein angestellter Anwalt oder Arzt in diesem Sinne keinen freien Beruf aus, da er vom Status her Arbeitnehmer ist und seine Leistungen
nicht selbständig oder eigenverantwortlich erbringt; er bleibt fremdbestimmt, weisungsgebunden
und organisatorisch in einen Betrieb eingegliedert und erbringt die Leistung fremdnützig. Auf
Besonderheiten aus dem Recht der freien Berufe kommt es insoweit nicht an.

2.
9

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x

7

Merkmale und Abgrenzung zum Gewerbebetrieb

Abgrenzung zum Gewerbebetrieb

Die Tätigkeit der freien Berufe ist kein Gewerbe. Diesen Passus findet man häufig in den Berufsordnungen von freien Berufen, wie z.B. § 1 Abs. 2 Bundesärzteordnung (BÄO). Allerdings hat
z.B. diese Vorschrift nach dem BGH9 nur deklaratorischen Charakter. Das bedeutet, dass ihr kein
eigener oder gar verbindlicher Regelungsgehalt im Sinne eines Verbots für gewerbliche Rechtsformen zukommt.10 Freiberufliche und damit hưchstpersưnliche Dienstleistungen hängen nahezu
ausschlilich von der Person des Freiberuflers ab und sind damit nicht – wie bei gewerblichen
Unternehmen – problemlos reproduzierbar.11 Dies bleibt letztlich maßgebliches Unterscheidungsmerkmal, da es eindeutige Abgrenzungskriterien nicht gibt. Es ist heute deshalb auch ganz
überwiegend anerkannt, dass Freiberufler regelmäßig alle notwendigen Merkmale des Gewerbebegriffs erfüllen oder zumindest erfüllen können.12 Freiberufler können zwar – wie Gewerbetreibende – über nicht unerhebliches Betriebsvermögen verfügen. Jedoch ist dieses Betriebsvermögen bei der freiberuflichen Tätigkeit nur ein notwendiges Hilfsmittel für die persönliche

Berufsausübung, während es beim Gewerbebetrieb unmittelbar der Gewinnerzielung dient. Die

sU

1

§ 1 Der Begriff der „freien Berufe“

6 RG, Urteil vom 24.11.1936, Az.: II 131/36, RGZ 153, 284: Wollny Unternehmens- und Praxisübertragungen
Rn. 3408.
7 BGH, Urteil vom 6.12.1993, Az.: II ZR 242/92, NJW 1994, S. 796/797.
8 Vgl. MünchKomm-Ulmer PartGG § 1 Rn. 39.
9 Urteil vom 30.11.1977, Az.: IV ZR 69/76; NJW 1978, S. 589/591.
10 Vgl. Peikert ZMGR 2004, S. 211/214f; Isringhaus/Kroel/Wendland S. 13; Lindenau GesR 2005, S. 494/495.
11 Vgl. BGH, Urteil vom 24.10.1990, Az.: XII ZR 101/89; BGH, Urteil vom 30.9.1981, Az.: IVa ZR 127/80, NJW 1982,
S. 575/576; OLG Schleswig, Urteil vom 29.1.2004, Az.: 5 U 46/97; OLG Celle, Urteil vom 29.5.2002, Az.: 9 U 310/01.
12 MünchKomm-Ulmer PartGG § 1 Rn. 46.

26


1

A. Die freiberufliche Praxis
Absicht zur Gewinnerzielung ist ebenfalls kein taugliches Unterscheidungsmerkmal. Die freiberufliche Tätigkeit erfolgt nicht aus altruistischen Motiven.
Die personenbezogene Dienstleistung von Freiberuflern zeigt sich schließlich bei der Unterscheidung von Praxis- und Geschäftswert: Der Geschäftswert sind die über den Substanzwert
hinausgehenden Gewinnaussichten eines Unternehmens, die – losgelöst von der Person des
Unternehmers – anhand besonderer Eigenschaften des Unternehmens beurteilt werden. Demgegenüber sind der Praxiswert – oder auch „Goodwill“ genannt – die über den Substanzwert
einer freiberuflichen Praxis hinausgehenden Gewinnaussichten, die sich aus dem Vertrauen der
Mandanten/Patienten/Klientel in die Tüchtigkeit und Leistungsfähigkeit des Inhabers ergibt.13 So

ist der Goodwill eines freiberuflichen Unternehmens regelmäßig – insbesondere aus steuerlicher
Sicht – wesentliche Betriebsgrundlage.
Die Personenbezogenheit freiberuflicher Tätigkeit ist bei der Bildung des Unternehmenswertes
(Goodwill) entscheidend – im Gegensatz zum gewerblichen Unternehmen:

10

11

Freiberufliches Unternehmen
Die Substanz der Praxis ist i.d.R. von untergeordneter Bedeutung für den Gesamtwert.
Der Goodwill ist von wesentlicher Bedeutung für
den Gesamtwert der Praxis.
Der Goodwill ist eng mit der Person des Praxisinhabers verbunden.
Der Goodwill kann nicht (ohne weiteres) auf einen
anderen Berufsangehörigen übertragen werden.
Das Wesen des Goodwill ändert sich grundlegend
nach einer Übertragung.
Die Reproduzierbarkeit der freiberuflichen Praxis,
insbesondere bei herkömmlichem Leistungsangebot, ist ohne weiteres möglich.

pp
Le
x

Gewerbliches Unternehmen
Die Substanz des Unternehmens ist von (wesentlicher) Bedeutung für den Gesamtwert.
Der Goodwill ist neben der Substanz nur ein
Bestandteil des Unternehmenswerts.
Der Goodwill ist eher unabhängig von der Person

des Unternehmers.
Der Goodwill kann i.d.R. auf einen neuen Inhaber
übertragen und von diesem weitergeführt werden.
Das Wesen des Goodwills wird sich nach einer
Übertragung i.d.R. nur langfristig ändern.
Die Reproduzierbarkeit eines vergleichbaren Unternehmens in einem angemessenen Zeit- und Kostenrahmen ist kaum denkbar.

1

sU

Folglich unterscheidet nicht nur die herrschende Rechtsprechung in Bewertungsfragen des
Goodwills zwischen gewerblichen und freiberuflichen Unternehmen. Bei letzteren ist der Goodwill einer Freiberuflerpraxis im Wesentlichen ein personenbezogenes Wertpotential,14 so dass die
Bewertungsmethode zwangsläufig eine andere sein muss als bei gewerblichen Unternehmen.

II.

12

Veräußerbarkeit einer freiberuflichen Praxis

Freiberufliche Praxen sind grundsätzlich veräußerbar.15 Im Gegensatz dazu vertrat das Reichsgericht (RG) in der Vergangenheit z.B. für die Veräußerung einer Anwaltspraxis die Auffassung,
dass der Anwalt seinen Beruf weder als Gelderwerbsquelle betrachten noch die Praxis zum Gegenstand seines Handelsgeschäfts machen dürfte. Das RG bejahte damals die Nichtigkeit dieses
Geschäfts nach § 138 BGB. Heutzutage kommt die Nichtigkeit eines Praxisübernahmevertrages
nach gegenwärtiger Rechtsprechung nur dann in Betracht, wenn der Praxisübernahmevertrag
13 Vgl. Schmidt EStG § 18 Rn. 200.
14 Vgl. Leuner/Lindenau PFB 2004, S. 20 ff.
15 Siehe z.B. für Anwaltspraxen erstmals BGH, Urteil vom 11.4.1958, Az.: VIII ZR 190/57, NJW 1958, S. 950; Urteil vom
20.1.1965, Az.: VIII ZR 53/63, NJW 1965, S. 580; weiter dazu bereits BGH, Urteil vom 20.1.1965, Az.: VIII ZR 53/63,
NJW 1965, S. 580.


27

13


1

§ 1 Der Begriff der „freien Berufe“

14

15

wegen seines Inhalts, der Beweggründe der Beteiligten und der von ihnen verfolgten Zwecke
gegen die guten Sitten verstưßt.16 Dieser Mstab legt der BGH aber nicht nur bei Praxisübernahmeverträgen an, sondern bei allen anderen Verträgen auch.
Das Kernproblem einer Veräußerung einer Freiberuflerpraxis liegt darin begründet, dass es sich
um einen hưchstpersưnlichen Unternehmenswert des Freiberuflers handelt. Der Veräerungsgegenstand einer Freiberuflerpraxis ist lediglich die Chance des Erwerbers, das Vertrauensverhältnis zwischen dem bisherigen Inhaber und den Auftraggebern auf sich überzuleiten.17 Diesem
Vertrauensverhältnis kommt nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung ein „innerer Wert“
zu,18 der je nach Praxisinhaber individuell ist. Der Erwerber hat die Chance, übergeleitetes Vertrauen zu realisieren. Die Klientel von Freiberuflern ist – so die treffende Formulierung eines
Oberlandesgerichts – ein „leicht flüchtiges Gut“.19 Bei der Veräußerung ist daher alles zu vermeiden, was die Flüchtigkeit dieses Guts fördern kann.
Grundsätzlich können Erwerber einer Freiberuflerpraxis nur solche Personen sein, die die
fachliche Qualifikation zur Praxisausübung besitzen. Daneben bestehen z.B. für Vertragsärzte
besondere öffentlich-rechtliche Zulassungsvoraussetzungen, die auf den Erwerbsvorgang Einfluss
haben oder ihn erst bedingen.

1.

17
18


Der Kauf einer bzw. der Tausch einer Praxis von Anwälten, Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern,
Ärzten und Zahnärzten ist grundsätzlich zulässig.20 Der Kaufvertrag (§ 433 ff. BGB) ist formlos
mưglich.21 Notarielle Beurkundung ist nur dann erforderlich, wenn mit der Praxis ein Grundstück
verkauft werden soll (§ 311 b BGB) oder die Praxis als gesamtes Vermửgen bzw. Vermửgensbruchteil verọuòert werden soll (Đ 311 b BGB). Bei Ehegatten kann sich in diesem Fall auch ein Zustimmungserfordernis nach § 1365 Abs. 1 BGB ergeben, bei Minderjährigen oder Personen, die unter
Betreuung stehen, nach §§ 1643 Abs. 1, 1821 ff., 1822 BGB. Unter Erwerbsgeschäft im Sinne des
§ 1822 Nr. 3 BGB fällt auch die Freiberuflerpraxis.22
Der Erwerber muss die für den jeweiligen Beruf erforderlichen Voraussetzungen erfüllen.23 Er
muss also z.B. Anwalt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Arzt oder Zahnarzt sein.
Eine Praxisveräußerung ist regelmäßig Betriebsübergang im Sinne des § 613 a BGB. Nach dieser
Vorschrift tritt der Erwerber aus Gründen des Bestandsschutzes in die bestehenden Arbeitsverträge ein. Eine Kündigung aus Gründen des Betriebsübergangs ist nach § 613 a Abs. 4 BGB unwirksam. Ein Kündigungsrecht aus anderen Gründen bleibt vorbehaltlich sonstiger Kündigungsvorschriften unberührt. Erwerber und Veräußerer der Praxis haften gegenüber den Arbeitnehmern
als Gesamtschuldner für Verpflichtungen, die vor dem Betriebsübergang entstanden sind. Daher
ist eine Regelung zwischen Erwerber und Veräußerer zur Regelung des Gesamtschuldnerausgleichs nicht nur empfehlenswert, sondern notwendig.

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Allgemeines zur Praxisveräußerung

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Vgl. dazu bereits BGH, Urteil vom 20.1.1965, Az.: VIII ZR 53/63, NJW 1965, S. 580.
Achter Stbg 2003, S. 67/68.
BGH, Urteil vom 30.9.1981, Az.: IVa ZR 127/80, NJW 1982, S. 575/576.
OLG Celle, Urteil vom 29.5.2002, Az.: 9 U 310/01.
Vgl. zur Arztpraxis bereits BGH, Urteil vom 18.12.1954, Az.: II ZR 76/54, BGHZ 16, 74; zur Kanzlei eines Rechtsanwalts
vgl. BGH, Urteil vom 20.01.1965, Az.: VIII ZR 53/63, NJW 1965, S. 580.
21 Wollny, Unternehmens- und Praxisübertragungen, Rn. 3422, 6. Auflage 2005.
22 Palandt, BGB, § 1822 Rn. 5, 66. Auflage 2007; anders bei Veräußerung durch den Erben.
23 Wollny, Unternehmens- und Praxisübertragungen, Rn. 3418, 3424, 6. Auflage 2005.

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A. Die freiberufliche Praxis

2.

Gegenstand der Veräußerung

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3.

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Unter einer Praxisveräußerung wird im Allgemeinen verstanden die Übertragung
■ des der selbstständigen Arbeit dienenden Vermögens,
■ des Mandanten-, Klienten- oder Patientenstamms sowie
■ der Summe von Möglichkeiten, Beziehungen und Chancen, die Tätigkeit des früheren Inhabers in der bisherigen Form erfolgreich fortsetzen zu können (konkretisiert durch periodisch
wiederkehrenden Jahresnettoumsatz, realisiert durch jährlichen Nettoertrag/Gewinn),24
soweit eine Übertragung rechtlich möglich ist.25 Dabei ist Kaufgegenstand – abgesehen vom
Betriebsvermögen – wegen der höchstpersönlichen Natur der freiberuflichen Tätigkeit nicht das
fortzuführende „Erwerbsgeschäft“, sondern die Möglichkeit, unter Ausnutzung der vom Vorgänger geschaffenen Verhältnisse eine eigene Praxis aufzubauen.26
Dem entsprechend ist beim Arzt/Zahnarzt oder den Angehörigen der Berufe des Rechtsanwalts,
Steuerberaters oder Wirtschaftsprüfers Gegenstand des Praxisübernahmevertrags
■ die Praxiseinrichtung und/oder
■ der ideelle Praxiswert (wirtschaftlicher Wert der Chance, Patienten/Mandanten des Veräußerers für sich zu gewinnen und der bereits geschaffenen Basis zum weiteren Praxisausbau)27
Die vertragsärztliche Zulassung des Arztes kann nicht Gegenstand eines Praxisübernahmevertrags
sein. Sie wird aufgrund öffentlich-rechtlicher Vorschriften (SGB V, Ärzte-Zulassungsverordnung)
durch die örtlich zuständige Kassenärztliche Vereinigung verliehen. Die vertragsärztliche Zulassung des Arztes ist ein öffentlich-rechtlicher Status, der zivilrechtlichem Eigentum nicht zugänglich ist und im Rahmen der Privatautonomie nicht disponibel, d.h. durch Rechtsgeschäft nicht
übertragbar ist.
Bei der Abtretung von Honorarforderungen ist zu berücksichtigen, dass der jeweilige Mandant/
Patient der Abtretung zustimmen muss, da diese ansonsten nichtig ist (Đ 134 BGB i.V.m. Đ 203
StGB).28

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Verọuòerungspreis

Der Verọuòerungspreis wird im Allgemeinen durch den Substanzwert (materielle Werte) und
durch den immateriellen Praxiswert bestimmt. Dies gilt grundsätzlich unabhängig von der
jeweiligen Art der freiberuflichen Tätigkeit. Berufsspezifische Besonderheiten ergeben sich jedoch
hinsichtlich einzelner Einflussfaktoren.29

24 Vgl. Platz, DStR 1997, S. 1465.
25 Wollny, Unternehmens- und Praxisübertragungen, Rn. 3419, 6. Auflage 2005.
26 Wollny, Unternehmens- und Praxisübertragungen, Rn. 3420, 6. Auflage 2005, mit Verweis auf RG, Urteil vom
23.03.1934, Az.: I 214/33, RGZ 144, 1.
27 BGH, Urteil vom 20.01.1965, Az.: VIII ZR 53/63, NJW 1965, S. 580; Wollny, Unternehmens- und Praxisübertragungen,
Rn. 3421, 6. Auflage 2005; Platz, DStR 1997, S.1465.
28 BGH vom 10.07.1991, Az.:VIII ZR 296/90 (Arzt/Zahnarzt); KG Berlin, Urteil vom 19.06.1992, Az.: 13 U 262/92; OLG
Hamburg, Urteil vom 11.12.1992, Az.: 11 U 154/92 (Rechtsanwalt); OLG Hamburg, Urteil vom 12.06.1997, Az.: 6 U
17/97 (Steuerberater).
29 Zu den weiteren Einzelheiten: Wollny, Unternehmens- und Praxisübertragungen, Rn. 3695 ff. (Arzt), Rn. 3715 ff.
(Rechtsanwalt), Rn. 3726 ff. (Steuerberater), Rn. 3736 ff. (Wirtschaftsprüfer) und die Tabelle in Rn. 3321, 6. Auflage
2005.

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