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BIOS und Troubleshooting- P34 doc

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Kapitel 9 · Die Festplatten-Praxis
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die Einstellungen Disabled und Auto möglich. Wichtig ist es, dass bei
geeigneten Festplatten im BIOS-Setup auf jeden Fall UDMA aktiviert
wird, denn andernfalls wird Windows später meist nur einen PIO-Modus
zur Verfügung stellen.
Je nach Mainboard und Chipset-Treiber ist es zwar auch möglich, dass
die jeweilige BIOS-Einstellung hierfür ignoriert wird und trotz PIO-Vor
-
gabe unter Windows DMA auftaucht, allerdings kann man sich keines-
wegs immer darauf verlassen, und funktionieren muss dies dann auch
nicht unbedingt. Aus diesem Grunde fährt man bei aktuellen IDE-Einhei
-
ten am besten, wenn sowohl PIO als auch UDMA auf AUTO gestellt
werden. Dies kann nur in Kombination mit älteren IDE-Laufwerken zu
Problemen führen, sodass man diese dann vorzugsweise am zweiten IDE-
Port anschließt und bei Bedarf manuelle (PIO-Mode-)Einstellungen vor
-
nimmt.
Generell empfiehlt sich die Aufteilung von älteren und neueren IDE-
Laufwerken auf die beiden Ports, denn auch wenn immer wieder
behauptet wird, dass sich die Geräte leistungstechnisch gesehen nicht
Bild 9.6: Die Anzeige der IDE-Laufwerke beim Boot, wobei dieses BIOS leider die
Anzeige, welcher Modus jeweils verwendet wird, schuldig bleibt.
Bild 9.7: Bei aktuellen IDE-Einheiten führt die Auto-Einstellung in der Regel zur
korrekten Detektierung des jeweiligen Modus.
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IDE-BIOS-Einstellungen und Treiber
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mehr gegenseitig ausbremsen können und das BIOS bzw. Windows stets
für die jeweils maximal mögliche Betriebsart eines einzelnen Laufwerks
Sorge trägt, gilt dies eigentlich nur dann, wenn der Controller (Chipset),
die Laufwerke und das Betriebssystem gewissermaßen dem gleichen tech
-
nischen Entwicklungstand entsprechen. Wie es in Kapitel 9.2 erklärt ist,
bestehen ältere IDE-Laufwerke, die an einem UDMA-tauglichen Kabel
angeschlossen sind, möglicherweise auf die traditionelle Signalverarbei
-
tung aus der UDMA-Vorzeit, was nicht nur den Datentransfer ins Strau-
cheln bringen, sondern sogar für das komplette Nichtfunktionieren des
jeweiligen Ports verantwortlich sein kann. Des Weiteren hat die Einschal
-
tung von DMA bei einigen Windows-Versionen (Windows 95/98) zur
Folge, dass ältere CD-ROM- oder auch ein ZIP-Laufwerk nicht mehr
funktionieren wollen.
Ein BIOS kann außerdem einen UDMA-Modus größer als 2 verweigern,
wenn am betreffenden Port kein 80-poliges Kabel verwendet wird. Diese
Praxis zeigt, dass die BIOS-Hersteller bei der Abfrage aber unterschied
-
lich verfahren, und zwar nicht nur, ob eine entsprechende Anzeige
erscheint, sondern es ist auch gut möglich, dass das BIOS überhaupt
keine derartige Detektierung ausführt. Dann kann durchaus der Fall auf
-
treten, dass eine Festplatte aufgrund einer zu optimistischen Einstellung
überstrapaziert wird, was zumindest mit Datenverlusten einhergehen
kann.
Neben der entsprechenden Einstellung im BIOS-Setup ist es wichtig, dass
auch das verwendete Betriebssystem die Geräte optimal unterstützt, und
dazu gehören nun einmal aktuelle Treiber, die man aber meist nicht auf

der zum Mainboard mitgelieferten CD findet – weil diese bereits wieder
als veraltet anzusehen sind –, sondern auf der Internetseite des Main
-
board-Herstellers. Diese Treiber sind nicht etwa für die IDE-Laufwerke
selbst notwendig, sondern für die betreffenden IDE-Controller, die diese
Bild 9.8: Dieses BIOS überprüft, ob ein Kabel für die schnelleren UDMA-Modi instal-
liert ist.
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Kapitel 9 · Die Festplatten-Praxis
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steuern. Aus diesem Grunde gibt es auch keine speziellen Treiber für
diese oder jene Festplatte oder ein bestimmtes CD- oder DVD-ROM-
Laufwerk. Die mit dem jeweiligen (Windows-)Betriebssystem automa
-
tisch zur Verfügung gestellten Treiber können natürlich nur für diejeni-
gen Einheiten vorgesehen sein, die zum Zeitpunkt der Betriebssystement-
wicklung bekannt waren. Für alles, was danach an spezieller Hardware
(z.B. Chipset, Controller) auf den Markt kommt, werden die aktuellen
Treiber vom Mainboard-Hersteller benötigt.
Ein typisches Anzeichen dafür, dass mit dem Treiber für die IDE-Con-
troller etwas nicht stimmt, ist, dass eine oder auch alle Festplatten nur im
MS-DOS-Kompatibilitätsmodus arbeiten, was gleichermaßen auch für
SCSI und andere Laufwerke gilt, wobei dann natürlich ein anderer Con
-
troller dafür verantwortlich ist. Als Erstes sollte im Windows-Geräte-
Manager nachgesehen werden, ob sich hier die entsprechenden IDE-Fest
-
platten-Controller-Treiber ohne Fehlermarkierung finden lassen. In Bild
9.9 ist erkennbar, dass der Festplattenlaufwerk-Controller mit dem Aus-
rufezeichen versehen und demnach auch nicht funktionsfähig ist. Abhilfe

lässt sich im einfachsten Fall dadurch schaffen, dass der Controller-Ein
-
trag gelöscht wird. Beim daraufhin auszuführenden PC-Neuboot wird
Windows feststellen, dass es neue Hardware (den IDE-Controller) ent
-
deckt hat und den dazugehörigen Treiber automatisch installieren.
Es kann aber auch passieren, dass der mit Windows gelieferte Treiber für
den auf dem Mainboard installierten Controller nicht gefunden wird
oder auch nicht passend erscheint. Falls Windows bei der Controller-
Überprüfung selbstständig den Treiber von Diskette oder CD anfordert,
Bild 9.9: Bei diesem PC arbeitet die Festplatte nur im MS-DOS-Kompatibilitäts-
modus, weil der Treiber für den PCI-IDE-Controller nicht korrekt installiert
worden ist.
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IDE-BIOS-Einstellungen und Treiber
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ist dies ganz klar ein Zeichen dafür, dass Windows von Hause aus keine
Unterstützung für diesen Controller bietet und diesen daher vom Main
-
board- bzw. Chipset-Hersteller benötigt. Windows kann bei der automa-
tischen Identifizierung jedoch auch auf die Nase fallen und einen falschen
Treiber installieren, sodass dieser dann manuell nachzuinstallieren ist.
Bleibt der Controller-Eintrag nach der Treiberinstallation aber nach wie
vor mit dem gelben Ausrufezeichen versehen, sind als Nächstes die Res
-
sourcen zu überprüfen, die der oder die IDE-Controller belegen. Der IRQ
14 ist dem ersten und der IRQ 15 dem zweiten IDE-Controller vorbehal
-

ten, und sie sollten nicht von einer anderen Einheit belegt werden, was
insbesondere für ältere PC gilt, wo das Interrupt-Sharing (siehe Kapitel
7.6.4) nicht möglich ist.
Außerdem kann sich im PC eine ISA-Karte befinden, die auf einen dieser
Interrupts gejumpert ist, oder diese IRQs sind im BIOS-Setup (PnP/PCI
Configuration-Seite) fälschlicherweise manuell einer PCI-Karte zugewie
-
sen worden. Im BIOS-Setup sind daher diese Einstellungen zu überprü-
fen, und dabei sollte nicht vergessen werden, dass die entsprechenden
Controller dort auch eingeschaltet (Enabled) sein müssen.
Des Weiteren sollten bei den Windows 9x-Versionen die CONFIG.SYS
(Device ) und die AUTOEXEC.BAT dahingehend überprüft werden,
ob an diesen Stellen möglicherweise ein alter Laufwerkstreiber geladen
wird, denn derartige Treiber haben nichts in diesen Konfigurationsda
-
teien für Windows zu suchen. Dies gilt generell und daher auch für CD-
ROM-Laufwerke, falls es sich nicht um ein uraltes Modell handelt, für
das Windows 9x keinen eigenen Treiber parat hat.
Bild 9.10: Hier sind die korrekten Treibereinträge für die beiden IDE-Controller
vorhanden, wobei bei diesem PC optional noch der Treiber für das Bus-
Mastering (DMA) installiert werden könnte.
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Kapitel 9 · Die Festplatten-Praxis
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9.3.1 IDE-Optionen
Es gibt eine Reihe von Optionen für die IDE-Controller und damit für
die dort angeschlossenen Festplatten und ATAPI-Laufwerke. Nachfol
-
gend sollen die wichtigsten Optionen kurz erläutert werden.
Die IDE-Schnittstelle ist zwar nur 16-Bit-breit ausgeführt, sie unterstützt

jedoch einen 32-Bit-Transfer-Modus und bündelt so die Daten in größe
-
ren Portionen, was eine Beschleunigung der Datenübertragung zur Folge
hat. Diese Option wird von allen aktuellen Festplatten unterstützt und
sollte daher auch eingeschaltet werden. Nur bei älteren IDE-Modellen
können hiermit Probleme auftreten, und dann ist Disabled festzulegen.
Entsprechendes gilt für die Verwendung des IDE Burst Mode.
Die Erkennung von IDE-Festplatten kann um eine vorzugebende Zeit-
spanne (typisch 0-15s) verlängert werden, was nur noch für ältere, lang-
same Festplattenmodelle notwendig ist und daher mit 0 eingestellt wer-
den sollte. Es kann aber durchaus sinnvoll sein, diese Option für andere
Geräte (ATAPI) zu aktivieren – wie ein ZIP- oder CD-ROM-Laufwerk,
die an einem IDE-Port angeschlossen sind und nicht vom BIOS erkannt
werden.
Bild 9.11: In diesem BIOS-Setup sind lediglich zwei spezielle IDE-Optionen
einschaltbar.
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IDE-BIOS-Einstellungen und Treiber
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Die Daten einer IDE-Festplatte lassen sich in Blöcken (512 Bytes) statt
einzeln übertragen, was einen Geschwindigkeitszuwachs bei der Daten
-
übertragung zur Folge haben sollte. Vielfach lässt sich der Blockmodus
entweder nur ein- oder abschalten (enable, disable), aber es gibt auch
BIOS-Versionen, bei denen explizit eine Blockanzahl (Multi Sector
Transfer) angegeben werden kann.
Die mögliche Anzahl der Blöcke (2–32) ist von der eingesetzten Fest-
platte abhängig und geht im Grunde genommen nur aus den Unterlagen

zur Festplatte hervor. Falls diese Daten nicht bekannt sind, was wohl in
der Mehrzahl der Fälle so sein wird, lässt man diese Einstellung am bes
-
ten so wie sie ist, denn sie ist ohnehin nur für DOS wirksam und kann
unter Windows außerdem für ernsthafte Probleme (z.B. beim Brennen
von CDs) verantwortlich sein.
Mit der Einstellung Disabled ist man bei einem BIOS, welches keine
explizite Vorgabe der Blockanzahl erlaubt, auf der sicheren Seite, denn
aktuelle BIOS-Versionen stellen automatisch fest, mit welchen Daten die
Festplatte den Blockmodus unterstützen kann, und Probleme mit älteren
IDE-Festplatten sind dabei auch nicht zu befürchten. Bei vorhandenem
Multi-Sector-Transfer-Eintrag ist die Option Maximum zu wählen,
damit das BIOS den passenden Wert automatisch aus dem Konfigura
-
tionsbereich der Festplatte ausliest.
Die Prefetch-Funktion verarbeitet gewissermaßen eine bestimmte Anzahl
von Daten im Voraus, die in einem Prefetch-Buffer für die Festplatte vor
-
gehalten werden. Üblicherweise ist dieser Punkt auf Enabled zu setzen,
und nur dann, wenn des Öfteren Schreib- und/oder Lesefehler bei der
(älteren) Festplatte auftreten, sollte diese Funktion abgeschaltet werden.
Diese Abkürzung steht für Self Monitoring Analysis and Reporting Tech-
nology, und bezeichnet eine interne Überwachungsfunktion einer Fest-
platte. Im Grunde genommen unterstützen alle modernen Festplatten
diese ganz nützliche Funktion, die daher auch im BIOS-Setup einzuschal
-
ten ist. In einer S.M.A.R.T-unterstützenden Festplatte werden einige Fest-
plattenparameter – wie beispielsweise die Drehzahl des Spindelmotors –
mit Sensoren gemessen und mit vorgegebenen Sollwerten verglichen.
S.M.A.R.T liefert lediglich zusätzliche Informationen über den »Gesund-

heitszustand« von Festplatten, bietet also keinen automatischen Korrek-
turmechanismus und daher auch keinen Schutz vor einem Laufwerksaus-
fall. Für die Anzeige und Auswertung der S.M.A.R.T-Informationen
wird zusätzliche Software benötigt, beispielsweise die Monitoring-Soft
-
ware (System Health, Supervisory), die sich oftmals auf der zum Main-
board gehörenden CD befindet und optional zu installieren ist. Testpro-
gramme wie die Norton Utilities bedienen sich ebenfalls der S.M.A.R.T-
Daten und können diese auswerten.
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Kapitel 9 · Die Festplatten-Praxis
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Die Einschaltungsmöglichkeit der optionalen IDE-Controller (separates
Ultra-ATA, RAID) ist mitunter recht versteckt im BIOS-Setup unterge
-
bracht, und die jeweilige Bezeichnung hierfür lässt auch nicht immer
sofort erkennen, was eigentlich gemeint ist. Beim Award-Medallion-BIOS
beispielsweise weist die Angabe Onboard PCI ATA Chip Enable unter
A
DVANCED/CHIP CONFIGURATION den separaten IDE-Controller aus.
Falls die zusätzlichen IDE-Ports nicht verwendet werden, ist man gut
beraten, den dazugehörigen Controller abzuschalten, weil die Detektie
-
rung von Laufwerken (die aber gar nicht vorhanden sind) doch eine
geraume Zeit dauert. Üblicherweise wird für die zusätzlichen IDE-Ports
ein extra Chip (z.B. von Promise oder HighPoint) verwendet, und die
hierfür zuständigen Routinen sind mit im System-BIOS integriert, wobei
aber eine eigene BIOS-Anzeige die an diesem Controller detektierten
Laufwerke ausweist. Derartige IDE-Adapter gibt es natürlich auch als
PCI-Adapterkarten, die dann auf ihrer Platine ein eigenes BIOS bieten.

Bild 9.12: Mithilfe des zusätzlichen Controllers der Firma Promise bietet das Main-
board (hier Asus A7V) neben den üblichen vier IDE-Anschlussmöglich-
keiten die Unterstützung für maximal vier Ultra ATA 100-Festplatten.
Bild 9.13: Die ATA-100-Festplatte wurde erkannt und mit dem korrekten Mode
initialisiert.
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Pflege und Einrichtung
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9.4 Pflege und Einrichtung
Beim Erwerb eines Komplett-PC ist die Festplatte mit dem jeweiligen
Betriebssystem eingerichtet, sodass für den Anwender kein Grund beste
-
hen mag, sich näher mit ihr zu beschäftigen. Dabei wird allerdings oft
vergessen, dass die Daten auf der Festplatte keineswegs sicher sind und
im Prinzip jederzeit beschädigt werden oder auch komplett verschwinden
können. Virenverseuchung, Probleme von Betriebssystemen, instabile
Software und natürlich auch Anwenderfehler sind die eine Seite der
Gefahr, während die andere Seite im Prinzip in einer Festplatte selbst
begründet liegt. Schließlich handelt es sich bei einer Festplatte in wesent
-
lichen Teilen (der Datenaufzeichnung) um ein mechanisch arbeitendes
System, welches empfindlich auf Erschütterungen und Temperatur
-
schwankungen reagieren kann.
9.4.1 Datensicherung
Fällt eine Festplatte während der Garantiezeit aus, erhält man zwar einen
Ersatz, doch die wichtigen Daten sind verschwunden. Dieser Schaden
wiegt dabei oftmals höher als der Anschaffungswert einer Festplatte.

Eine Datensicherung ist daher wichtig, wobei man hierfür aber kein all
-
gemein gültiges Verfahren anführen kann, da die Datenbestände und
auch Arbeitsumgebungen der PC-Anwender zu unterschiedlich sind.
Welche Daten wichtig sind und welche nicht, muss letztlich jeder für sich
selbst entscheiden und hierfür eine eigene Backup-Strategie entwickeln.
Das Mindeste ist die Sicherung der eigenen »Werke« wie der Texte,
Zeichnungen, Präsentationen oder auch der selbst geschriebenen Pro
-
gramme. Am wenigsten Aufwand entsteht, wenn man sich grundsätzlich
angewöhnt, unmittelbar nach der Fertigstellung eines Projektes dieses
gleich noch einmal auf einer zweiten Festplatte, einer CD-R/DVD-R oder
einem anderen Medium (ZIP, Tape) oder auf einem anderen PC – über
ein Netzwerk – abzuspeichern. Je mehr Kopien man sich anfertigt, desto
besser. Es macht jedoch keinen Sinn, die Daten am gleichen Ort aufzube
-
wahren. Feuer-, Wasser- oder andere Schäden könnten sie schließlich
allesamt vernichten, wodurch nichts an Datensicherheit gewonnen wäre.
Einen Datensatz in der Firma und einen zur Sicherheit daheim oder auch
bei Freunden und Bekannten aufzubewahren, ist sicher keine schlechte
Idee.
Ob man eine Komplettsicherung des PC-Systems durchführt – nebst des
Betriebssystems und aller Programme –, muss man, wie erwähnt, für sich
selbst entscheiden. Erstens ist dies meist ein zeitaufwändiger Vorgang,
und zweitens ist es auch nur bei regelmäßiger Durchführung sinnvoll,
damit im Ernstfall nicht womöglich Datenbestände wiederhergestellt
werden, die seit Wochen nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen.
Alle modernen Betriebssysteme bieten jedoch die Funktion eines indivi
-
duell konfigurierbaren Backups, der automatisiert und beispielsweise

auch außerhalb der Arbeitszeit durchgeführt werden kann.
Wer sich nicht scheut, sein System bei einem eventuellen Festplatten- oder
auch anderen PC-Schaden neu einrichten zu müssen, beschränkt sich bei
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Kapitel 9 · Die Festplatten-Praxis
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der Datensicherung daher auf seine eigenen Werke und fertigt hierfür eine
CD oder DVD an. Da zu einem PC die Original-CDs oder -DVDs des
Betriebssystems gehören, macht es im Problemfall zwar etwas Arbeit, das
System neu aufzuspielen, allerdings empfiehlt sich dies ohnehin nach eini
-
ger Zeit einmal, weil sich doch immer einiges an Datenmüll ansammelt
und das System womöglich durch verschiedene Treiberinstallationen
auch nicht mehr optimal zu funktionieren scheint.
Gleichwohl ist eine Neuinstallation immer eine recht radikale Aktion, und
in der Praxis trifft man immer wieder auf (recht mutige) Zeitgenossen, die
das Betriebssystem »platt machen« und dann nicht wissen, wie sie es wie
-
der installieren können. Näheres hierzu ist in Kapitel 9.4.4 zu finden.
Außerdem wird immer wieder unterschätzt, was man im Laufe der Zeit
eigentlich an individuellen Windows-Einstellungen vorgenommen hat
und welche Programme sich als unverzichtbar erwiesen haben, die nicht
zum Windows-Standardlieferumfang gehören. Der Zeitaufwand, der für
die Herstellung der gewohnten Windows-Umgebung mit allen notwendi
-
gen Programmen erforderlich ist, sollte demnach nicht unterschätzt wer-
den und vor einer Neuinstallation stets mit beachtet werden.
Problematisch kann ein Wechsel des Betriebssystems werden, wenn man
etwa statt Windows XP lieber wieder Windows 98SE einsetzen oder
auch den umgekehrten Weg einschlagen oder vielleicht auch ganz etwas

anderes (Linux) als Betriebssystem installieren möchte. Wichtig ist es
daher vor einem Betriebssystemwechsel genau zu überprüfen, ob hierfür
auch die passenden Chipset- und Gerätetreiber existieren. Späteren Ent
-
täuschungen, dass es für den älteren Scanner beispielsweise keinen Win-
dows XP-Treiber gibt und für die neuere Grafikkarte keinen Windows
98-Treiber, kann damit vorgebeugt werden.
9.4.2 Festplattenpflege
Neben der Datensicherung sollte die Festplatte außerdem regelmäßig
gepflegt werden. Das Programm ScanDisk ist die Microsoft-Standardan
-
wendung für die Erkennung und Korrektur von Festplattenfehlern,
womit hier Fehler in der Datenstruktur gemeint sind, wie verlorene Clus
-
ter oder Programmfragmente, die sich keinem Programm mehr zuordnen
lassen, und nicht etwa Festplattenfehler, die in einem hardwaretechni
-
schen Phänomen begründet liegen. Eine regelmäßige Anwendung von
ScanDisk ist ein wichtiger Schritt zu einer aufgeräumten Festplatte,
gefolgt von einem Programm zur Aufhebung der Fragmentierung. Scan
-
Disk ist sowohl bei DOS als auch bei allen Windows-Ausgaben in ent-
sprechenden Versionen mit dabei.
Wird eine Festplatte mit der Zeit immer langsamer, ist das ein Zeichen
dafür, dass die Festplatte einmal »aufgeräumt« werden sollte. Die Daten
werden auf der Platte nicht nacheinander in benachbarte Cluster; (1
Cluster = mehrere – je nach Festplattengröße – Sektoren) geschrieben,
sondern dorthin, wo gerade noch Platz ist. Durch das Löschen einer
Datei entstehen auf der Platte freie Cluster, die beim nächsten Speichern
mit verwendet werden. Passen die neuen Daten nun nicht genau in diese

freien Cluster – und das ist in der Regel der Fall –, werden sie auf meh
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Pflege und Einrichtung
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rere verteilt, die sich aber irgendwo an den unterschiedlichsten Positio-
nen auf der Plattenoberfläche befinden. Dadurch entsteht die Fragmen-
tierung, d.h., eine Datei wird nicht in zusammenhängenden Clustern
abgelegt. Je häufiger Daten gelöscht werden, desto stärker ist die Platte
fragmentiert und desto länger dauert es, bis eine Datei komplett gelesen
werden kann. Die Fragmentierung ist ein ganz normaler Vorgang, der
prinzipiell bei allen Festplatten- und Diskettentypen auftritt.
Bei der Defragmentierung werden die Daten auf der Platte so angeord-
net, dass sie in benachbarten Clustern zu liegen kommen, wodurch die
Zugriffszeit wieder optimiert wird. Ein Defragmentierungsprogramm
gibt es ab Windows 95 standardmäßig dazu, allerdings ist bei Windows
NT 4.0 keines dabei. Die (damalige) Microsoft-Argumentation, dass hier
schließlich mit NTFS und nicht mit dem FAT-Format gearbeitet werden
soll, bedeutet allerdings nicht, dass eine Festplatte mit NTFS nicht eben
-
falls fragmentiert wird, wenn auch nicht so stark wie bei einem FAT-For-
mat. Ab Windows 2000 ist aber auch ein Defragmentierungsprogramm
(Diskkeeper) für das NTFS-Format standardmäßig mit dabei.
9.4.3 Fehlerbehebung und Kühlung
An einer Festplatte kann der typische Anwender im Prinzip nichts repa-
rieren. Auf jeden Fall sollten beim Nichtfunktionieren einer Festplatte die
Anschlusskabel kontrolliert werden und auch ein falsch herum aufge
-

stecktes Datenkabel kann für eine »Festplattenstille« verantwortlich
Bild 9.14: Die Defragmentierung kann bei Windows XP sowohl für FAT-32 als auch
für das NTFS-Format durchgeführt werden.
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