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BIOS und Troubleshooting- P33 ppt

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9 Die Festplatten-Praxis
In jedem heute üblichen PC befindet sich eine Festplatte nach IDE-Stan-
dard (Integrated Drive Electronic), der über die Jahre zahlreiche Erweite-
rungen erfahren hat. SCSI-Festplatten, die im Gegensatz zu den preiswer-
teren IDE-Festplatten auch für einen Dauerbetrieb spezifiziert sind,
werden heutzutage nicht mehr in übliche Arbeitsplatz-PCs eingebaut,
sondern in Servern, wo eine hohe Zuverlässigkeit gefordert ist. Viele der
erstmalig beim SCSI-Standard verwirklichten Funktionen sind dabei im
Laufe der Zeit von IDE übernommen worden.
IDE definiert prinzipiell nur das elektrische Interface zwischen einer Fest-
platte und der Ansteuerelektronik, die im Chipset – meist in der South-
bridge – integriert ist und in Form von (mindestens) zwei IDE-Ports auf
einem Mainboard auszumachen ist. Die laufenden Erweiterungen in
Form von standardisierten Befehlssätzen und schnelleren Übertragungs
-
modi, die für den Anwender letztendlich interessant sind, weil sie das
optimale Zusammenspiel zwischen den IDE-Ports und den IDE-Festplat
-
ten bestimmen, firmieren unter ATA-Standards (Advanced Technology
Attachment). In ATA-4 werden im Wesentlichen die Ultra-DMA-Modi
definiert, die erstmalig auch eine (abwärtskompatible) Veränderung der
physikalischen IDE-Schnittstelle bedeuten, da hier einige Signale auf eine
andere Art und Weise verwendet werden als bei der traditionellen IDE-
Schnittstelle.
In ATA-6 finden sich als nennenswerte Neuerungen die Definition einer
48-Bit-Adressierung sowie die Unterstützung von Akustik- und erweiter
-
ten Diagnose- sowie auch Power Management-Funktionen. Mithilfe der
48-Bit-Adressierung lässt sich theoretisch eine Festplatte mit einer Kapa
-


zität von gigantischen 128 Petabyte ansprechen, was dadurch ermöglicht
wird, dass das IDE-Adressregister zweimal hintereinander gelesen wird;
erst der höherwertige, dann der niederwertige Teil der Sektornummer,
wofür neue ATA-Kommandos implementiert werden, aber keinerlei
elektrische Veränderungen notwendig sind. Das Betriebssystem muss
diese Adressierungsart allerdings ebenfalls unterstützen, was erstmalig
Windows XP mit Service Pack 1 leisten kann. Mainboards, die den Ultra
DMA 6-Mode mit 133 MByte/s unterstützen, sollten standardmäßig
auch mit der 48-Bit-Adressierung umgehen können. Bis dahin war nur
eine 28-Bit-Adressierung möglich, was in einer maximalen Kapazität von
128 GByte resultierte.
Insbesondere im Zusammenhang mit CD-ROM-Laufwerken stößt man
des Öfteren auf den Begriff ATAPI, was für AT Attachment Packet
Interface steht. Dies ist ein Befehlssatz für CD-ROM-Laufwerke, ZIP-
Drives, CD-Brenner oder allgemein Geräte – außer Festplatten –, die am
IDE-Port angeschlossen werden und gilt als Ergänzung zu ATA. ATAPI
ist Bestandteil der ATA 4-Spezifikation, die nunmehr die Unterstützung
von SCSI-Bus-Befehlen zwingend vorschreibt. Bei den ATAPI-Befehlen
werden SCSI-Befehle, wie sie für CD-/DVD und auch andere Geräte ver
-
wendet werden, prinzipiell in ATA-Befehlen gekapselt – in entsprechende
Pakete verpackt.
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Betriebsarten
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magnum
9.1 Betriebsarten
Eine IDE-Festplatte wird bei modernen Mainboards automatisch vom
BIOS erkannt, wodurch manuelle Einstellungen – jedenfalls bei heutigen

Festplatten – hierfür nicht nötig sind. Einen Blick in den BIOS-Setup zu
werfen, ist im Problemfall jedoch die erste Maßnahme, bevor man den
PC aufschraubt oder weitere Überprüfungen vornimmt. In Kapitel 3.8
sind die hierfür wichtigen, grundlegenden Zusammenhänge näher erläu
-
tert, während es in diesem Kapitel im Wesentlichen um die erweiterten
Optionen gehen soll, was die möglichen Übertragungsarten betrifft und
wie sie optimal eingestellt werden.
Die Standard-IDE-Betriebsart ist zunächst ein PIO-Mode, der im Polling-
Betrieb ohne Kontrolle der korrekten Datenübernahme (Handshaking)
zwischen der Festplatten- und der Mainboard-Elektronik ausgeführt
wird. Die CPU des PC ist hier für jede Datenübertragung verantwortlich,
während dies bei SCSI im Busmaster-DMA-Betrieb üblicherweise eigen
-
ständig vom SCSI-Hostadapter erledigt wird. Zur Beschleunigung der
Datenübertragung wurden mit EIDE (Enhanced IDE) im Jahre 1995
zwei neue PIO-Modi (3, 4) und zwei neue DMA-Modi (Mode 1, 2: Mul
-
tiwort) eingeführt. Welche Interrupt- und DMA-Leitungen dabei vom
IDE-Interface beansprucht werden, hängt von der jeweiligen Konfigura
-
tion des Adapters ab. In der Regel kommen aber der Hardware-Interrupt
14 und der DMA-Kanal 3 für den ersten und der Interrupt 15 sowie der
DMA-Kanal 5 für den zweiten IDE-Port zum Einsatz. Diese PC-Ressour
-
cen haben sich hierfür als Standard erwiesen und können bei aktuellen
Chipsets, wo sich der IDE- und der DMA-Controller sowie die weiteren
Peripherie-Einheiten in der Southbridge befinden, auch entsprechend
belegt werden. Wohlgemerkt können, denn die Einzelwort- und Multi
-

wort-DMA-Übertragungen sind eigentlich nie von (großer) Bedeutung
gewesen sind, weil hier die DMA-Zyklen wie bei ISA absolviert werden,
was in der Praxis keinerlei Vorteil gegenüber einem vergleichbaren PIO-
Mode erbringt.
Die einfachen IDE-Adapter, die für den ISA-Bus als Einsteckkarte vorge-
sehen sind, können als maximale Transferrate nicht mehr bieten als der
ISA-Bus selbst, und dies sind typischerweise 4 MByte/s, sodass bald
darauf der PCI-Bus als Anbindung des IDE-Interfaces an die Systemelek
-
tronik eingesetzt wurde, und hiermit sind (theoretisch) maximal 132
MByte/s möglich. Zu beachten ist, dass hiermit die Anbindung an die
PC-Elektronik gemeint ist – also den Chipset –, wobei eine Southbridge
sowohl einen PCI-Bus-Strang als auch ein separates IDE-Interface bietet.
Die IDE-Signale und ihre grundsätzliche Funktion entsprechen zunächst
jedoch nach wie vor dem alten ISA-Bus, und nur durch das Umfunktio
-
nieren einiger Signale hat man diesem Interface quasi »Dampf gemacht«,
wie es für die Ultra-DMA-Betriebsarten notwendig geworden ist. Auf der
anderen Seite (zur PC-Elektronik hin) muss die Southbridge die passende
Bandbreite bieten können, damit die IDE-Einheiten nicht »ausgebremst«
werden.
Der letzte Standard der parallelen IDE-Betriebsarten ist Ultra-DMA
(UDMA), wobei diese Implementierung bei Ultra-DMA/33 beginnt und
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Kapitel 9 · Die Festplatten-Praxis
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bei den neuesten Adaptern bzw. Mainboards als Ultra-DMA/133 reali-
siert wird. Hiermit sind (theoretische) Transferraten von 33 MByte/s bis
zu 133 MByte/s möglich. Diese Datenraten ergeben sich jedoch – wie
immer – auf dem Bus und nicht etwa direkt zwischen der PC-Elektronik

und der Festplatte. Es können also immer nur solche IDE-Festplatten von
einem Ultra-DMA-Modus profitieren, die diesen auch explizit unterstüt
-
zen. Tabelle 9.1 zeigt die wichtigsten Daten der verschiedenen Betriebs-
arten mit ihren typischen Zykluszeiten (ns) und den maximalen Daten-
übertragungsraten (MByte/s) in der Übersicht.
9.2 Ultra-DMA
Mit Ultra-DMA sind einige elektrische Veränderungen gegenüber der
Elektronik notwendig geworden, wie sie für die PIO- und die älteren
DMA-Modi (Einzel, Multi-Wort) noch ausreicht. Das Verbindungskabel
und die Stecker bleiben für Ultra-DMA (zunächst) unverändert, was
somit auch eine Rückwärtskompatibilität ermöglicht. Das IDE-Interface
und die Laufwerke müssen natürlich die entsprechenden Erweiterungen
bieten, um Ultra-DMA – was im Übrigen auch unter Ultra-ATA firmiert
– nutzen zu können.
Praktisch alle Chipsets ab dem 430TX für den Sockel 7 unterstützen
zumindest Ultra-ATA-33 (Mode 2). Ab Ultra-ATA mit einer Transfer
-
rate größer als 33 MByte/s (Mode 3) ist ein spezielles Verbindungskabel
vorgeschrieben. Es besitzt zwar ebenfalls 40-polige Stecker, das Kabel ist
jedoch 80-polig, und zwischen jeder Signalleitung befindet sich eine Mas
-
seleitung. Das BIOS sollte nur dann Ultra-DMA ab dem Modus 3 zulas-
sen, wenn ein 80-poliges Kabel eingesetzt wird, was anhand des PDIAG-
Signals detektiert wird; es wird durch das 80-polige Kabel auf Masse
Typ Mode 0 Mode 1 Mode 2 Mode 3 Mode 4 Mode 5 Mode 6
PIO 600 ns 383 ns 240 ns 180 ns 120 ns – –
3,33
MByte/s
5,22

MByte/s
8,33
MByte/s
11,11
MByte/s
16,6
MByte/s
Einzelwort
DMA
960 ns 480 ns 240 ns – – – –
2,08
MByte/s
4,16
MByte/s
8,33
MByte/s
– – – –
Multiwort
DMA
480 ns 150 ns 120 ns – – – –
4,16
MByte/s
13,3
MBbyte/s
16,6
MByte/s
– – – –
Ultra-DMA 240 ns 160 ns 120 ns 90 ns 60 ns 40 ns 30 ns
16,66
MByte/s

25
MByte/s
33,33
MByte/s
44
MByte/s
66
MByte/s
100
MByte /s
133
MByte/s
Tab. 9.1: Kenndaten der IDE-Übertragungsarten
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Ultra-DMA
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gezogen. Das Signal PDIAG diente ursprünglich der Signalisierung, dass
die Festplatten ihren Selbsttest abgeschlossen haben, was bei aktuellen
Typen in dieser Form aber nicht mehr abgefragt wird.
Je nach BIOS-Version und Setup-Einstellung kann es vorkommen, dass
bei der Einschaltung des UDMA-Modus und der Verwendung eines 40-
poligen konventionellen IDE-Kabels eine BIOS-Meldung beim Boot
erscheint wie Secondary IDE channel no 80 conductor cable installed,
was besagt, dass beim zweiten IDE-Port kein 80-poliges Kabel installiert
worden ist. Üblicherweise ist dies zwar nur als Hinweis zu betrachten,
und die hier angeschlossenen Einheiten sollten trotzdem in einem langsa
-
meren Modus funktionieren.

Das Problem ist dabei allerdings, dass nicht immer unmittelbar zu erken-
nen ist, in welchem Modus die Festplatte und das DVD-Laufwerk sowie
der CD/DVD-Writer tatsächlich arbeiten (wollen), denn möglicherweise
gerät der Datenfluss zu einem Brenner durch einen zu langsamen Modus
ins Stocken, was einen Abbruch des Brennvorgangs bedeuten kann. Aus
diesem Grunde empfiehlt es sich für alle aktuellen IDE-Geräte, auch ein
80-poliges Kabel einzusetzen, damit ein schnellerer Modus nicht von
vornherein (durch das BIOS trotz korrektem Setup) ausgeschlossen wird.
Eher selten geht aus den Angaben von ATAPI-Laufwerken hervor, mit
welchem maximalen Modus sie umgehen können, sodass man sich wohl
oder übel auf die BIOS-Automatik (PIO oder UDMA) verlassen muss
(näheres hierzu in Kapitel 9.3).
Laut Spezifikation darf das 80-polige Verbindungskabel eine maximale
Länge von 46 cm und einen minimale von 13 cm besitzen. Mit UDMA
wurde auch die Terminierung einiger Signalleitungen und eine Fehlerer
-
kennung eingeführt, wodurch Fehler in der Datenübertragung erkannt
und die Daten erneut angefordert werden können, was fehlerhafte Daten
auf der Festplatte verhindern soll, doch bei der Verwendung eines PIO-
Modes im Prinzip jederzeit wieder auftreten kann, da die Daten dann
von der CPU ohne irgendwelche Kontrollmechanismen auf die Platte
übertragen werden.
Die Terminierung (Bus-Abschluss) hat zur Folge, dass es nicht mehr egal
ist, an welcher Stelle sich Master und Slave an einem IDE-Strang befin
-
den und welches davon nun die Terminierung herstellt und welches
nicht. Ein Bussystem darf generell nur an seinen beiden Enden terminiert
sein, d.h., ein Gerät, welches sich in der Mitte davon befindet, hat keine
Terminierung aufzuweisen. Bei SCSI-Einheiten, wo auch dieses Prinzip
eigentlich erstmalig für Laufwerke realisiert wurde, ist die Sachlage ein

-
Beim 80-poligen IDE-Kabel spielt die Position von Master und Slave
am Kabel eine Rolle, damit die Terminierung korrekt hergestellt wird.
Zu beachten ist dabei die farbliche Kennzeichnung der Anschlüsse:
Blau: Mainboard
Grau: Slave
Schwarz: Master
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Kapitel 9 · Die Festplatten-Praxis
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deutig, weil sich die Terminierung hier an den SCSI-Geräten selbst oder
auch per externem Adapter herstellen lässt.
Für IDE bedeutet dies, dass der Busabschluss auf der einen Seite fest beim
IDE-Anschluss auf dem Mainboard hergestellt ist, und auf der anderen
Seite muss dies durch ein Laufwerk – am anderen Ende des Kabels –
bewerkstelligt werden. Terminierungsmöglichkeiten findet man bei IDE-
Einheiten allerdings nicht. Der Schlüssel für den korrekten Busabschluss
verbirgt sich gewissermaßen im Kabel.
Die Stecker an den gebräuchlichen 80-poligen IDE-Kabeln sind farblich
markiert: der blaue gehört an den Anschluss auf dem Mainboard, der
schwarze an das Master-Laufwerk, und der graue Stecker in der Mitte
wird mit dem Slave-Laufwerk verbunden. Die Stecker sind derart ver
-
drahtet, dass dem Slave hiermit Terminierung aus und dem Master Ter-
minierung an signalisiert wird. Dies erfolgt anhand des IDE-Signals
Cable Select (CSL oder CSEL), welches einen Low-Pegel für Drive 0
(Master) und einen High-Pegel für Drive 1 (Slave) aufweist. Die IDE-Ein
-
heiten sind dabei nach wie vor per Jumper als Master oder als Slave zu
konfigurieren, und es ist nichts weiteres festzulegen.

Falls die Stecker keine farbliche Markierung aufweisen, wie es in letzter
Zeit immer häufiger der Fall ist, ist mitunter eine Beschriftung an den
Anschlüssen vorhanden. Es kommt auch vor, dass selbst diese fehlt, aber
auch dann ist eine Zuordnung möglich: Der Anschluss für den IDE-Port
des Mainboards weist das längere Kabelende auf, der Slave wird an den
mittleren Stecker und der Master an den äußeren Stecker angeschlossen.
In der Praxis stellt sich dies mitunter für den Einbau der Geräte aber als
ungewohnt oder auch umständlich heraus, denn ein IDE-Kabel wird in
einem Tower-Gehäuse (der genaue Typ spielt keine Rolle) traditionell
vom Mainboard-Anschluss zur Festplatte geführt, die im unteren Teil des
Gehäuses montiert ist, und von dort wird das Kabel typischerweise zum
Bild 9.1: Das 80-polige Kabel für UDMA ab dem Mode 3 verfügt über farbig ausge-
führte Stecker, die nicht verwechselt werden dürfen.
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CD/DVD-Laufwerk verlegt, welches sich in einem 5,25-Zoll-Einbau-
schacht im oberen Teil des Gehäuses befindet. Dann ist das CD/DVD-
Laufwerk aber als Master festzulegen (die Festplatte als Slave), weil die
Terminierung an diesem Ende eingeschaltet sein muss.
Eine Vertauschung der Stecker kann hier also fatale Folgen haben, und
falls lediglich eine Festplatte angeschlossen werden soll, gehört sie an den
äußeren Anschluss, der mittlere Anschluss bleibt frei. Auch ein Mix von
neueren IDE-Einheiten und älteren IDE-Einheiten, die noch auf die tradi
-
tionelle Verwendung des PDIAG- (Kabelerkennung) und des CSL-Signals
(Drive-Erkennung) bestehen, kann dafür verantwortlich sein, dass kein
UDMA möglich ist.

Wie bereits erwähnt, ist dies für den Anwender aber nicht unmittelbar zu
erkennen, denn nicht jedes BIOS zeigt den detektierten Modus beim Boot
an, und je nach Windows-Version erlangt man mehr oder weniger Infor
-
mationen über die jeweilige Betriebsart, bzw. man muss den DMA-
Modus auch erst explizit einschalten, wie etwa bei Windows 9x. Die im
Teil 5 vorgestellte IDE-Analyse-Schaltung kann hierüber jedoch genaue
-
ren Aufschluss bieten. Wichtig ist auf jeden Fall ein aktueller Treiber für
den IDE-Controller, der letztendlich dafür verantwortlich ist, welcher
Modus überhaupt genutzt werden kann. Unter den E
IGENSCHAFTEN bei
den IDE-Kanälen (Erweiterte Einstellungen) sind bei Windows 2000 und
Windows XP die entsprechenden Informationen zutage zu fördern (nicht
bei den Laufwerken selbst!).
Generell zielen die immer höheren Datenübertragungsraten zunächst auf
die Festplatten ab, d.h., sobald ein neuer ATA-Modus als Standard defi
-
niert worden ist, stehen auch schon kurz darauf Festplatten zur Verfü-
gung, die sich aktuellerweise als U-133-kompatibel (Ultra DMA 133)
ausgeben. CD- und DVD-Laufwerke sowie entsprechende Brenner zie
-
hen fast unmerklich nach, weil hierfür üblicherweise kein IDE-Übertra-
gungsmode als Leistungskriterium angegeben wird, sondern eine Speed-
Klasse wie 8x oder vielleicht auch 52x. Stand der Dinge ist zurzeit bei
diesen Laufwerken der Ultra-DMA-Modus mit 33 MByte /s, sodass hier
-
für prinzipiell noch nicht einmal ein 80-poliges Kabel notwendig ist. Aus
Bild 9.2: Bei diesem PC zeigt das BIOS beim Boot die jeweils verwendeten IDE-
Betriebsarten für die einzelnen Laufwerke an.

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Kapitel 9 · Die Festplatten-Praxis
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diesem Grunde ist in einem aktuellen PC beim zweiten IDE-Kanal meist
kein 80-poliges, sondern ein konventionelles 40-poliges für das DVD-
Laufwerk oder auch den Brenner eingebaut.
Generell ist UDMA einem PIO-Mode aber vorzuziehen, auch wenn es
möglicherweise von der theoretischen Datenübertragungsrate (siehe
Tabelle
9.1) her auf dasselbe hinauslaufen sollte, denn ein UDMA-
Modus verursacht – dank Busmaster-DMA – weitaus weniger CPU-Last
als ein PIO-Mode, wie es beispielsweise für das ruckelfreie Abspielen von
DVD-Videos notwendig ist.
Je nach Alter des Mainboards bzw. des BIOS wird mit dem BIOS-Setup
nur eine Untermenge der heutzutage üblichen IDE-Betriebsarten zur Ver
-
fügung gestellt, und außerdem gibt es immer wieder Kapazitätsbeschrän-
kungen im Zusammenspiel des BIOS mit Festplatten, was in Kapitel
3.8.1 behandelt ist. Durch ein BIOS-Update kann jedoch der eine oder
andere IDE-Mode neu hinzukommen, und möglicherweise kann dadurch
auch eine bestehende Kapazitätslimitierung behoben werden. Aufgrund
der unterschiedlich ausgeführten Elektronik lässt sich aber kein Main
-
board, welches lediglich PIO-Modes kennt, per BIOS-Update auf
UDMA-Betriebsarten erweitern. Aus dem gleichen Grunde gibt es auch
keine Aufrüstmöglichkeit über den UMDA-Mode 2 hinaus, wenn die
Mainboard-Elektronik hierfür nicht explizit ausgelegt ist.
Bild 9.3: Der Master am primären IDE-Kanal (Festplatte) verwendet den Ultra-DMA-
Modus 5, und der Slave (DVD-Laufwerk) sollte statt eines PIO-Modus eben
-

falls einen DMA-Modus benutzen.
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IDE-BIOS-Einstellungen und Treiber
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Falls eine neue Festplatte eingesetzt werden soll, deren Kapazität vom
BIOS her nicht voll ausgenutzt werden kann, gibt es als Abhilfe – neben
einem BIOS-Update – mehrere Möglichkeiten: eine separate IDE-Con
-
troller-Karte oder zusätzliche Software. Die Anschaffung einer extra
IDE-Controller-Karte (Firma Promise, Future Domain o. ä.) mit eigenem
BIOS, die parallel zu dem auf dem Mainboard vorhandenen Controller
arbeitet, hat natürlich Kosten zur Folge, stellt sich aber als beste Lösung
dar. Der Controller auf dem Mainboard verwendet die im System-BIOS
enthaltene, ältere IDE-Unterstützung, während an den separaten Con
-
troller die »hochkapazitive« neue Festplatte anzuschließen ist.
Von den Festplattenherstellern gibt es (meist kostenlos) noch spezielle
DiskManager-Software, die sich nach der Installation im Master-Boot-
Record der Festplatte niederlässt und die IDE-BIOS-Funktionen durch
eigene ersetzt. Da diese Software noch vor dem Laden des Betriebssystems
aktiviert wird, ist bei seiner Installation zu beachten, dass diese nicht von
der Boot-Diskette oder -CD zu starten ist, sondern über den DiskMana
-
ger. Entsprechende Programme sind DiscWizard, IDEnhancer, EZ-
Drive, MaxBlast oder auch der DiskManager der Firma Ontrack, die
zuweilen auch gleich mit der Festplatte auf Diskette oder CD ausgeliefert
werden. Dabei ist außerdem wichtig, dass einige dieser Tools hersteller
-

spezifisch sind, also nur mit bestimmten Festplatten eines Herstellers
funktionieren. Darüber hinaus wird man die DiskManager-Software
nicht ohne Weiteres wieder los, wenn diese erst einmal im Boot-Record
ihren Platz gefunden hat.
Wer also mit seiner Festplatte nebst DiskManager auf ein moderneres
Mainboard umzieht, dessen BIOS die Platte auch optimal nutzen kann,
wird die Festplatte neu formatieren müssen. Den Boot-Record könnte
man zwar auch ohne Datenverlust neu schreiben, allerdings wird die
Festplatte durch die Umsetzung mit dem DiskManager mit anderen Para
-
metern betrieben, die nicht mit denen des aktuelleren BIOS identisch
sind. Demnach kann man die Verwendung eines DiskManagers eigent
-
lich nur als Notlösung betrachten.
9.3 IDE-BIOS-Einstellungen und Treiber
Neben den grundlegenden IDE-Einstellungsmöglichkeiten bieten aktuelle
BIOS-Versionen zahlreiche weitere Optionen für Festplatten und ATAPI-
Geräte, die an die beiden IDE-Ports angeschlossen werden können.
Einige Mainboards besitzen neben den zwei üblichen Anschlüssen (Pri-
mary IDE, Secondary IDE) zwei weitere für einen schnellen Ultra-ATA-
Modus oder auch noch vier Ultra ATA 133 RAID-Connectoren. RAID
steht für Redundant Array of Independent Discs, und es lassen sich hier
maximal acht Festplatten anschließen, die zusammengenommen ein Disc
Array bilden. Üblicherweise können derartige IDE-Disc-Array-Control
-
ler mindestens zwei verschiedene RAID-Betriebsarten mit den Bezeich-
nungen RAID-0 (Disk Stripping) und RAID-1 (Mirroring) realisieren, in
denen die Festplatten nach vorheriger Konfiguration betrieben werden
können.
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Kapitel 9 · Die Festplatten-Praxis
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Bei RAID-0 werden die Daten ohne Redundanz über die vorhandenen
Festplatten verteilt, wodurch ein schnellerer Zugriff möglich ist, weil alle
Festplatten quasi gleichzeitig nutzbar sind. Allerdings wird die Fehler
-
toleranz hiermit nicht geringer, sondern höher, weil die Wahrscheinlich-
keit, dass eine von acht Festplatten ausfällt, höher ist, als wenn nur eine
einzige zum Einsatz kommen würde.
RAID-1 ist die einfachste Form für eine erhöhte Sicherheit, die durch
Redundanz realisiert werden kann. Dabei werden die Festplatten als
»Spiegelplatten« (Mirror
= Spiegel) verwendet, und daher ist RAID-1
auch unter der Bezeichnung Disk Mirroring bekannt. Die Daten werden
immer gleichzeitig auf mindestens zwei Festplatten gespeichert. Fällt eine
aus, läuft das System weiter, da die Daten noch auf der zweiten vorhan
-
den sind. Die effektive Kapazität des Arrays wird dabei um die Hälfte
reduziert, weil die Daten exakt dupliziert werden müssen.
Die entsprechenden IDE-Optionen sind wieder auf unterschiedlichen
BIOS-Setup-Seiten zu finden, wobei sie oft unter den Integrated Periphe
-
rals (siehe Bild 9.5) oder im BIOS Features Setup oder auch zusammen-
fasst auf einer speziellen Seite (siehe Bild 9.7) abgelegt sind.
Bild 9.4: Bei diesem Mainboard gibt es neben den standardmäßig vorhandenen
zwei IDE-Ports (Ultra ATA 133) noch vier Anschlüsse für die Realisierung
eines RAID-Arrays.
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IDE-BIOS-Einstellungen und Treiber
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Die IDE-Schnittstellen sind natürlich nur dann aktiviert, wenn der dazuge-
hörige Eintrag wie Onboard Primary PCI IDE für den ersten Port und
Onboard Secondary PCI IDE für den zweiten Port eingeschaltet ist. Mit
-
unter – wie beispielsweise bei einem Award-BIOS im Phoenix-Layout – ist
diese Einstellungsmöglichkeit auch etwas schwerer zu finden, und zwar
unter Advanced/Chip Configuration/Onboard PCI Enable. Üblicher
-
weise wird sich die Festplatte als Master am Primary- und ein CD/DVD-
Laufwerk als Master am Secondary-Port befinden, sodass beide Menü
-
punkte auf Enabled zu schalten sind. Beim Award-BIOS im Phoenix-Lay-
out gibt es hierfür nur einen Punkt, bei dem Both zu selektieren ist, damit
beide IDE-Ports aktiviert sind.
Wenn die angeschlossenen IDE-Geräte beim Boot wie erwartet angezeigt
werden, sollte man zusätzlich eine Optimierung dahingehend vorneh
-
men, dass nur diejenigen IDE-Ports im BIOS-Setup aktiviert werden, an
denen sich auch tatsächlich Geräte befinden. Dort, wo es möglich ist,
sollte die Auto-Einstellung außerdem durch die Angabe des jeweils pas
-
senden Modes ersetzt werden. Diese Vorkehrungen ersparen dem BIOS
beim Boot das erneute »Abklappern« aller Ports und die neue Ermittlung
der passenden Betriebsart, was einiges an Zeitersparnis mit sich bringt.
Bei fast jedem aktuellen BIOS-Setup gibt es die Möglichkeit, einen PIO-
Mode oder einen UDMA-Mode nicht nur für einen IDE-Port wählen zu
können, sondern auch separat jeweils für Master und Slave. Während ein
PIO-Mode (0-4) auch manuell festgelegt werden kann, sind für UDMA

Bild 9.5: Einstellungsmöglichkeiten für IDE finden sich hier im Integrated Peri-
pherals Setup.
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